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Keine Pizza für Commissario Luciani

Titel: Keine Pizza für Commissario Luciani Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Paglieri
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dass ich so weit bin. Seit fünfzehn Jahren strample ich mich jetzt für die Partei ab, und wenn sie mich nicht aufstellen wollen,
     dann kandidiere ich als Unabhängiger. Ich werde für mich allein weiterkämpfen.«
    Der Ton, mit dem er die letzten Worte gesprochen hatte, ließ sie zusammenzucken. Sie legte ihre Wange an seinen Rücken und
     schmiegte sich an ihn. »Red nicht so. Du weißt, wie sehr uns Papas Unterstützung zugutekommt, und auch wenn ihr in vielen
     Dingen nicht einer Meinung seid, so hat er dich doch gern. Zumindest solange du mich gern hast.« Sie legte ihm die Hände auf
     die Brust und sog tief seinen Geruch ein. Er war noch immer der schönste Mann, den sie je gesehen hatte, er war ihr Mann,
     und sie wollte nicht riskieren, ihn zu verlieren. Sie ließ die Hände sinken, und als sie seine Erektion spürte, lächelte sie
     befriedigt.
    Ludovico drehte sich um, vom Gedanken an die Mädchen noch erregt. Er drückte ein wenig auf ihren Nacken und zwang sie, sich
     niederzuknien und ihm einen zu blasen, mitten auf der Terrasse, ungeachtet der Gefahr, dass sie dort jemand sah.
    Es gefiel ihr, seinen Schwanz in den Mund zu nehmen, alles an ihm gefiel ihr, und noch nach all den Jahren bekam sie, sobald
     er sie berührte, eine Gänsehaut und verlor jegliche Beherrschung. Sie war glücklich, dass trotz der unvermeidlichen Höhen
     und Tiefen, die jede Ehe mit sich brachte, ihre sexuelle Harmonie vollkommen geblieben war.
    Sie tat es wie immer viel zu hektisch und eckig, dachte |63| Ludovico, ohne die Natürlichkeit, die inzwischen jede Zwanzigjährige besaß. Für die Studentinnen war ein Blowjob kein besonderes
     Zugeständnis mehr oder ein schwieriger Test, sondern die ausgewogene Synthese aus Technik und Leidenschaft, etwas, das so
     selbstverständlich in den Lebenslauf gehörte wie perfekte Excel- oder Englischkenntnisse. Seine Frau stammte aus einer anderen
     Generation, sie gab alles, aber die Tollpatschigkeit des verunsicherten Teenies würde ihr ewig anhaften. Er verzichtete darauf,
     in ihrem Mund zu kommen, und schickte sie ins Zimmer zurück. Ihr größter Vorzug war, dass sie nie lange brauchte, und als
     sie zu stöhnen anfing, hielt Ludovico ihr den Mund zu, damit die Kinder sie nicht hörten. Er brachte sie noch zwei Mal auf
     dem Bett zum Höhepunkt. Dann zeigte sie erste Anzeichen von Ermüdung, er rollte von ihr herunter und drehte sich zur anderen
     Seite.
    Elena hatte gespürt, wie sie vorwärtsgepeitscht wurde, immer weiter vorwärts, wie in einer schwindelerregenden Fahrt durch
     Stromschnellen, und erst jetzt, da sie im ruhigen Wasser eines Sees dümpelte, merkte sie, dass sie allein unterwegs war.
    »Schatz, war es nicht schön für dich?«, fragte sie ihn besorgt.
    »Tut mir leid, ich schaffe es nicht, mir geht zu viel durch den Kopf.«
    Mit geschlossenen Augen streckte sie ihre Hand aus und streichelte ihm das Haar. »Ich werde mit Papa sprechen. Du hast recht,
     wir müssen diesen Wahlgang ausnutzen, es hat keinen Sinn, noch mal vier oder fünf Jahre zu warten.«

|64| Elf
    Luciani
    Genua, heute
     
    Via Crespi 13, hatte die Wunderheilerin am Telefon gesagt. Aber unter den Namen an der Klingelleiste der Dreizehn fand sich
     keine »Raggi«. Er kontrollierte noch einige Male, das Einzige, was ansatzweise passte, war das Schild: »Arztpraxis«. Er klingelte,
     aber es kam keine Reaktion, bis eine Dame erschien, die Haustür aufschloss und er ihr einfach folgte.
    »Entschuldigung«, sagte er, »ich muss zu Frau Doktor Raggi. Sie wissen nicht zufällig, in welchem Stock das ist?«
    Die Frau musterte ihn vom Scheitel bis zur Sohle, dann schloss sie ihre Prüfung mit einer Grimasse ab. »Frau Doktor, sagen
     Sie?«
    »Ja, Raggi. Ist das hier der richtige Hauseingang?«
    »Schauen Sie, was den Hauseingang betrifft, sind Sie schon richtig. Dumme gibt’s ja genug, die darauf reinfallen …«
    »Vielen Dank. Welcher Stock, sagten Sie?«
    »Dritter«, brummte die Frau. »Aber irgendwann werde ich doch noch bei der Polizei anrufen. Oder bei ›Striscia la Notizia‹ 1 .«
    Der Kommissar lächelte: »Wenn Sie etwas zur Anzeige bringen wollen, ist ›Striscia‹ tausendmal besser, Signora, das versichere
     ich Ihnen.« Dann nahm er jeweils vier Stufen auf einmal, bis er im Vorzimmer einer Arztpraxis stand. Er kontrollierte alle
     Türschilder, die Faltblätter mit den Praxiszeiten, aber von Doktor Raggi war nirgendwo die Rede. Er |65| wollte gerade wieder gehen, als eine Frau in mittleren

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