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Keine Panik Prinzessin

Titel: Keine Panik Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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schon einen unerfahrenen Liebhaber? Na gut, vielleicht diese jungen blonden Lehrerinnen, über die immer wieder in den Nachrichten berichtet wird, die mit ihren vierzehnjährigen Schülern schlafen. Wobei ich ja vermute, dass diese Frauen seelisch nicht ganz im Gleichgewicht sind. Worüber wollen sie sich mit den kleinen Jungen denn unterhalten? Ja wohl kaum darüber, weshalb ihre Hose immer in den Kniekehlen hängen. Wirklich, Amelia, was ist das nur für eine Mode? Was findet ihr an jungen Männern attraktiv, denen die Hose halb herunterrutscht?«
    Dazu fiel mir nichts ein. Was kann man darauf denn bitte sagen?
    »Außerdem«, sagte Grandmère, ohne zu bemerken, dass ich ihr nicht geantwortet hatte, »dachte ich, dieser Junge geht ohnehin nach Japan.«
    »Geht er ja auch«, sagte ich und beim Klang des Wortes »Japan« zog sich mein Herz wieder zusammen. Was mir bewies, dass ich:
    a) immer noch ein Herz besitze
    – und –
    b) Michael, trotz all meiner gegensätzlichen Bemühungen, immer noch liebe. Aber wie soll ich mir das auch abgewöhnen?
    »Na, aber dann ist es doch egal«, sagte Grandmère fröhlich. »Dann siehst du ihn doch wahrscheinlich sowieso nie mehr wieder.«
    Woraufhin ich in Tränen ausbrach.
    Grandmère war über diese Reaktion ziemlich überrascht. Ich saß bloß da und weinte still vor mich hin. Sogar Rommel legte die Ohren an und begann zu winseln. Ich weiß nicht, was passiert wäre, wenn in diesem Moment nicht mein Vater ins Zimmer gekommen wäre.
    »Mia!«, rief er, als er mich sah. »Was machst du denn um diese Zeit schon hier? Und was ist los? Um Gottes willen, wieso weinst du denn?«
    Aber ich schüttelte bloß den Kopf. Weil ich nämlich nicht aufhören konnte, zu heulen.
    »Sie hat sich von diesem Jungen getrennt.« Grandmère musste brüllen, um mein Schluchzen zu übertönen. »Ich weiß nicht, worüber sie sich so aufregt. Ich habe ihr gesagt, dass sie froh sein kann. Mit dem jungen Abernathy-Reynolds ist sie viel besser dran. So ein großer, gut aussehender junger Mann! Und sein Vater ist so wohlhabend!«
    Daraufhin musste ich nur noch mehr weinen, weil ich mich daran erinnerte, wie ich JP im Gang vor Michaels Augen geküsst hatte. Natürlich nicht mit Absicht – aber was ändert das schon? Es ist nun mal passiert. Michael wird nie mehr mit mir reden. Das weiß ich genau.
    Und am allermeisten weinte ich darüber, dass ich es mir so sehnlich wünschte, trotz allem, was gewesen ist.
    »Ich glaube, ich weiß, was sie jetzt braucht«, sagte Grandmère, als ich nicht aufhörte zu weinen.
    »Ihre Mutter?«, fragte Dad hoffnungsvoll.
    Grandmère schüttelte den Kopf. »Bourbon! Whisky hilft immer.«
    Mein Vater runzelte die Stirn. »Das sehe ich anders. Aber deine Zofe könnte ihr heißen Tee bringen. Vielleicht würde das helfen.«
    Grandmère zog zwar zweifelnd die Augenbrauen hoch, klingelte aber trotzdem nach Jeanne und bestellte Tee, während Dad hilflos auf mich herabsah. Mein Vater ist nicht daran gewöhnt, mich so heulen zu sehen. Natürlich hab ich schon oft vor ihm geweint – das letzte Mal erst in den Sommerferien, als ich bei einem offiziellen Staatsakt im Palast, bei dem ich mein Diadem trug, gegen einen niedrig hängenden Balken gerannt bin und die Zähne der Kämme, mit denen das Diadem im Haar befestigt ist, sich wie winzige Dolche in meine Kopfhaut bohrten.
    Aber solche dramatischen Gefühlsausbrüche wie den Heulkrampf, der mich gerade schüttelte, kennt er von mir nicht, weil mein Leben in den letzten Jahren – von ein paar Ausnahmen abgesehen – halbwegs glattlief und ich es geschafft habe, durchzuhalten, ohne zusammenzubrechen.
    Bis heute.
    Ich weinte und weinte und zog alle paar Minuten ein frisches Taschentuch aus der Schachtel, die auf dem Beistelltisch neben der Couch stand. Und irgendwann brach unter lauten Schluchzern alles aus mir heraus: Ich erzählte ihm vom kostbarsten Schatz und von Judith Gershner und der Schneeflockenkette und sogar, dass Michael in die Schule gekommen ist, um mir alles zu erklären. Und dass er stattdessen mit ansehen musste, wie ich JP geküsst hab.
    Mein Vater sah ziemlich erschüttert aus. Normalerweise rede ich mit ihm nicht über … na ja, Sex, weil … urgh … das wäre ja wohl voll eklig.
    Das mit dem kostbarsten Schatz hat ihn anscheinend echt geschockt, er sank nämlich auf dem Sofa nieder, als hätte er plötzlich die Fähigkeit verloren, aufrecht zu stehen. Dann saß er bloß stumm da und hörte mir zu, bis ich völlig

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