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Keine Panik Prinzessin

Titel: Keine Panik Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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mal, was traurig ist«, sagte ich. »Du gehst nach Japan und lernst irgendeine Geisha kennen und vergisst mich. Das ist traurig.«
    »Was soll ich denn mit einer Geisha?«, fragte Michael. »Ich hab doch dich.«
    »Eine Geisha würde sofort mit dir schlafen, wenn du das wollen würdest«, sagte ich schniefend. »Das weiß ich genau. Das hab ich in diesem einen Film gesehen.«
    »Hm.« Michael dachte nach. »Stimmt. Jetzt wo du es sagst … so eine Geisha wäre gar nicht schlecht.«
    Und da musste ich ihn schlagen. Weil ich das Ganze immer noch nicht witzig finden konnte.
    So wie ich es jetzt immer noch nicht witzig finden kann. Es ist einfach nur schrecklich und ungerecht und durch und durch tragisch.
    Aber natürlich hab ich dann doch aufgehört zu weinen. Und als Lars zu uns rüberkam und wissen wollte, ob alles okay ist, hab ich genickt und Ja gesagt.
    Dabei war gar nicht alles okay.
    Und das ist es immer noch nicht. Wahrscheinlich wird nie mehr alles okay sein.
    Trotzdem hab ich so getan, als hätte ich kein Problem. Ich meine, was blieb mir denn auch anderes übrig? Ich hab mich von Michael nach Hause bringen lassen und dabei die ganze Zeit seine Hand gehalten. Und an der Tür zu unserem Loft hab ich mich von ihm küssen lassen, während Lars diskret unten an der Treppe stehen blieb und so tat, als müsse er seinen Schuh binden. Was echt gut war, weil auch ein bisschen Unter-dem-BH-Streicheln mit im Spiel war.
    Aber ganz sanft und zärtlich, so wie in der Szene in »Flashdance«, wo Jennifer Beals und Michael Nouri in der verlassenen Fabrik sind.
    Und dann hat Michael geflüstert: »Ist alles okay mit uns?« Und ich hab gesagt: »Ja, alles okay«, obwohl ich nicht glaube, dass mit uns alles okay ist. Also jedenfalls bei mir nicht.
    Und als Michael gesagt hat: »Ich ruf dich morgen an«, hab ich gesagt: »Klar, mach das.«
    Und dann bin ich rein, hab auf direktem Weg den Kühlschrank angesteuert, das Macadamia Brittle Eis von Häagen Dazs rausgeholt, mir blind einen Löffel geschnappt, bin in mein Zimmer gegangen und hab das ganze Eis aufgegessen.
    Aber okay fühle ich mich immer noch nicht.
    Ich glaub, dass ich mich nie mehr okay fühlen werde.

Dienstag, 7. September, 23 Uhr
    Meine Mutter hat gerade an die Tür geklopft und gerufen:
    »Mia? Bist du da?«
    Als ich Ja sagte, machte sie die Tür auf.
    »Ich hab gar nicht gehört, dass du nach Hause gekommen bist«, sagte sie. »War’s denn schön mit …«
    Sie beendete den Satz nicht, weil sie die leere Packung Häagen Dazs sah. Und mein Gesicht.
    »Liebling!«, sagte sie und ließ sich neben mich aufs Bett sinken. »Was ist denn passiert?«
    Und plötzlich musste ich wieder weinen, ganz so, als hätte ich nicht gerade schon eine Stunde geweint. Ich hab gar nicht gewusst, dass Menschen körperlich überhaupt dazu imstande sind, so schnell so viel Tränenflüssigkeit zu produzieren.
    »Er geht nach Japan«, schluchzte ich. Mehr konnte ich nicht sagen. Und dann warf ich mich in ihre Arme.
    Ich wollte ihr viel, viel mehr sagen. Ich wollte ihr sagen, dass alles meine Schuld ist, weil ich nicht mit ihm schlafe (obwohl ich ganz tief in mir drin genau weiß, dass das nicht der Grund ist). Es ist meine Schuld, weil ich eine Prinzessin bin – eine blöde, bescheuerte PRINZESSIN – und weil kein Mann auf dieser Erde jemals den Erwartungen gerecht werden kann, die an ihn gestellt werden, wenn er eine Prinzessin zur Freundin hat. Es sei denn, er ist selbst ein Prinz.
    Das Schlimmste daran ist, dass ich ja noch nicht mal was dafür kann, dass ich eine Prinzessin bin. Ich bin nicht wie diese Samantha Madison, die den Präsidenten davor bewahrt hat, bei einem Attentat erschossen zu werden, und ich hab auch nicht dank meiner hellseherischen Fähigkeiten lauter vermisste Kinder wiedergefunden wie Jessica Mastriani oder Hunderte von Touristen vor dem sicheren Ertrinkungstod bewahrt wie die zehnjährige Tilly Smith, die in Thailand am Strand stand und erkannte, dass gleich ein Tsunami heranrollt, weil sie gerade Tsunamis in der Schule durchgenommen hatte, und die laut »RENNT WEG!« gerufen hat.
    Ich hab nichts weiter getan, als geboren zu werden.
    Und das ist keine besondere Leistung. Geboren wird JEDER.
    Aber das alles konnte ich Mom nicht erzählen. Weil wir die Prinzessinnensache nämlich schon tausend Mal durchgekaut haben. Michael hatte schon recht mit dem, was er gesagt hat: Ich bin eine Prinzessin und ich werde eine Prinzessin bleiben. Es hat keinen Zweck, deswegen

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