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Keine Lady fuer Lord Strensham

Keine Lady fuer Lord Strensham

Titel: Keine Lady fuer Lord Strensham Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Beacon
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verbrachte die meiste Zeit auf ihrem Zimmer, angeblich aufgrund einer Krankheit, und konnte sich so wenigstens ausruhen und nach Herzenslust lesen. In Gedanken war sie jedoch immer bei Marcus und sehnte seine Ankunft herbei. Nicht einmal ihre wunderschöne neue Garderobe konnte sie von ihrer Sorge um ihn ablenken.
    Die Wochen vergingen ereignislos und im Schneckentempo, doch endlich waren ihr Geburtstag und damit auch ihr Hochzeitstag gekommen.
    „Ich wusste, dass Cassie Winforde eines Tages noch für ihre Sünden würde zahlen müssen“, bemerkte die Dowager Viscountess Carlyon nach der kurzen Zeremonie, als die kleine Gruppe bei einem Glas Champagner zusammensaß.
    „Wirklich, Madam?“, erwiderte Marcus amüsiert, den Blick auf Theas Ehering geheftet, die Finger mit ihren verflochten.
    „Ich weiß genau, was du denkst, du undankbarer Junge“, schalt Ihre Ladyschaft, „aber meine Sünden haben niemandem geschadet. Im Gegenteil, vielen Menschen brachten sie größtes Glück, wenn du die Wahrheit hören willst.“
    „Daran zweifle ich keinen Augenblick“, versicherte Marcus mit einer knappen Verbeugung. Nicks Großmutter war in ihrer Jugend eine gefeierte Schönheit gewesen, von der auch das Porträt über dem Kamin zeugte.
    Thea freute sich schon auf eine nähere Erläuterung der jugendlichen Missetaten ihrer Gastgeberin, doch im nächsten Moment vernahm sie die schrille Stimme Lady Winfordes und erblasste. Als Granby Winforde mit hochrotem Gesicht ins Zimmer platzte, seine aufgebracht schnaufende Mama im Schlepptau, trat Nick entschlossen vor.

12. KAPITEL

    „Lass sie ruhig hereinkommen“, wies Marcus seinen Cousin an. Thea schauderte bei dem drohenden Ton seiner Stimme. „Bringen Sie noch zwei Gläser, damit unsere ungeladenen Gäste auf unser Glück anstoßen können“, bat er den verblüfften Butler.
    „Nicht das Waterford-Kristall“, warf die Dowager Viscountess unhöflich ein. „Ich möchte nicht, dass die guten Gläser zerbrochen werden.“
    „Lieber würde ich Gift nehmen“, rief Lady Winforde dramatisch und ließ sich erschöpft auf das nächste Sofa fallen, ein Taschentuch an die hochroten Wangen gepresst. „Wir sind gekommen, um das Mündel meines Sohnes zurückzufordern!“
    „Aus unerfindlichen Gründen scheint meine Frau meinen Schutz vorzuziehen“, erklärte Marcus kalt.
    „Seine Frau? Hast du das gehört, Mama? Sie hat ihn schon geheiratet!“
    Lady Winforde winkte mit ihrer plumpen Hand ab. „Miss Hardy ist dein Mündel, obwohl sie nie mehr als Undankbarkeit an den Tag gelegt hat. Und du hast nicht deine Einwilligung gegeben.“
    Zutiefst erleichtert über seine Nähe, drückte Thea die Hand ihres Gatten und hob stolz das Kinn.
    „Ich war undankbar, weil ich in meinem eigenen Haus wie eine Gefangene behandelt wurde. Besagtes Haus werden Sie übrigens noch heute räumen. Unsere Anwälte sind inzwischen sicher schon mit den Ihren in Verbindung getreten.“
    „Du hast völlig recht, mein Liebling. Morgen müssen deine sauberen Verwandten sich für jeden Penny rechtfertigen, der seit dem Tod deines Großvaters ausgegeben wurde.“
    „Du konntest von Glück sagen, dass Granby dich überhaupt nehmen wollte“, schimpfte Lady Winforde. „Dein Ruf war doch ruiniert! Wer hätte dich denn sonst gewollt?“
    „Diese Heirat wird aufgelöst und dein Liebhaber wegen Entführung einer Unmündigen ins Gefängnis geworfen“, tobte Granby. „Sie sind nur die Enkelin eines Krämers, Miss, und die ganze Welt weiß es.“
    „Sir Thomas Kilvane, Miss Hardys Großvater väterlicherseits, wie Ihnen vielleicht entgangen ist, wird solche Verleumdungen keinesfalls ruhig hinnehmen. Doch Sie haben sicher keine Angst vor einem der besten Schützen Englands“, warf Marcus gelassen ein.
    Granby sah vielmehr so aus, als würde er schon bei dem Gedanken an ein Duell mit einem so gefährlichen Mann in Ohnmacht fallen. Thea ging allerdings eher davon aus, dass die Kilvanes der Ansicht ihres Vormunds zustimmen würden. Als sie ihre Eltern verlor, weigerten ihre Verwandten sich, sie bei sich aufzunehmen. Zu ihrem Glück hatte es ihr nie an einem Zuhause gefehlt. Sie war immer glücklich gewesen bei Giles Hardy.
    „Ich wollte sie doch heiraten, oder?“, bemerkte Granby mit einem Lächeln, das bei ungünstigeren Lichtverhältnissen vielleicht als versöhnlich hätte durchgehen können.
    „Meine Gattin hegte allerdings nicht diese Absicht. In den besten Kreisen der Gesellschaft genügt dieser Umstand, um

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