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Keine Lady fuer Lord Strensham

Keine Lady fuer Lord Strensham

Titel: Keine Lady fuer Lord Strensham Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Beacon
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heimlich Gold und Schmuck gekauft haben, um so viel anhäufen zu können.“
    „Er wollte dich vor der Verschwendungssucht deines Vaters retten. Und eine Invasion durch die Franzosen fürchtete er sicher auch, wie viele Menschen damals.“
    Marcus nickte. „Er bezweifelte, unsere Armee oder unsere Kriegsflotte könnten Bonaparte gewachsen sein. Obwohl Napoleons Armee bald in die Flucht geschlagen wurde, ging es meinem Großvater wohl schon zu schlecht, um viel von den weiteren Kriegsentwicklungen mitzubekommen.“
    Wie gern hätte sie ihm Trost gespendet, aber jetzt, da die erste Aufregung sich legte, wurde Thea plötzlich bewusst, was dieser großartige Fund bedeutete. Marcus war frei. Er konnte sich von ihr scheiden lassen, wenn er wollte, und sie durfte es ihm nicht schwerer machen, indem sie ihm ihre Liebe offenbarte.
    „Nick kann mir heute Nachmittag dabei helfen, alles in Sicherheit zu bringen“, erklärte er mit einem grimmigen Seitenblick auf Thea. „Das wird ihn davon abhalten, Unfug zu treiben.“
    Seufzend folgte sie ihm hinaus und nutzte eine günstig gelegene Steinbank, um allein in den Sattel zu steigen. In ihrer gedrückten Stimmung ertrug sie es nicht, von Marcus berührt zu werden. „Dein Halbbruder wird froh sein“, meinte sie tonlos.
    Er nickte nur und galoppierte davon, als hielte er ihre Nähe nicht länger aus. Wehmütig sah sie ihm nach. Die Zukunft sah sehr traurig für sie aus.
    Später am Abend kam Thea die Treppe herunter und fand ihren Gatten im Salon, wo er rastlos auf und ab ging. Beim Anblick seiner finsteren Miene wurde ihr das Herz schwer.
    „Du wirst sicher dein Vermögen zurückverlangen“, sagte er schroff. „Hüte dich nur, mich herauszufordern, jetzt da du deinem Ziel so nahe bist.“
    „Welchem Ziel?“, fragte sie hilflos.
    „Spiel nicht die Unschuldige. Es passt nicht zu dir.“ Er wandte sich von ihr ab, als würde ihr Anblick ihn beleidigen. „Falls du Chimmerton zu verlassen gedenkst, dann bitte ich dich, es ohne Verzug zu tun.“
    „Da ich wie eine Dienstbotin aus dem Haus gewiesen werden soll, verlange ich den Grund dafür zu wissen.“
    Ein verächtliches Schnauben kam als Antwort. „Ich habe mich übertölpeln lassen, weil ich so … aber das tut nichts zur Sache.“ Er schien kurz zu überlegen. „Vielleicht wäre es doch besser, wenn du bis nach dem Weihnachtsfest bliebest. Meine Frau kann nicht noch vor den Gästen das Haus verlassen.“
    Sein höhnischer Ton ließ Thea zusammenzucken. Sollte sie also noch zwei Monate hier ausharren, obwohl sie wusste, wie sehr ihm ihre Anwesenheit zuwider war? Er konnte unmöglich schon die ganze Zeit so viel Abscheu vor ihr empfunden haben, oder? Die Vorstellung schmerzte so sehr, dass Thea nicht glaubte, sie ertragen zu können.

19. KAPITEL

    „Ich sehe, ich habe mich geirrt“, sagte Thea schließlich mit bebender Stimme. „Du bist kein Gentleman. Warum schickst du mich auf diese Weise fort?“
    „Erspar mir deine Schauspielkünste, Thea.“ Marcus lachte freudlos. „Ich hätte dich doch zu meiner Frau machen sollen – in jeder Hinsicht. Dein Geliebter wird nicht so zurückhaltend sein, also vergesse ich meine Bedenken ebenfalls.“
    Mit jedem bitteren Wort schien seine Wut zu wachsen, aber Thea fasste insgeheim Hoffnung. Gleichgültigkeit empfand er jedenfalls nicht, wenn er sie so heftig bei den Schultern packte.
    Ihre Lippen trafen sich in einem wilden Kuss, und wieder konnte Thea ihre Gefühle nicht zügeln. Sehnsüchtig küsste sie ihn, während Marcus die Hände fordernd über ihren Körper streichen ließ. Ihre Hingabe schien ihn zu besänftigen. Seine Wut verebbte. Viel zu früh, viel zu plötzlich ließ er sie los und sah mit feurigem Blick auf sie herab.
    „Warum hast du mir nicht gestanden, dass du mich verlassen willst, Thea? Ich hätte dich nicht zurückgehalten, so sehr es mich auch schmerzte.“
    „Ich habe keinen Geliebten!“, verteidigte sie sich heftig, während in ihr die leise Hoffnung erwachte, er empfände doch etwas für sie. Sonst würde ihn eine mögliche Trennung von ihr nicht so aus der Fassung bringen.
    „Teufel noch mal, sag mir die Wahrheit, Thea!“, rief er und schüttelte sie kurz.
    „Du erkennst die Wahrheit nicht einmal, wenn du darüber stolperst. Ich werde mich nicht wegen alberner Fantastereien wegschicken lassen.“
    Sekundenlang wartete sie auf eine Antwort, aber er sah sie nur schwer atmend an, die Hände zu Fäusten geballt, ein zorniges Funkeln in den

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