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Keine Pizza für Commissario Luciani

Titel: Keine Pizza für Commissario Luciani Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Paglieri
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dritte war wieder
     von Iaquinta, in derselben Tonlage wie der erste. Der vierte von Doktor Sassi, dem Staatsanwalt, der den Fall betreute und
     um sofortigen Rückruf bat.
    Luciani beschloss, mit Iaquinta anzufangen.
    »Sie sind vollkommen wahnsinnig, Commissario. Haben Sie wirklich diese Dinge gesagt?«
    |277| »Welche Dinge?«
    »Die in der Zeitung stehen. Haben Sie die nicht gelesen?«
    »Ich habe Ihre Nachricht gerade erst gehört. Was sagt die Zeitung denn?«
    »Was sagen Sie denn? Dass es richtig ist, selbst für Gerechtigkeit zu sorgen, dass Sie an Stelle dieses Vaters den Albaner
     ebenfalls abgeknallt hätten.«
    Der Kommissar grinste bis über beide Ohren. »Das war ein Ausbruch außerhalb der Pressekonferenz«, sagte er mit geheuchelter
     Verwunderung, »haben die das wirklich geschrieben? Das ist aber ein grober Regelverstoß.«
    »Ich scheiß auf Ihren Regelverstoß! Meine Telefone laufen heiß. Ein solches Chaos hat es in Rom noch nicht gegeben. Regierungslager
     und Opposition werden sich heute an die Gurgel gehen beim Thema Hausarrest, Gewährleistung des Strafvollzugs et cetera pp.«
    »Prima«, entfleuchte es Marco Luciani.
    »Ja, Scheiße noch eins! Sie wissen ganz genau, was für Arschlöcher Journalisten sind, Sie sind doch kein frischgebackener
     Inspektor bei seinem ersten Fall!«
    »Was soll ich Ihnen sagen, Chef? Ich wäre nie auf den Gedanken gekommen … Ich werde ein Dementi abgeben und sagen, dass man
     mich falsch interpretiert hat.«
    »Sie werden nichts dergleichen tun. Sie werden die Klappe halten und nicht noch mehr Porzellan zerschlagen. Heute werde besser
     ich reden. Nein, besser noch, Sie lassen sich heute gar nicht blicken. Verschwinden Sie. Nehmen Sie sich ein paar Tage Urlaub.«
    »Ich habe keinen mehr.«
    »Dann lassen Sie sich krankschreiben. Ich schreibe Ihnen ein Attest für eine Geisteskrankheit.«
    »Einverstanden. Ich werde in Camogli bleiben.«
    »Nein! Sie geistern schon durch sämtliche Nachrichtensendungen, in einer Stunde wird Ihr Haus von Aufnahmeteams |278| belagert sein. Verschwinden Sie, fahren Sie weg, gehen Sie, wohin Sie wollen, bis der Sturm sich gelegt hat.«
    Marco Luciani schaute aus dem Fenster. In Kürze würden sie Castiglioncello erreichen. Er mochte es, den Pinienhain durch das
     Zugfenster vorbeiziehen zu sehen. »Okay. Ich schaue, was ich machen kann.«
    Er beendete das Gespräch und rief den Staatsanwalt an. »
    Ja sind Sie denn von allen guten Geistern verlassen, Commissario? Was ist denn in Sie gefahren, solche Sachen zu sagen?«
    Sasso hielt ihm eine Gardinenpredigt von geschlagenen fünf Minuten, in denen Luciani das Panorama betrachtete und hin und
     wieder ein »Hmm« oder ein »Selbstverständlich« murmelte, zum Zeichen, dass er noch da war.
    »Wenn Sie wollen, kann ich ein Dementi abgeben«, sagte er schließlich.
    »Nein, im Moment ist Schweigen besser. Eventuell werde später ich etwas sagen. Versuchen Sie, der Journaille aus dem Weg zu
     gehen.«
    »Kein Problem. Ich schalte das Handy aus und tauche für ein paar Tage ab. Wenn Sie mich brauchen, dann sprechen Sie auf die
     Mailbox.«
    Danach rief er Iannece an, der ihn mit Komplimenten und Jubelgeschrei überschüttete. »Wir sind hier alle auf Ihrer Seite,
     Signor Commissario! Dutzende Leute rufen bei uns an, wollen Sie sprechen, Ihnen sagen, dass Sie recht getan haben, so etwas
     auszusprechen.«
    »Danke, Iannece. Halt du die Stellung, ich bin für eine Weile weg.«
    »Wo fahren Sie denn hin, Commissario?«
    »Ich gönne mir einen kleinen Urlaub, Iannece. Auf einer Insel.«
    »Ausgerechnet jetzt? Seien Sie vorsichtig, wer mal abschalten will, der wird schnell ausgeschaltet. Und der |279| Polizeichef kann’s gar nicht erwarten, Ihnen den Saft abzudrehen.«
    »Genau der Polizeichef hat mir befohlen, für eine Weile auf Tauchstation zu gehen. Er und dieses Genie von Sassi.«
    »Gott hat sie gegeben, Gott wird sie auch wieder nehmen, Commissario.«
    »Hoffen wir’s, Iannece. Hör mal, ist Livasi da? Gib ihn mir mal, ich muss ihm das Kommando übertragen.«
    Livasi kam ans Telefon gerannt. »Marco. Denen hast du’s aber ordentlich gezeigt«, sagte er, um für Schönwetter zu sorgen.
    »Wohl, aber jetzt sag nicht, du bist meiner Meinung.«
    »Nun, vor den Journalisten hätte ich nicht derart … deutliche Worte benutzt. Andererseits wissen wir alle, unter uns gesagt,
     ganz genau, dass die in unser Land kommen und meinen, sie könnten treiben, was sie wollen: Sie vergewaltigen

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