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Keine Schokolade ist auch keine Loesung

Keine Schokolade ist auch keine Loesung

Titel: Keine Schokolade ist auch keine Loesung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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»Canavan meinte, an den Kartons in dem Müllcontainer, in den Hall auf seiner Flucht vor Steven gesprungen ist, war Blut. Das bedeutet, dass er sich verletzt hat. Mit der neuen Personenbeschreibung, die an alle rausgegangen ist, wird er nicht weit kommen.«
    »Keine Sorge?«, wiederhole ich ungläubig. Ich stehe auf der Fensterbank in Coopers Schlafzimmer und versuche, die Vorhänge so zu richten, dass die Sonne, wenn sie morgens aufgeht, uns nicht blendet. »Es hat sich rausgestellt, dass der Kerl die ganze Zeit in der Wasser Hall gewohnt hat. Er hat sich für einen Sommerworkshop eingeschrieben und es geschafft, als Neunundzwanzigjähriger durchzugehen, indem er einfach fünfzig Pfund abgenommen und sich die Haare blond gefärbt hat. Er hat einer Fünfzehnjährigen aus meinem Gebäude eine Gehirnwäsche verpasst, sodass sie glaubt, dass das Würgen mit bloßen Händen eine angemessene Unterrichtsmethode ist. Und du sagst mir, ich soll mir keine Sorgen machen?«
    »Okay«, sagt Cooper mit einem Blick an die Decke. »Dann mach dir Sorgen. Aber vielleicht nicht so laut.«
    »Tut mir leid«, sage ich und senke meine Stimme. »Ich hatte kurz vergessen, dass wir eine sichere Herberge für die Opfer von Gary Hall betreiben.«
    »Nur für sein Hauptopfer.« Cooper sitzt auf dem Bett, das ich noch frisch beziehen muss, weil ich mich nicht erinnern kann, wann einer von uns das letzte Mal darin geschlafen hat, aber die vielen Hundehaare deuten darauf hin, dass dies mittlerweile einer von Lucys Lieblingsplätzen ist. »Und ich dachte, du hättest gesagt, dass es dich nicht stört.«
    »Natürlich, es stört mich auch nicht.« Ich klettere von der Fensterbank. Der Vorhang scheint ein verlorener Fall zu sein. »Ich finde nur, sie sollte zusammen mit Bridget im Krankenhaus sein statt hier. Wir sind nicht qualifiziert, Tania die psychologische Hilfe zu geben, die sie offensichtlich braucht, Cooper.«
    »Das ist mir bewusst.« Er blickt auf das Eis am Boden seines Whiskyglases, an dem er sich schon den ganzen Abend festhält. Er hat mir erklärt, dass er wachsam bleiben möchte. Wofür, darüber möchte ich lieber nicht nachdenken. »Aber das hier war der einzige Ort, auf den sie sich eingelassen hat. Sie geriet so in Panik, als sie erfuhr, was passiert ist. Was hätte ich denn machen sollen?«
    Ich lasse mich neben ihn auf das Bett sinken. Ich mache Cooper keinen Vorwurf. Er hat keine Schuld. Ich lade die Schuld voll und ganz auf Christopher Allingtons Schultern. Er hatte aufgeschnappt, dass Gary Hall in der Wasser Hall entdeckt worden war – Christopher hielt sich gerade bei seinem Vater im Büro auf, zweifellos um ihn anzupumpen –, und war daraufhin sofort hinüber in die Fischer Hall gerannt, um sich zu vergewissern, »dass Stephanie nichts fehlte«.
    Tania hörte die beiden zufällig darüber reden, was passiert war – dass ich mit dem verletzten Sicherheitsbeamten und dem »Mädchen aus dem Tania Trace Rock Camp« ins Bellevue Hospital gefahren war –, und wurde prompt hysterisch. Cooper, im Bemühen, sie von den erschrockenen Blicken der Camperinnen und ihrer Mütter fortzuschaffen, bevor diese alles erfuhren, fragte Tania, wo er sie hinbringen sollte.
    »Das ist der Teil, den ich immer noch nicht ganz kapiert habe«, sage ich. »Warum wollte sie ausgerechnet hierher kommen? Sie war noch nie hier. Wie kam sie überhaupt darauf?«
    Cooper ist sichtlich unbehaglich zumute. »Kann sein, dass ich sie darauf gebracht habe.« Als er meinen Blick sieht, fügt er hinzu: »Hör zu, ich war verzweifelt. Ich habe zuerst ihre Wohnung vorgeschlagen, dann die meiner Eltern, sogar das Ferienhaus von ihr und Jordan in den Hamptons, jeden Ort, der mir eingefallen ist, aber sie sagte immer nur Nein. Keine der Möglichkeiten, die ich ihr anbot, war ihr sicher genug. Sie sagte immer wieder, dass Gary sie finden würde. Und sie weinte … Ich habe noch nie jemanden so sehr weinen sehen. Ich wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte. Alles, was ich denken konnte, war, dass du gewusst hättest, was zu tun ist, wenn du da gewesen wärst. Und alles, was ich wollte, war hierherzukommen … nach Hause. Ich habe das dumpfe Gefühl, dass ich etwas in dieser Hinsicht geäußert habe und sie sich sofort darauf gestürzt hat. Denn als Nächstes hörte ich plötzlich von ihr, dass unser Haus der letzte Ort sein würde, an dem er sie suchen würde. Jedenfalls brachte das ihre Tränen endlich zum Versiegen, lange genug, um sie aus dem Gebäude zu

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