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Keine Pizza für Commissario Luciani

Titel: Keine Pizza für Commissario Luciani Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Paglieri
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Glasstück,
     dann ein grünes längliches, ein hellgrünes und noch ein weißes, das ins Azurblaue spielte.
    Er blieb fast eine Stunde am Strand, zwischen den Kieseln nach Glasstücken suchend. Er dachte an Marietto, an dessen Zimmergenossen
     und an Signora Olga mit ihrem |169| Turban. Ob es stimmte, dass Frauen mit einem Tuch um den Kopf fast immer ein bisschen exaltiert waren? Zigeunerinnen, Hexen,
     Seherinnen. Alte Schauspielerinnen, alte Sängerinnen, junge Hausbesetzerinnen. Ein bisschen wie Männer, die am Steuer einen
     Hut trugen. Er versuchte, sich auf den Fall zu konzentrieren, und dachte wieder an das San-Luigi-Heim zurück. Er würde nie
     zulassen, dass seine Mutter in so einer Einrichtung landete, aber ihm wurde klar, dass dieses »nie« wohl etwas zu dogmatisch
     war. Vielleicht würde seine Mutter ihn eines Tages nicht einmal mehr erkennen, vielleicht würde sie rund um die Uhr Pflege
     brauchen. Marietto hatte erfahren, dass er eine Nichte hatte, Marco Luciani hätte gerne erfahren, dass er eine ledige Schwester
     hatte. Eine dieser hehren Frauen, die ihr Leben den kranken Eltern widmen. Das war kein edler Gedanke, aber es war auch nicht
     erhebend, Einzelkind zu sein und sich alleine dem Ende eines Vaters, einer Mutter, einer ganzen Dynastie zu stellen. Vielleicht
     sollte ich ein Kind zeugen, sagte er sich, dem widersprechend, was er eine Stunde vorher gedacht hatte. Ich müsste einen Sinn,
     eine Perspektive suchen, die über das bloße Überleben von einem Tag zum nächsten hinausgeht. Solange er mit Greta zusammen
     gewesen war, hatte er nicht im Traum daran gedacht, aber vielleicht mit einer anderen Frau … Es war unvermeidlich: er war
     wieder bei Sofia Lanni angelangt. Zwar war sie nicht der Typ Frau, den er sich als Mutter für seine Kinder erträumte, aber
     trotzdem legte er für sie eine Reihe Glasscherben aus, abwechselnd weiß und grün, und in die Mitte eine hellblaue. Doch Sofia
     war eine extrem kostspielige Frau, und diese Perlen hätten nicht einmal eine Squaw hinter dem Ofen vorgelockt.

|170| Siebenundzwanzig
    Ranieri
    Rom, sieben Monate zuvor
     
    »Glückwunsch, Herr Abgeordneter. Oder muss ich Sie noch werter Rektor nennen?«
    »Herr Abgeordneter gefällt mir.«
    »Mir auch«, sagte Sabrina und kam auf ihren hohen Absätzen näher, einen Fuß vor den anderen setzend und ihn mit ihrem Hüftschwung
     hypnotisierend. »Wer ist eigentlich dieser Gorilla, den du vor deiner Tür platziert hast?«
    »Ein Leibwächter. Es gibt leider Leute, denen mein Wahlsieg gar nicht schmeckt.«
    »Hmm. Sieht aus wie der junge Jean-Paul Belmondo. Nicht schlecht. Der ist mir mit seinem Blick richtig an die Wäsche gegangen,
     ich dachte schon, jetzt kommt gleich die Leibesvisitation«, sagte sie, weil sie wusste, dass ihn das erregte.
    »Das ist meine Aufgabe«, erwiderte Ludovico, »apropos, ich prüfe gerade, welche Kandidatin für den Posten meiner persönlichen
     Referentin in Frage kommt.«
    »Sehr persönlich, nehme ich an.«
    »Genau. Ich brauche einen Menschen, der mich gut kennt, der jedem meiner Wünsche zuvorkommt.«
    Sie hob eine Augenbraue, überwand die Distanz, die noch zwischen ihnen lag, und presste sich an ihn. Während ihre Zungen einander
     neckten, griff sie mit der Rechten nach seiner Krawatte und schob ein Knie zwischen seine Beine.
    »Mal sehen, ob ich draufkomme«, flüsterte sie. Sie zog die Krawatte so weit auf, dass sie die beiden oberen Knöpfe seines
     Hemdes öffnen konnte, dann riss sie es mit Gewalt herab, und die restlichen Knöpfe sprangen davon.
    |171| »Vorsicht!«, sagte er, aber Sabrina spürte mit ihrem Schenkel, dass er hart wurde. Sie biss ihm in den Hals, und er sagte:
     »Pass auf Spuren auf.« Sie dachte: Du machst dir Sorgen wegen deiner Frau, du Schwein. Und während sie sich vor ihn hinkniete,
     grub sie ihre Nägel in seine Brust und zog sie ihm bis zur Hüfte durch die Haut, dass er aufschrie.
    »Du Nutte!«, sagte er, und während das Mädchen ihm den Gürtel und den Hosenstall öffnete, packte er ihren Kopf. »Jetzt musst
     du ihn lutschen, du Nutte. Bis zum Ende.«
    Er kam in weniger als einer Minute, der Orgasmus nahm ihm den Atem.
    Sie dachte, mehr kriegt er nicht für diesen Tag, auch wenn es ihr ein bisschen leidtat, denn bei der Vorstellung, wie er sie
     von hinten nahm, auf den Schreibtisch gestützt, war sie feucht geworden. Sie stand auf, wischte sich den Mund mit seiner Krawatte
     ab und sah ihm herausfordernd in die Augen. »Du bist

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