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Keine Lady fuer Lord Strensham

Keine Lady fuer Lord Strensham

Titel: Keine Lady fuer Lord Strensham Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Beacon
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viel mehr zu bieten.“
    Den letzten Satz sprach er in einem so verbitterten Ton, dass es Thea bis ins Innerste erschütterte. In diesem Moment hätte sie alles getan, um ihm zu helfen.
    „Doch was ist mit meinem ruinierten Ruf?“, wandte sie zögernd ein, obwohl die Versuchung, seinen Antrag einfach anzunehmen, fast unwiderstehlich war.
    „Sobald Sie meine Frau sind, werde ich die Winfordes etwas näher unter die Lupe nehmen müssen. Ihr Großvater und dessen Bruder sind beide sehr plötzlich verschieden, und in beiden Fällen waren die Winfordes die Begünstigten. Keine Sorge, sie werden zu sehr damit beschäftigt sein, mir auszuweichen, um Ihren Namen unehrenhaft in den Mund zu nehmen. Wie sieht es also aus, meine liebe Miss Hardy? Spätestens jetzt müsste Ihnen mein Antrag doch unwiderstehlich erscheinen. Wollen Sie meine Frau werden?“, fügte er leise hinzu und sah zu Theas Verblüffung ganz so aus, als läge ihre Antwort ihm wirklich am Herzen.
    Könnte sie doch wirklich seine liebe Miss Hardy sein. Leider bot er ihr nicht ewige Liebe an, sondern lediglich eine auf gegenseitigem Respekt beruhende, vernünftige Verbindung. Trotzdem wäre es dumm, sein Angebot auszuschlagen. Sie konnte ein neues Leben mit einem Mann beginnen, den sie bereits respektierte und so sehr begehrte, dass es ans Lächerliche grenzte. Tatsächlich bestand die Gefahr, ihm eine ergebenere Ehefrau zu sein, als es Marcus lieb wäre. Wenn sie ihn heiratete, würde er sie beschützen. Nach so vielen Monaten Einsamkeit erschien es Thea, als hätte sie das Paradies auf Erden gefunden.
    „Es wäre mir eine Ehre, Ihre Gattin zu werden, Mylord“, antwortete sie schlicht.
    Die Tatsache, dass sie zum ersten Mal seit langer Zeit seinem Blick ohne Misstrauen begegnete, ließ Marcus’ Herz schneller schlagen.
    „Verraten Sie mir Ihren richtigen Vornamen, damit wir diese steife Förmlichkeit ablegen können? Du bist noch unmündig, wie ich weiß. Zwar verliehe es unserer Geschichte nicht wenig Würze, nach Gretna Green zu fliehen, deinen Vormund dicht auf den Fersen. Leider bin ich etwas zu alt, um den tapferen Ritter für dich zu spielen.“
    Thea lachte leise. Gleichzeitig unendlich erleichtert und zutiefst erschöpft, konnte sie ein Gähnen nur mühsam unterdrücken.
    „Es wird Ihnen bestimmt etwas einfallen, Mylord“, sagte sie nur schläfrig.
    „Ich wünschte, ich besäße das gleiche Zutrauen in meine Fähigkeiten“, erwiderte er trocken und fügte hinzu: „Meinst du, du könntest dich dazu durchringen, mich zu duzen?“
    Sie nickte, schon halb eingeschlafen. Ihre Kräfte verließen sie offenbar, und Marcus sah ein, dass er sie zu Bett bringen musste, bevor sie vor seinen Augen zusammenbrach. Nachdenklich musterte er ihren unschicklichen Aufzug und verwarf den Gedanken, sie unauffällig in die Dachkammer der Dienstmädchen zu bringen. Was er brauchte, war ein sicherer Ort für sie. Behutsam hob er seine neue Braut auf die Arme.
    „Was haben Sie vor, Mylord?“, verlangte Thea unwirsch zu wissen, als sie sich so unversehens in seinen Armen wiederfand.
    Sollte sie allerdings die Wahrheit sagen – was sie sehr viel lieber nicht tun würde –, so gefiel es ihr ausnehmend gut, an Marcus’ Brust gepresst zu werden.
    „Sei still und stell nicht so dumme Fragen.“
    „Das war keine dumme Frage“, protestierte sie schlaftrunken.
    Marcus lächelte amüsiert, als ihr Kopf müde an seine Schulter sank. Er kannte keine Frau, die ihr auch nur im Entferntesten glich. Nach einem schwachen Versuch, sich gegen den Schlaf zu wehren, gab sie nach und schmiegte sich vertrauensvoll an ihn. Seufzend sah Marcus eine ziemlich schwierige Zeit für sich voraus. Wie sollte er angesichts einer solchen Versuchung Stärke beweisen?
    „Alethea“, sagte sie leise, während er sie die Treppe hinauftrug. „Es bedeutet Wahrheit.“
    „Wie ausgesprochen unangemessen.“
    Sie runzelte die Stirn über seine spöttische Bemerkung. „Ich mochte den Namen nie, also dürfen Sie mich Thea nennen.“
    „Sehr wohl, Eure Hoheit. Und jetzt schlafe endlich“, befahl er sanft.
    Um Thea bis zu ihrem einundzwanzigsten Geburtstag vor den Winfordes zu verstecken, nahm Nick Prestbury sie auf dem Rückweg zu seiner Großmutter nach Bath einfach mit. Währenddessen begab Marcus sich nach London, wo er bis zum Tag vor der Hochzeit bleiben würde. Es bedürfte schon eines sehr mutigen Naturells, um es zu wagen, Nicks Großmutter, die Dowager Viscountess, herauszufordern. Thea

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