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Keine Panik Prinzessin

Titel: Keine Panik Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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hatte.
    Schwester Lloyd hat bei mir Fieber gemessen und gesagt, ich hätte zwar keins, aber zur Zeit würde eine Darmgrippe herumgehen, an der ich mich wahrscheinlich angesteckt hätte. Ich dürfe nicht in der Schule bleiben, weil ich sonst alle anstecken würde.
    Also hat sie bei mir zu Hause angerufen, wo aber niemand war, was ich ihr auch vorher hätte sagen können. Mr G arbeitet dieses Schuljahr freitags nämlich immer nur den halben Tag, um früher heimgehen zu können. Wahrscheinlich ist er mit Mom nach New Jersey gefahren, um erst ins 5-Dollar-Kino zu gehen und danach im Großmarkt neue Windelvorräte für Rocky zu kaufen, wie sie es jetzt jeden Freitag machen.
    Lars hat kurzerhand beschlossen, mich zu Grandmère zu fahren, weil er fand, dass ich in meinem kranken Zustand nicht alleine zu Hause sein sollte, wo ich in meinem eigenen bequemen Bett hätte liegen können.
    Anscheinend hielt er es für besser, mich in meinem kranken Zustand Grandmères Gegenwart auszusetzen. Ich fand das zwar völlig unlogisch, war aber zu schwach, um zu protestieren.
    Ich brachte es nicht übers Herz, Schwester Lloyd zu sagen, dass das, woran ich leide, keine Darmgrippe ist. Ich leide an einer Zu-viel-Fleischgenuss-nach-zu-langer-Fleischabstinenzia kombiniert mit einem Mein-Freund-hat-seinenkostbarsten-Schatz-einer-anderen-geschenkt-und-fliegt-heute-Abend-nach-Japan-Syndrom.
    Aber genau wie bei Grippe gibt es dagegen leider keine Tabletten.
    Vor allem nicht, wenn man dazu noch an einer akuten Ich-hab-gerade-den-Exfreund-meiner-besten-Freundin-geküsst-und-mein-Exfreund-hat-alles-mitangesehen-itis leidet.
    Und das Tragischste ist, dass derjenige, den ich spontan als Erstes anrufen wollte, als mir klar wurde, dass ich schulfrei hab … Michael war. Weil es mir immer schlagartig wieder besser geht, wenn ich nur seine Stimme höre.
    Aber Michael kann ich nicht anrufen. Ich kann ihn nie mehr anrufen. Was sollte ich auch nach allem, was passiert ist, zu ihm sagen?
    Zum Glück gibt es in der Limo Kotztüten.

Freitag, 10. September, 15 Uhr, im Four Seasons
    Es gibt wahrscheinlich keinen Menschen, der weniger dazu geeignet wäre, jemandem, der sich schlecht fühlt, Gesellschaft zu leisten, als Grandmère. Da sie eine Zylonin vom Planeten Cylon ist, geht es ihr natürlich nie schlecht. Zumindest erinnert sie sich nicht daran, wie es ist, wenn es ihr mal schlecht ging. Deshalb ist sie nicht der Lage, auch nur das geringste Mitgefühl für jemanden aufzubringen, der sich schlecht fühlt.
    Schlimmer noch, sie ist BEGEISTERT darüber, dass ich mich von Michael getrennt hab.
    »Ich habe ja immer schon gewusst, dass das mit dir und diesem Jungen nicht gut gehen kann«, sagte sie hochzufrieden, nachdem ich ihr erklärt hatte, warum ich nachmittags in ihrer Suite stand, angeblich mit einer hochansteckenden Krankheit infiziert. »Ich bin nicht krank, Grandmère«, hatte ich zu ihr gesagt. »Ich bin bloß traurig.«
    Das Problem ist, dass ich trotz allem nicht aufgehört hab, Michael zu lieben. Statt ihr also recht zu geben, dass es mit uns beiden nicht gut gehen konnte, hab ich bloß gesagt: »Du hast keine Ahnung, wovon du redest.« Dann bin ich zur Couch gegangen, hab mich hingesetzt und mir zum Trost Rommel auf den Schoß gezogen.
    Ungelogen. Das ist ein Beweis dafür, wie schlecht es mir ging. Ich habe bei ROMMEL – einem Zwergpudel! – Trost ge sucht.
    »Du missverstehst mich. Ich finde Michael im Grunde gar nicht mal so verkehrt«, sagte Grandmère. »Also, abgesehen davon, dass er ein Bürgerlicher ist. Aber jetzt erzähl schon. Was hat er dir angetan? Es muss ja etwas ganz besonders Schreckliches gewesen sein, wenn du dich dazu entschlossen hast, diese Kette abzulegen.«
    Ich fasste mir automatisch an die nackte Stelle am Hals. Meine Kette! Bis zu diesem Moment hatte ich gar nicht gemerkt, wie sehr ich sie vermisste – wie ungewohnt es ist, sie auf einmal nicht mehr zu tragen. Michaels Kette ist von Anfang an ein Streitherd zwischen mir und Grandmère gewesen. Sie hat immer versucht, mich dazu zu bringen, auf Bällen und bei offiziellen Anlässen die genovesischen Kronjuwelen zu tragen, aber ich hab mich standhaft geweigert, Michaels Kette abzunehmen, und Grandmère ist nicht gerade ein Fan von mehreren übereinandergetragenen Ketten.
    Na ja, wahrscheinlich sieht ein mit Brillanten und Saphiren besetztes Collier in Kombination mit einer silbernen Schneeflocken-Kette wirklich nicht so toll aus.
    Mir war klar, dass es keinen Zweck hatte,

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