Keine Schokolade ist auch keine Loesung
professionell fremde Haushalte reinigt, um sich deren Dienste zu leisten. Tatsächlich ist es im Grunde unpatriotisch, das nicht zu tun, vor allem in der momentanen Wirtschaftslage. Wir enthalten jemandem dringend benötigte Arbeiten vor.
Ich hatte Cooper fast so weit, dieses Argument einzusehen.
»Also«, sage ich zu ihm, nun, da wir beide entspannter sind und der Kater sich zwischen uns zu einer hübschen kleinen Kugel zusammengerollt hat. Lucy schnarcht leise in ihrem Hundekörbchen auf dem Boden vor sich hin. »Ich weiß, du wolltest vor Tom und Steven nicht darüber reden. Aber findest du nicht, dass das Vertrauensverhältnis zwischen Detektiv und Klient mich in diesem besonderen Fall einschließen sollte?«
Abgesehen davon, dass Cooper uns erzählte, dass er das Angebot seines Vaters angenommen hatte, war er nicht bereit, näher zu erklären, was sich in den Geschäftsräumen von Cartwright Records Television zugetragen hatte. In der Bar ließ er sich nur ein weiteres Bier zapfen und verschlang dann einen Teller Fish and Chips, gebratene Austern und den halben Inhalt des Korbs mit Mozzarella Sticks, den ich für den Tisch bestellt hatte. (Obwohl Mozzarella Sticks eigentlich meine Leibspeise sind, protestierte ich nicht groß. Ich hatte eine Pizza Margherita, mit der ich mich trösten konnte.)
»In diesem speziellen Fall ist die Klientin nämlich meine Schwägerin«, fahre ich fort, »und arbeitet in meinem Gebäude. Darum finde ich, dass ich in die Details eingeweiht werden sollte.«
»Was denkst du, warum ich den Auftrag angenommen habe?«, fragt Cooper und hebt den Arm, damit ich mich an ihn kuscheln kann.
Ich bin ratlos. »Dein Vater hat dir eine Million Dollar geboten?«, spekuliere ich hoffnungsvoll.
Mit dieser Summe könnten wir uns einmal in der Woche eine Putzfrau leisten und außerdem alle Wände des Sandsteinhauses und die Fensterrahmen frisch streichen, die Fenster putzen – die haben es bitter nötig – und die Bäder renovieren lassen, ganz zu schweigen davon, vielleicht einen Whirlpool im Garten aufzustellen.
»Nicht ganz so viel«, erwidert Cooper mit einem leisen Lachen. »Obwohl ich meinem Vater tatsächlich ein Honorar genannt habe, das dreimal so hoch ist wie das, was ich üblicherweise verlange, hat er nicht mal mit der Wimper gezuckt. Aber ich werde schließlich meine ganze Zeit mit Tania verbringen müssen, und dafür muss ich großzügig entschädigt werden.«
»Ja«, sage ich und streiche mit dem Finger über seinen Arm, den ganzen Weg hinunter bis zu seiner komplizierten Armbanduhr, die ich ihn noch nie habe abnehmen sehen. »Wie viel Zeit genau wirst du mit Tania verbringen müssen?«
»Jede Minute, die sie in der Fischer Hall ist«, antwortet er. »Sobald sie sie in ihren Mayback verfrachtet haben und zur Park Avenue zurückbringen, habe ich Feierabend. So lautet die Abmachung mit meinem Vater. Mir geht es lediglich darum, Tania in den Stunden zu beschützen, in denen ihre Anwesenheit dein Leben gefährden könnte – was ich meinem Vater natürlich nicht gesagt habe. Für die übrige Zeit müssen sie sich einen anderen Leibwächter suchen.«
»Warte.« Ich hebe meinen Kopf von seiner Schulter und starre ihn an. » Wie bitte? Inwiefern gefährdet Tanias Anwesenheit denn mein Leben? Oder das der anderen? Ich dachte, die Kugel, die ihren Bodyguard erwischt hat, sei ein Zufallstreffer gewesen …«
Coopers Lächeln ist grimmig. »Wenn alle glauben würden, dass das ein Zufallstreffer war, warum wurden dann die Dreharbeiten plötzlich in das New York College verlegt? Hast du eine Ahnung, wie viel es CRT kostet, den Ausrichtungsort zu wechseln? Ganz sicher hat die Firma schon Millionen vorgestreckt, um die Ferienanlage zu reservieren.«
Nun setze ich mich auf und halte meine – zugegebenermaßen viel zu teure, aber ich habe sie bei T.J.Maxx zu einem deutlich reduzierten Preis bekommen – dunkelviolette Calvin-Klein-Bettwäsche vor die Brust. Coopers Brust ist geschützt durch eine feine dunkle Haarmatte. Ich bin nicht so wild auf eine unbehaarte Männerbrust – Jordan hat seine früher mit Wachs enthaart, um auf seine Fans, überwiegend junge Mädchen zwischen neun und zwölf, nicht bedrohlich zu wirken.
»Sie lassen alle Zimmer für die Mädchen neu einrichten«, sage ich, »und übernehmen die Kosten dafür, dass die Cafeteria in den nächsten Tagen mit Personal besetzt und wieder in Betrieb genommen wird. Das kann nicht billig sein.«
»Vielleicht stellt die
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