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Keine Schokolade ist auch keine Loesung

Keine Schokolade ist auch keine Loesung

Titel: Keine Schokolade ist auch keine Loesung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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vermutete – ohne es beweisen zu können – dass das, was Sarah nervte, ihr Freund war. In der ersten Sommerhälfte waren wir Sebastian im Büro nicht mehr losgeworden, und streng genommen arbeitete er dort nicht einmal. Er hing ständig bei uns herum, weil er so unsterblich in Sarah verliebt war. In letzter Zeit ist das Büro allerdings eine Sebastian-freie Zone. Mir ist aufgefallen, dass die Telefonate zwischen Sarah und Sebastian stark zurückgegangen sind und dass sie jedes Mal, wenn ihr Handy klingelt, den Anruf eiskalt ihrer Mailbox überlässt. Da ist eindeutig etwas faul im Sarah-und-Sebastian-Land.
    Aber als ich sie fragte, ob sie darüber reden wolle, sah sie von dem Bestellschein auf, den sie gerade an ihrem Computer ausfüllte, und antwortete wütend: »Nur wenn du mir sagst, was dich so nervt.«
    Ich blinzelte sie an, überrascht. »Mich nervt nichts. Nun, abgesehen von der Tatsache, dass morgen fünfzig Teenies hier anreisen werden und wir noch nicht einmal annähernd fertig sind mit …«
    »Wirklich?«, unterbrach Sarah mich. »Du hast mir also nichts zu sagen? Es gibt nichts in deinem Leben, was dich vielleicht momentan beschäftigt? Und zwar so sehr, dass du vergessen hast, mir nach deinem Arzttermin am letzten Montag einen Shack Attack von Shake Shack mitzubringen, obwohl du es mir versprochen hast, weil die Praxis deiner Ärztin ganz in der Nähe der Shake-Shack-Filiale im Madison Park ist und du nie widerstehen kannst, dort vorbeizuschauen? Aber offensichtlich hat dich irgendwas davon abgehalten, dort vorbeizugehen, richtig? Oder zumindest davon, an meinen Shack Attack zu denken. Und du hast dich nicht einmal dafür entschuldigt.«
    Ich starrte sie mit offenem Mund an. Ich war nach meinem Arzttermin so fassungslos, dass ich den Imbiss gar nicht wahrgenommen habe, was tatsächlich merkwürdig ist, weil die Schlange nämlich immer fast durch den ganzen Park reicht.
    »Sarah«, sagte ich. »Es tut mir leid. Ich habe deinen Shake total vergessen …«
    »Ist ja auch unwichtig«, sagte Sarah mit der Art von feindseligem Achselzucken, das einem zu verstehen gibt, dass es alles andere als unwichtig ist. »Mir ist bewusst, dass ich nur jemand bin, mit dem du zusammenarbeitest, und nicht eine Freundin, der man sich vielleicht anvertraut. Außerdem ist ein Shack Attack ein Softeis und kein Shake, nur zu deiner Information.«
    »Sarah«, sagte ich. » Natürlich bist du meine Freundin …«
    »Aber keine, der du private Neuigkeiten anvertraust«, erwiderte sie beleidigt. »Dafür hast du ja Muffy Fowler.«
    »Muffy Fowler?« Wovon redete sie? »Ich habe Muffy keine privaten Neuigkeiten anvertraut.«
    Ich habe nicht einmal Cooper die private Neuigkeit anvertraut, die ich bei meinem Arzttermin erfahren habe. Nicht dass das etwas sein würde, weswegen man sich Gedanken machen müsste.
    »Ach nein?«, sagte Sarah. »Und wie kommt es dann, dass ich Muffy und diese Brewer zufällig darüber habe reden hören, dass du dich mit Cooper verlobt hast? Wenn du und ich so gute Freundinnen sind, warum erfahre ich dann als Letzte, dass du heiraten wirst? Du hast mir nicht einmal gesagt, dass ihr jetzt offiziell ein Paar seid. Obwohl das nur ein Blinder nicht sieht.«
    Stephanie. Ich hätte wissen müssen, dass sie ihren Mund nicht halten kann.
    »Sarah«, sagte ich, »es tut mir leid. Cooper und ich sind ein Paar. Aber wir haben versucht, es nicht an die große Glocke zu hängen, weil es kompliziert ist mit seiner Familie, wie du dir wahrscheinlich denken kannst. Ich kann dir versichern, wir sind nicht verlobt.« Ich wedelte mit der Hand vor ihrem Gesicht. »Siehst du? Kein Ring. Es stimmt, wir haben über eine Hochzeit gesprochen, aber es gibt noch keinen Termin.« Genau genommen war nichts davon gelogen. »Ich muss mich schon wundern, dass du auf den Büroklatsch hörst. Hast nicht sogar du selbst mir mal erklärt, dass Tratschen eine soziale Waffe ist, die öfter verwendet wird, um zu verletzen, als um zu helfen?«
    Obwohl ich das alles in einem humorvollen Ton sagte, wie ich fand, wurde Sarah nur noch mürrischer.
    »Ja. Aber …«
    »Also, was ist eigentlich los mit dir?«, fragte ich. »Ist es wegen Sebastian? Mir ist nämlich aufgefallen, dass er sich in letzter Zeit kaum noch hier blicken lässt.«
    Sarah riss den Bestellschein aus dem Drucker. »Ich gehe ins Zentrallager, um Filzstifte und Bastelpapier zu holen«, sagte sie, um dann aus dem Büro zu stürmen, wobei sie beinahe mit Lisa Wu, die gerade auf dem

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