Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Keine Schokolade ist auch keine Loesung

Keine Schokolade ist auch keine Loesung

Titel: Keine Schokolade ist auch keine Loesung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
Vom Netzwerk:
bringen und in den Wagen zu verfrachten. Ich habe dann gar nicht groß darüber nachgedacht, weil ich so erleichtert war.« Er sieht an die Decke. »Ich konnte ja nicht ahnen, dass sie gleich hier einzieht .«
    Ich seufze. »Das ergibt irgendwie einen Sinn, schätze ich«, sage ich. »Ich kann nachvollziehen, dass sie sich in ihrer eigenen Wohnung unsicher fühlt, und sogar bei deinen Eltern, obwohl es höchst unwahrscheinlich ist, dass Gary sich dort Zutritt verschaffen könnte. Trotzdem denke ich, sie würde weniger leicht zu finden sein – und anonymer –, wenn sie in ein Hotel gezogen wäre. Wir haben weder einen Portier noch einen Hausmeister.«
    »Das ist richtig«, sagt Cooper. »Andererseits, hier gibt es nur uns. Es gibt keinen, der der Presse ihren Aufenthaltsort verraten könnte, keinen ahnungslosen Aushilfskellner, der sich bestechen lässt, um einen Kerl hereinzulassen, der angeblich nur kurz was unter ihrer Tür durchschieben will. Kein Zimmermädchen, keinen Roomservice, keinen, der anklopft und fragt, ob sie den Turn-down-Service wünscht. Sobald der Panzerriegel an der Haustür vorgeschoben ist und wir die Alarmanlage einschalten, kann niemand mehr hinein oder hinaus, ohne dass wir es mitbekommen. Wenn man berücksichtigt, in was für einer Angst Tania lebt, muss das hier gewissermaßen erleichternd für sie sein.«
    »Außerdem«, füge ich hinzu, »hast du eine Kanone.«
    »Außerdem«, bekräftigt er, »habe ich eine Kanone. Und nicht zu vergessen dich mit deinem sonnigen Gemüt und diesem gastfreundlichen Lächeln, mit dem du sie vorhin begrüßt hast, als du hereinkamst und sie gesehen hast …«
    Ich schnappe mir ein Kissen und gebe ihm damit eins auf den Kopf.
    »Trotzdem«, sage ich, während er lacht, »wenn sie das Waldorf erwartet, wird sie leider enttäuscht werden. Hier legt keiner für sie ein Minz-Täfelchen auf das Kopfkissen. Und die Oreos habe ich alle schon neulich Abend verdrückt.«
    »Ich glaube, sie wünscht sich nur …«, beginnt Cooper, aber er wird durch ein Klopfen an der Tür unterbrochen.
    »Klopf, klopf«, sagt jemand.
    Cooper sieht mich fragend an, dann ruft er: »Herein.«
    Jordan, er trägt einen schwarzen Seidenpyjama und einen Morgenmantel, beugt sich ins Zimmer und sagt: »Oh, hey. Sorry, Leute, dass ich euch störe. Wo finde ich hier Kamillentee? Tania hätte gern einen. Ich habe bereits oben in der kleinen Küche gesucht, um niemanden zu belästigen, aber dann fing diese große rothaarige Katze an, mir überallhin zu folgen. Ich glaube, sie möchte gefüttert werden oder so …«
    »Weißt du was?«, sage ich und stehe vom Bett auf. »Ich kann den Tee für Tania machen und ihn ihr hochbringen.«
    »Bist du sicher?« Jordan blickt mich besorgt an. »Wir wollen wirklich keine Umstände machen. Wir haben ohnehin schon ein schlechtes Gewissen, weil wir dich einfach so aus deiner Wohnung vertrieben haben, Heather.«
    »Das macht überhaupt keine Umstände«, sagt Cooper. »Nicht, Heather?«
    Ich sehe ihn mit schmalen Augen an. »O nein«, sage ich. »Cooper überlässt mir bereitwillig sein Schlafzimmer. Er schläft gern auf der Couch.«
    Oben finde ich Tania zusammengekauert mitten in meinem Bett unter unzähligen Daunendecken begraben. Nur ihr Kopf und ihre Hand, in der die Fernbedienung für meinen Fernseher liegt, schauen heraus. Sie ist in den rosigen Schein meiner Nachttischlampe und die bunten Farben von Freaky Eaters getaucht.
    »Du findest diese Sendung richtig gut, nicht?«, sagt sie, als ich mit einer dampfenden Tasse Tee hereinkomme. »Du hast neun Folgen davon aufgezeichnet, sowohl neue als auch Wiederholungen.«
    »Und du«, sage ich, »kennst dich offenbar mit DVD-Rekordern aus.«
    »Du siehst dir auch gern Intervention an«, bemerkt sie weiter. »Ich finde diese Sendung traurig.«
    »Eigentlich ist sie nicht traurig«, sage ich und stelle die Tasse auf dem Nachttisch ab. »Die Menschen, die darin gezeigt werden, besiegen gewöhnlich ihre Sucht und führen danach wieder ein produktives Leben.« Obwohl, bedenkt man, was Jared mir darüber erzählt hat, wie Doku-Reality-Serien die Wahrheit manipulieren – und so wie ich Stephanie in der Fischer Hall erlebt habe –, frage ich mich allmählich, ob überhaupt noch etwas authentisch dargestellt wird in den Sendungen, die ich mir gern anschaue. »Hier ist ein Kamillentee. Jordan meinte, du hättest gern einen. Wie fühlst du dich?«
    »Viel besser«, sagt Tania. »Es gefällt mir hier. Es ist gemütlich,

Weitere Kostenlose Bücher