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Keine Lady fuer Lord Strensham

Keine Lady fuer Lord Strensham

Titel: Keine Lady fuer Lord Strensham Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Beacon
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zulassen.“
    „Ja“, erwiderte Marcus mit einem amüsierten Zwinkern. „Er bemüht sich, wo es geht, die Finger aus dem Spiel zu lassen.“
    „So einen Mann sollte man sich besser nicht zum Feind machen, was?“
    „Vor allem ein Winforde täte gut daran, sich mit ihm gutzustellen. Nick hat dich gern.“
    „Wie kann das sein? Wir haben den ganzen Weg von Rosecombe nach Bath gestritten“, wandte sie lachend ein.
    „Er hasst es, angehimmelt zu werden, und schwärmerische Bewunderung kann man dir ja nun nicht vorwerfen.“
    Thea seufzte. „Aber wie wird es deinen übrigen Verwandten gefallen, eine Frau mit meinem Ruf in ihrer Familie aufnehmen zu müssen?“
    „Lydia liebt dich jetzt schon, weil du mich vor meinen zukünftigen Bräuten gerettet hast.“
    „Was deine Bräute angeht“, sagte sie neckend, „hast du meine Geduld oft auf eine harte Probe gestellt.“
    „Und du bist oft Gefahr gelaufen, meine Hand auf deiner entzückenden Kehrseite zu spüren.“ Er lachte über ihren empörten Blick. „Jetzt erzähl mir lieber genau, was geschah, nachdem mein Cousin und du Rosecombe verlassen habt.“

13. KAPITEL

    Also erzählte sie Marcus von ihrer und Nicks Reise nach Bath. Thea hatte sich als widerspenstiger Schuljunge verkleidet, der mit seinem reizbaren Lehrer unterwegs war. Die Zeit verflog wie im Wind, und schon machten sie in einem Gasthaus, nicht weit von Chippenham entfernt, Halt. Nachdem sie eine Erfrischung zu sich genommen und die Pferde ausgewechselt hatten, kamen Thea und Marcus überein, die Reise fortzusetzen.
    Es dämmerte bereits, als der Kutscher die Geschwindigkeit drosselte und das Gefährt auf eine überwucherte Zufahrt lenkte. Marcus betrachtete Thea mit einem zärtlichen Lächeln. Sie hatte den Kopf vertrauensvoll an seine Schulter gelehnt, kurz bevor sie eingeschlafen war. Zwar weckte Marcus sie nur ungern, aber er glaubte nicht, dass sie es ihm danken würde, sollte er sie in ihr neues Haus tragen, während sie noch schlief. Er schüttelte sie sanft, leider ohne Erfolg. Doch dann erwies sich die Versuchung als zu groß. Marcus beugte sich vor, küsste sie sanft auf den Mund und zog sich schnell zurück, sobald sie sich zu rühren begann.
    Während Thea versuchte, sich an die Dunkelheit zu gewöhnen, verweilte sie in Gedanken noch halb bei ihrem wunderschönen Traum. Sie hatte sicher in den Armen ihres Gatten gelegen und spürte fast noch den Druck seiner Lippen, so echt kam ihr sein Kuss vor. Mit einem leisen Seufzer sammelte sie sich und sah ihren Gatten zerknirscht an.
    „Ich bin eingeschlafen, Mylord. Wie ausnehmend unhöflich von mir.“
    „Aber nein. Du warst erschöpft“, meinte er leichthin. „Da du jedoch wach bist, möchte ich dich in deinem neuen Zuhause willkommen heißen.“
    Er hatte kaum ausgesprochen, da kam die Kutsche mit einem Schlingern zum Halten. Marcus sprang hinaus und half Thea beim Aussteigen. Leicht benommen sah sie sich um, doch der warme Druck seiner Hand tröstete sie über ihre erste Verwirrung hinweg. Das riesige Gebäude, das vor ihnen emporragte, kam ihr eher wie ein Palast als ein Herrenhaus vor. Bei dem Gedanken, hier leben zu müssen, wurde ihr bang zumute.
    Marcus spannte sich unwillkürlich ein wenig an, überzeugt davon, Thea habe das von einem Sommersturm zerbrochene Fenster gesehen, das nur mit einer Abdeckplane gesichert worden war. Vielleicht fielen ihr aber auch die Unmengen von Unkraut auf, die zwischen den großen Steinen des Innenhofs wucherten. Er sah sein Zuhause in diesem Moment mit völlig anderen Augen und war der Verzweiflung nahe.
    „Ich fahre dich morgen nach London.“
    Erschrocken sah sie ihn an. „Nein, ich möchte lieber hierbleiben“, erwiderte sie. „Es sei denn, du möchtest eine Zeit lang allein sein“, gab sie zögernd nach.
    „Nein, nein“, beeilte er sich, ihr zu versichern.
    Sie atmete erleichtert auf. Jetzt fühlte sie sich jeder Aufgabe, die sie erwarten mochte, gewachsen.
    „Mylady zittert vor Kälte“, rief Marcus dem Kutscher zu. „Also schaffen wir das Gepäck hinein und Mylady ins Warme.“
    Ein stämmiger Diener und ein schlaksiger Junge hievten das Gepäck auf eine Handkarre, während Marcus seinen eigenen Koffer und mehrere Hutschachteln aufnahm. Neugierig folgte Thea ihm die Treppe hinauf und schaute in eine große Säulenhalle, die so geräumig war, dass sie nicht bis in alle Ecken erleuchtet wurde. Man ahnte, welche Pracht hier einst geherrscht haben musste, obwohl sie jetzt deutlich

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