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Keine Panik Prinzessin

Titel: Keine Panik Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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geworfen. Die Artikel sind immer nach demselben Muster gestrickt. Links ein Foto von Michael, der gerade aus einem Hörsaal an der Uni kommt, und rechts eins von James Franco oder irgendeinem anderen Schauspieler. Über Michaels Foto steht dick und fett: »Zwei Prozent«, weil nur zwei Prozent der Leser finden, dass ich mit Michael zusammen sein sollte, während die restlichen achtundneunzig Prozent es besser fänden, wenn ich mit jemandem zusammen wäre, der in seinem Leben nichts geleistet hat, außer sich vor eine Kamera zu stellen und ein paar Sätze nachzuplappern, die jemand anderes für ihn geschrieben hat, und vielleicht noch einen Schwertkampf zu kämpfen, den jemand anderes mit ihm eingeübt hat.
    Na ja, und was meine Großmutter von Michael hält ist ja hinlänglich bekannt und geradezu legendär.
    »Es ist doch so«, sagte Michael und blickte mit seinen dunk len Augen eindringlich in meine nicht ganz so dunklen. »Auch wenn du gerne so tust, als wäre es nicht so – du bist nun mal eine Prinzessin. Und du wirst immer eine Prinzessin bleiben. Eines Tages wirst du ein Land regieren. Du weißt jetzt schon, wie dein Schicksal aussehen wird. Das ist alles schon beschlossene Sache und deine Zukunft liegt klar vor dir. Bei mir sieht das ganz anders aus. Ich muss erst noch herausfinden, wer ich bin und wie ich auf dieser Welt meinen Fußabdruck hinterlassen kann. Und wenn ich mit dir zusammenbleibe, muss das schon ein ziemlich tiefer Fußabdruck sein, weil alle der Meinung sind, dass ein Mann, der mit einer Prinzessin zusammen sein will, etwas ganz Besonderes sein sollte. Verstehst du? Ich versuche doch nur, den Erwartungen gerecht zu werden.«
    »Aber die einzigen Erwartungen, die für dich wichtig sein sollten, sind die, die ich an dich habe.«
    »Klar, deine Erwartungen sind mir am allerwichtigsten«, gab Michael mir recht und drückte meine Hand. »Aber Mia, du weißt doch genau, dass es mich nicht glücklich machen würde, einfach nur dein Prinzgemahl zu sein und immer einen Schritt hinter dir zu gehen. Und ich weiß genau, dass dich das auch niemals glücklich machen würde.«
    Ich krümmte mich innerlich, als ich an die vom genovesischen Parlament festgelegte Hofetikette dachte, die vorschreibt, dass der Mann, den ich eines Tages heirate – der so genannte Prinzgemahl –, sich immer erheben muss, wenn ich mich erhebe, bei Tisch erst dann zum Besteck greifen darf, wenn ich danach gegriffen habe, und keine lebensgefährlichen Sportarten ausüben darf (Auto-, Motorrad- und Speed boatrennen, Bergsteigen, Paragliding usw.), bis ein Thronerbe zur Welt gekommen ist. Außerdem verliert er im Falle der Annullierung unserer Ehe oder Scheidung das Sorgerecht für alle Kinder, die aus unserer Ehe hervorgegangen sind. Und er muss die Staatsbürgerschaft seines Geburtslandes aufgeben und genovesischer Staatsbürger werden.
    »Du weißt, dass es nichts damit zu tun hat, dass ich nicht bereit wäre, all das für dich zu tun«, sagte Michael. »Ich hätte kein Problem damit, wenn ich wüsste … na ja, dass ich in meinem Leben auch irgendetwas erreicht habe … okay, vielleicht nicht, indem ich über ein Land regiere, aber indem ich etwas mache, zu dem sich mir jetzt die Gelegenheit bietet. Indem ich etwas verändere. Etwas bewirke. So wie du eines Tages etwas bewirken wirst.«
    Ich blinzelte. Nicht weil ich ihn nicht verstanden hätte – ich verstand ihn total. Michael hatte recht. Es würde ihn nicht glücklich machen, sein ganzes Leben lang immer einen Schritt hinter mir gehen zu müssen. Er will sein eigenes Ding machen – was auch immer dieses Ding sein soll.
    Ich verstand nur nicht, warum er dieses Ding unbedingt Abertausende von Kilometern entfernt in Japan machen muss.
    »Du, Mia?«, sagte Michael und drückte wieder meine Hände. »Vielleicht wäre es besser, wenn du aufhören würdest, so laut zu weinen. Lars guckt schon, und ich glaube, er kommt gleich rüber.«
    »Das ist ja auch sein Job«, schniefte ich. »Er soll mich davor schützen … verletzt zu werden!« Als mir klar wurde, dass mich vor dem Schmerz, den ich gerade spürte, niemand beschützen konnte, noch nicht einmal ein Zweimetermann mit Automatikpistole, musste ich noch mehr schluchzen.
    Und was mich echt wütend machte: Michael lachte über mich.
    »Das ist nicht witzig «, schniefte ich unter Tränen.
    »Doch. Irgendwie schon«, sagte Michael. »Ich meine, du musst zugeben, dass wir gerade ein ziemlich trauriges Paar abgeben.«
    »Ich sag dir

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