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Keine Schokolade ist auch keine Loesung

Keine Schokolade ist auch keine Loesung

Titel: Keine Schokolade ist auch keine Loesung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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sind. Also bitte.
    »Richtig«, sage ich, während Stephanie meine Finger zerquetscht. Bestimmt macht sie Pilates. Oder presst mit bloßen Händen jeden Morgen ihren O-Saft.
    »Ich kann nicht glauben, dass ich Sie nicht gleich erkannt habe«, plappert Stephanie weiter. »Es ist schon eine Weile her, nicht? Trotzdem, Sie sehen großartig aus. So gesund. Ihre Haut schimmert richtig.«
    Wenn dünne Frauen dir sagen, dass du gesund aussiehst und deine Haut schimmert, meinen sie in Wirklichkeit, dass sie finden, dass du fett aussiehst und schwitzt. Cooper und Christopher sitzen da, ohne sich im Gerings ten der Tatsache bewusst zu sein, dass Stephanie mich gerade beleidigt hat.
    Ich weiß es, aber ich werde es dabei bewenden lassen, weil ich die Stärkere bin. Nicht nur im wahrsten Sinne des Wortes, sondern auch bildlich gesprochen. Ich glaube, dass man das, was man gibt, dreifach zurückbekommt, was der Grund dafür ist, dass ich versuche, immer nur Gutes zu sagen, außer natürlich, es geht um Simon.
    »Wow, danke«, erwidere ich in dem freundlichsten Ton, den ich zustande bringe.
    Ein Teil der Filmcrew kommt auf die Terrasse herausgeschlendert. Alle halten ein gekühltes Getränk aus dem Kühlschrank der Allingtons in der Hand. Die meisten haben ein Handy am Ohr und nutzen die Pause, um Freunde oder andere wichtige Leute anzurufen und Pläne für später zu machen, den Gesprächsfetzen nach zu urteilen, die zu uns herüberdringen. Die Produktionsassistentin, Lauren, bringt jedem von uns ein kaltes Mineralwasser, obwohl weder Cooper noch ich darum gebeten haben.
    »Danke«, sage ich zu Lauren, wieder in diesem unglaublich freundlichen Ton.
    So viel Güte wird vom Universum zurückkommen, es ist fantastisch. Ich werde das allerschönste Brautkleid finden, in dem ich Cooper heirate, und alle Studenten werden sich für den Rest des Sommers wie Engel benehmen.
    »Sie waren eine Weile wie vom Erdboden verschluckt, nicht?«, sagt Stephanie, während sie ihre Wasserflasche aufschraubt. Ihr Lächeln wirkt verzückt. Sie botoxt bestimmt. Zu schade, dass sie ihre Persönlichkeit nicht botoxen kann. Oder diese Ader auf ihrer Stirn. »Dann ist das hier also das, was Sie heute machen?«, fragt sie und macht eine ausladende Geste über die Terrasse der Allingtons. »Sie leiten eine Studentenbude?«
    »Ein Studentenwohnheim«, korrigiere ich sie unwill kürlich. »Aber das wissen Sie vermutlich schon länger. Das steht nämlich ganz oben auf dem Gästeformular.«
    Stephanies Blick ist ausdruckslos. »Auf dem was?«
    »Auf dem Gästeformular«, wiederhole ich. »Sie wissen schon, die Liste, in die Sie sich jedes Mal eintragen müssen, wenn Christopher Sie im Haus an- oder abmeldet.« Ich versuche, es nicht so klingen zu lassen, als würde ich wissen, wie viele Nächte sie hier verbracht hat, obwohl ich das weiß, oder als würde ich es seltsam finden, dass sie so oft in der Wohnung der Eltern ihres Lovers übernachtet. »Oben auf dem Blatt steht immer, dass die Fischer Hall ein Studentenwohnheim ist. Ihnen ist doch sicher schon aufgefallen, dass wir bei jedem Besuch eine Unterschrift und einen gültigen Lichtbildausweis von Ihnen verlangen, damit wir Sie, falls Sie während Ihrer Anwesenheit gegen die Hausregeln verstoßen – zum Beispiel indem Sie hier ohne Genehmigung filmen –, für Ihre Handlungen haftbar machen können.«
    Stephanie starrt mich über den Glastisch hinweg an. »Sie meinen es ernst«, sagt sie ungläubig. »Das ist wirklich das, womit Sie Ihren Lebensunterhalt verdienen.«
    »Warum nicht?« Ich bemühe mich, unbekümmert zu klingen.
    »Ich habe gehört, dass Ihre Mutter mit Ihren ganzen Ersparnissen abgehauen ist«, sagt sie. »Aber Sie verdienen sicher noch genug mit Ihren Tantiemen für Ihre Songs, dass …«
    Ich kann nicht verhindern, dass ich ein lautes Schnauben ausstoße.
    Stephanie blickt verwirrt von mir zu Cooper. »Was?«, fragt sie.
    »Stephanie, Sie haben einen Harvard-MBA«, sagt Cooper in belustigtem Ton. »Ihnen sollte doch bekannt sein, wie Plattenfirmen – besonders Ihr Arbeitgeber – ihre Bilanzen frisieren.«
    »Cartwright Records schickt mir heute noch Honorarabrechnungen, in denen behauptet wird, dass die Unkosten für die Plakatwerbung auf der Tournee, die ich vor zehn Jahren in Thailand gemacht habe, immer noch nicht reingeholt sind«, erkläre ich. »Also schuldet mir die Plattenfirma kein Geld.«
    Selbst in dem schwachen Schein der Lichterketten kann ich sehen, dass Stephanie rot wird,

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