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Keine Schokolade ist auch keine Loesung

Keine Schokolade ist auch keine Loesung

Titel: Keine Schokolade ist auch keine Loesung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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nämlich keine Datenspuren hinterlassen, nichts, das sie identifizieren oder mit einem bestimmten Ort in Verbindung bringen könnte, entweder weil sie paranoid sind oder, wie im Fall von unserem Mr. Hall, kriminell. Sie tätigen ihre Geschäfte ausschließlich in bar, und sie zahlen definitiv keine Steuern. Das alles macht es sogar noch schwieriger, ih ren Aufenthaltsort zu bestimmen. Es ist gut möglich, dass Hall nur eine Geldkarte von der Bank hat, an die Tania ihre Zahlungen überweist, damit er immer an Bargeld kommt, wenn er welches braucht.«
    Ich schüttle den Kopf. »Sie hat seine E-Mails nicht an mich weitergeleitet, aber ich kann versuchen, sie von ihr zu bekommen.«
    »Gut«, sagt Cooper. »Er ist zwar clever, aber ich bezweifle, dass er clever genug ist, um die IP-Adresse in seinem E-Mail-Header zu fälschen.«
    »Was ist das für eine Seite?«, frage ich, während ich auf Coopers Bildschirm blinzle. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich eine Brille brauche, aber ich versuche noch, mich gegen das Unausweichliche zu stemmen. »Eine, die nur für Detektive zugänglich ist?«
    »Und für jeden, der fünfzehn Dollar im Monat bezahlt«, erwidert Cooper. »Du solltest übrigens nicht so offen online einkaufen. Hast du eine Ahnung, wie oft ich schon deine Sozialversicherungsnummer löschen musste? Deine treuen Fans haben übrigens diese Adresse hier spitz gekriegt und sie bei Google Earth reingestellt. Die musste ich auch schon ein paar Mal entfernen lassen.«
    »Wow«, sage ich und beuge mich zu ihm herüber, um ihm einen Kuss auf seine stoppelige Wange zu geben. »Mein Held.«
    »Na ja«, sagt er mit verlegener Miene. »Ich möchte schließlich nicht, dass hier vergiftete Cupcakes abgeliefert werden.«
    »Ich denke, ich kann mich beherrschen, fremde Leckereien, die auf unserer Vordertreppe liegen, zu probieren«, sage ich. »Und warum glaubst du, dass Gary Hall nicht sein richtiger Name ist?«
    »Weil ich gerade zweihundert Gary Halls gefunden habe«, antwortet er. »Alle sind Mitte bis Ende vierzig, und alle haben offenbar irgendwann einmal in Florida gelebt. Ich werde niemals in der Lage sein herauszufinden, welcher davon der Gary Hall ist, den wir suchen. Kommt mir ein bisschen arg praktisch vor.«
    »Kannst du das nicht mithilfe der Eheurkunde herausfinden?«, frage ich. »Oder mithilfe der Scheidungsurkunde? Die sind doch im Eheregister dokumentiert.«
    »Sicher«, sagt Cooper. »Aber darauf haben wir erst am Montag Zugriff, wenn das Standesamt wieder aufmacht.«
    Ich zeige auf den Laptop. »Kann man die Daten nicht online einsehen, so wie die das in CSI machen?«
    Er stößt ein zynisches Lachen aus. »Oh, du süßes, naives Mädchen. Manche Informationen sind immer noch ausschließlich auf Papier verfügbar, und dann auch nur für die unmittelbaren Angehörigen. Wenn man nicht zur Familie gehört, muss man persönlich im Standesamt vorstellig werden, üblicherweise mit einem kleinen Bestechungsgeld, um an die Akten zu kommen. Und der Standesbeamte rückt die Daten auch nur dann raus, wenn man weltmännisch und kultiviert auftritt, mit einem verwegenen, aber unbekümmerten Funkeln in den Augen, so wie ich.«
    »Ich kann nicht glauben, dass du dich als kultiviert und weltmännisch bezeichnest«, sage ich. »Verwegen, ja, und definitiv unbekümmert, aber …«
    »Weltmännisch genug, um dich zu kriegen, Baby«, entgegnet er mit einem Augenzwinkern.
    Ich gehe über seine Bemerkung hinweg und greife nach dem nächsten Oreo. »Kannst du ihn nicht über die Homepage der Highschool ausfindig machen?«
    »Du meinst diese hier?«, erwidert er und dreht seinen Laptop zu mir herum. Ich starre auf den blau-weißen Hintergrund.
    »Steht da Lake Istokpoga Highschool? Wie spricht man das überhaupt aus?«
    »Das heißt in der Indianersprache der Seminolen ›viele Menschen sind hier gestorben‹. Eine Gruppe von ihnen ertrank nämlich in der Strömung bei dem Versuch, den See zu überqueren.« Cooper hat seinen Laptop wieder zu sich gedreht und liest laut von der Homepage der Schule vor. »Der Lake Istokpoga ist an den meisten Stellen lediglich ein Meter zwanzig tief. Bootsfahrer müssen aufpassen, dass sie nicht im Moor stecken bleiben. Interessant, dass sie das erwähnen, aber kein Wort darüber schreiben, dass Tania Trace in dieser Stadt geboren ist.«
    »Vielleicht ist das nichts, womit sie werben wollen«, sage ich. Lucy ist wieder ins Haus zurückgekehrt, nachdem sie offenbar ihren Knochen zu ihrer Zufriedenheit

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