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Keine Panik Prinzessin

Titel: Keine Panik Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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dahin haben wir wahrscheinlich einen funktionstüchtigen Roboter, den wir in einem chirurgischen Umfeld vorführen können.«
    Ich hörte zwar die Worte, die aus seinem Mund kamen, und wusste, dass Michael meine Sprache sprach. Aber genau wie bei Mr Hipskin in Chemie ergab das, was er sagte, einfach keinen Sinn. Die nächsten Sommerferien waren doch nächstes Jahr . Und dann dämmerte es mir. Im Grunde sagte Michael mir, dass wir uns EIN GANZES JAHR LANG nicht sehen werden.
    Okay, ich konnte natürlich nach Japan fliegen, um ihn zu besuchen. Mhm, ja klar. In meinen Träumen. Weil mich mein Vater nämlich niemals mit der Fürstenmaschine nach Japan fliegen lassen würde, nur um meinen Freund zu sehen.
    Und mit einer normalen Fluggesellschaft darf ich nicht fliegen, selbst wenn sämtliche Sky Marshalls dieser Welt mit an Bord wären und aufpassen würden. Grandmère (und Dad genauso) glaubt nicht, dass jemand von fürstlichem Geblüt in einer normalen Linienmaschine sicher reisen kann.
    Und das war der Moment, in dem ich zu Michael sagte, ich müsste mir mal eben die Hände waschen. Und deswegen sitze ich jetzt hier in der Küche. Weil das nämlich alles keinen Sinn ergibt.
    Weil es mir egal ist, was für eine einzigartige, irre Chance das ist.
    Weil es mir egal ist, wie reich er dadurch wird oder wie vielen Tausenden von Menschen er das Leben retten könnte.
    Welcher Freund, der seine Freundin so sehr liebt, wie Michael mich angeblich liebt, würde freiwillig ein Jahr von ihr getrennt sein wollen?
    Leider ist mir Kevin Yang keine Hilfe. Als ich ihm diese Frage gestellt hab, hat er bloß mit den Schultern gezuckt und gesagt: »Für mich war Michael schon immer ein Rätsel. Schon als er als Zehnjähriger zum ersten Mal hier reinkam und scharfe Chilisoße zu seinen Dim Sums bestellte. Als wären die nicht so schon scharf genug!«
    Und Lars, der gerade den Kopf zur Tür hereingesteckt hat, um zu schauen, wo ich abgeblieben bin, hat bloß gesagt: »Wissen Sie, Prinzessin, manchmal müssen Männer so etwas machen, um etwas zu beweisen.«
    Ja, aber wem denn? Bin ich nicht die Einzige, auf deren Meinung es Michael ankommen sollte? Und ich will nicht, dass er für ein Jahr nach Japan geht.
    Außerdem geht er ja schließlich nicht in die Wüste Gobi, um dort Klimmzüge zu machen und auf Papp-Terroristen zu schießen, wie Lars es gemacht hat, als er mal dachte, er müsste etwas beweisen. Er geht bloß in irgendein Computerlabor in Japan!
    Ja, ja, ich verstehe ja, dass dieses Roboterarmdings Tausende von Leben retten könnte …
    ABER WAS IST MIT MEINEM LEBEN?
    Okay, ich sehe schon. Hier rumzusitzen, hilft mir auch nicht weiter.
    Und der Anblick dieser ganzen Entenköpfe ist echt ziemlich traumatisierend.
    Nicht so traumatisierend wie die Tatsache, dass mein Freund anscheinend für ein Jahr nach Japan geht. Das nicht.
    Aber fast.
    Ich geh jetzt wieder raus. Ich unterstütze ihn in seiner Entscheidung. Ich werde mich für Michael freuen. Ich werde mit keinem Ton andeuten, dass er nicht gehen würde, wenn er mich wirklich lieben würde. Weil ich nämlich nicht egoistisch sein darf. Ich hatte Michael jetzt fast zwei Jahre lang ganz für mich. Jetzt muss ich ihn auch mal mit dem Rest der Welt teilen, die ihn und seinen genialen Geist dringend braucht.
    Aber …
    ABER WAS SOLL NUR AUS MIR WERDEN, WENN ICH NICHT MEHR AN SEINEM HALS SCHNUPPERN KANN????
    Dann muss ich vielleicht sterben.

Dienstag, 7. September, 22 Uhr, zu Hause im Loft
    Ich hätte das nicht machen dürfen.
    Ich weiß genau, dass ich es nicht hätte machen dürfen.
    Keine Ahnung, wieso ich nicht den Mund halten konnte. Wieso ich meine Lippen nicht dazu zwingen konnte, das zu sagen, was ich sie sagen lassen wollte, nämlich: »Oh, Michael, ich bin so stolz auf dich!« und: »Das ist wirklich eine irre Chance!«
    Zwar hab ich ihm das alles gesagt. Das schon. Aber … dann sind wir den Fahrradweg am Hudson River entlanggelaufen (Lars ist kaum hinterhergekommen, weil wir so schnell waren … na ja, vielleicht lag es auch daran, dass er die ganze Zeit SMSe auf seinem Sidekick geschrieben hat), weil es so ein schöner Abend war und ich noch nicht nach Hause wollte und auch weil ich aus den letzten paar Tagen, die uns noch bleiben, jede gemeinsame Minute mit ihm herauspressen will. Und als Michael mir erzählte, wie aufgeregt er ist und wie sehr er sich auf Japan freut und dass die Japaner zum Frühstück Nudeln essen und dass die shumai , die man dort auf der Straße kaufen

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