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Keine Pizza für Commissario Luciani

Titel: Keine Pizza für Commissario Luciani Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Paglieri
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ist ein herber Schlag für den italienischen Staat, der jetzt einen weiteren Kunstschatz
     einbüßen könnte.«
     
    |243| Ludovico schüttelte den Kopf und stellte den Ton am Fernseher ab. »Könnte von mir sein, dieser Schlusssatz. Der mit dem herben
     Schlag. Können die nicht ein Mal eine Nachricht verbreiten ohne ihre schwachsinnigen Kommentare?«
    Seine Frau Elena legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Vergiss es. Das Essen steht auf dem Tisch. Wenigstens am Sonntag solltest
     du ein wenig ausspannen.«
    Er tätschelte seine Töchter, die artig am Tisch saßen und auf das gemeinsame Mahl warteten. Als alle vier Platz genommen hatten,
     schlossen sie die Augen und senkten die Köpfe.
    »Herr, Dir sei Dank für die Speise, die Du uns gegeben«, sagte Ludovico. »Halte Deine schützende Hand über diese Familie und
     hilf jenen, die nichts zu essen haben.« – »Amen«, antworteten Frau und Kinder. Ludovico blieb mit gesenktem Kopf und gefalteten
     Händen sitzen. Er betrachtete seine Familie aus dem Augenwinkel, und ihn durchströmte ein Gefühl der Dankbarkeit. Der Himmel
     hatte ihm in einem schwierigen Moment beigestanden. Der Tod seines Vaters Settimo hatte ihn stärker gebeutelt, als er erwartet
     hatte, und nur deshalb, aus Angst vor Alter und Tod, war er wieder in die Fehler der Vergangenheit verfallen, hatte er sich
     erneut von Sabrina bestricken lassen. Einem Mädchen, das zu ehrgeizig und unvorsichtig war und sich auf ein Spiel eingelassen
     hatte, dem es nicht gewachsen war. Für einen Augenblick nagte wieder der Gedanke an das Kind, das Sabrina erwartet hatte,
     an ihm. Davon hatte er nichts gewusst, und er fragte sich, ob sie ihn hatte erpressen wollen oder ob sie es abgetrieben hätte.
     Und ob sie sich absichtlich hatte schwängern lassen, damit er sein Zuhause und seine Familie aufgab und seine Karriere aufs
     Spiel setzte. Oder ob sie ihn sogar, wenn man die Ermittlungsergebnisse in Betracht zog, dazu zwingen wollte, ein Kind zu
     unterhalten, das gar nicht seines war, |244| sondern von ihrem Stecher, diesem Neger. Es war schwer, ihr zu verzeihen, aber Ludovico gab sich alle Mühe, es zu tun. Herr,
     dachte er, nimm sie auf in Deiner grenzenlosen Barmherzigkeit, und nimm auch dieses arme, unschuldige Kind auf.
    »Amen«, sagte er seinerseits, dann hob er den Kopf und lehnte sich ein wenig zur Seite, damit das Zimmermädchen den Nudelauflauf
     servieren konnte.

|245| Vierzig
    Luciani
    Genua, heute
     
    »Ein Kompliment an alle, Jungs. Ihr habt gute Arbeit geleistet. Wir sehen uns morgen.« Marco Luciani beendete schnell die
     Besprechung. Er konnte es nicht erwarten, zu verschwinden und einen langen Lauf hinzulegen, um seine Wut abzubauen. Er trat
     hinaus auf den Korridor, wo ein paar Kollegen auf Sicherheitsabstand gingen, so finster war seine Miene und ebenso bedrohlich
     wirkten Calabrò, Iannece, Livasi und Vitone. Die Leute von der Mordkommission waren alle auf Zack, aber wenn sie so dreinschauten,
     dann machte man besser einen Bogen um sie.
    Ein naiver Beobachter hätte denken können, dass sie von einem Serienmörder, der schlauer war als sie, an der Nase herumgeführt
     wurden, wie man es aus Filmen kannte: anonyme Schreiben mit verkopften Hinweisen aus Bibel- oder Dante-Zitaten, abstrus verstümmelte
     Opfer, und die Ermittler, die immer den entscheidenden Moment zu spät zum Tatort kamen. Die Wirklichkeit sah anders aus. In
     der Wirklichkeit kamen viele Mörder ungeschoren davon, nicht, weil sie schlauer als die Ermittler waren, sondern weil sie
     einmal zuschlugen und dann von der Bildfläche verschwanden, nie wieder in Erscheinung traten.
    In diesem Fall jedoch stimmte nicht einmal das. Die Männer von der Mordkommission hatten den Mörder sofort nach der Tat geschnappt.
     Und dennoch war keiner von ihnen zufrieden.
    Die Journalisten warteten jetzt schon seit Stunden draußen im Korridor. Als sie den Kommissar heraustreten |246| sahen, versuchten sie ihn aufzuhalten, aber er würdigte sie keines Blickes. »Heute schieße ich auf Kopfhöhe«, knurrte er und
     ging weiter.
    »Dann bin ich ganz beruhigt«, gab Salvo Ferroni zurück, ein alter Kriminalreporter, der nur knapp eins sechzig groß war.
    Marco Luciani drehte sich um und warf ihm einen vernichtenden Blick zu. »Seid bloß vorsichtig mit dem, was ihr zu dieser Geschichte
     schreibt. Ich will morgen nicht den üblichen Mist lesen.«
    »Aber wenn ihr uns doch nichts sagt, was sollen wir dann groß schreiben?«
    Livasi trat

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