Keine wie sie (keine wie ...) (German Edition)
dringend erforderliche Umdekorierungen vor und jeder war zufrieden!
Heftig zog er an seiner Zigarette und setzte die Weinflasche an die Lippen. Unbeabsichtigt fiel sein Blick dabei auf sein Gegenüber und er schüttelte sich innerlich.
Nicht nur hässlich wie die Nacht, nein sie
glotzte
zur Abwechslung mal wieder! Offenbar das Einzige, was sie überhaupt zustande brachte!
Nach einem neuen Schluck nickte Daniel mit dem Kinn auf ihr Weinglas. „Damit kannst du deine Diätpläne in die Tonne packen, auch wenn die Erleuchtung schon mal in die korrekte Richtung geht. Du bist fett, sorry, dass ich dir das so offen sage. Könnte möglicherweise an der ewigen Cola liegen. Solange du Alkohol kippst, hat alles Hasenfutter keinen Effekt.“
Die Wangen färbten sich rot.
Yeah!
Jetzt weiß, bitte.
Yeah!
Bei ihr dauerte es immer eine Weile, bevor sie den Sinngehalt eines Satzes ausmachen konnte.
Als Nächstes noch einmal das Rot ...
Oh, yeah!
Begeistert nahm er einen weiteren Schluck Wein. Jetzt bildete sie sich nämlich ein, wütend zu sein.
Luftschnappen – bitte!
Yeah!
Und abschließend das Zischen:
Wundervoll!
Prozess abgeschlossen, auf, auf zum pubertären Giften.
„Hab ich dich nach deiner Meinung gefragt, oder was?“
Ohne sie aus den Augen zu lassen, setzte Daniel die Flasche an – Mist, der Inhalt ging zur Neige. „Egal, was du anstellst, mit dem Ding da ...“ Mit der Flaschenhand deutete er auf das schwarze Plastikteil auf ihrer Nase, „... wirst du wohl als Jungfrau sterben. So etwas wie dich fasst niemand auch nur mit der Kneifzange an, geschweige denn, dass er einen hochbekommt.“ Bedauernd hob er die Schultern. „Nichts für ungut.“
Rot – yeah!
Weiß – yeah!
Dunkel
rot – yeah, man steigerte sich.
Atemnot – oh, verdammt, so viel Dämlichkeit barg in sich bereits wieder jede Menge Witz und Unterhaltungswert.
Und
– Zischen!
Uups! Das blieb aus. Ja, was denn nun? Mit einiger Verwunderung beobachtete Daniel, wie sie mit zittrigen Händen ihr Glas leerte. Was für eine geniale Idee, und er hatte ihr soeben komplette Blödheit bescheinigt. So konnte man sich irren.
Mit dem nächsten Schluck von seinem Wein, leerte er die Flasche. Kein Problem, für Nachschub war glücklicherweise gesorgt. Je länger er das verunglückte Ding betrachtete, desto intensiver stellte sich die Frage, wie er das nüchtern überhaupt jemals ertragen konnte. Aus Hoffnung?
Worauf?
Appartement?
Trocken lachte Daniel auf und setzte die volle Flasche an. Sein Blick fiel auf ihr leeres Glas, das sich in den immer noch flatternden Händen befand. Warum sollte ihm allein die wunderbare Wirkung des Alkohols vorbehalten bleiben? Bei diesem Aussehen konnte man sich nur besaufen. Nicht nur das Betrachten stellte eine Strafe dar, das In-diesem-Körper-gefangen-sein höchstwahrscheinlich ebenso.
Zitternd hielt sie ihm ihr Glas entgegen und verlor kein Wort. Schade eigentlich, ihr Gezische wirkte so entkrampfend. Er trat seine Zigarette im sterbenden Gras aus und zündete sich bereits die nächste an.
„Gib mir eine!“
Verwirrt sah er auf. „Du rauchst nicht!“
„Woher willst du das wissen?“
Stöhnend verdrehte Daniel die Augen. „Ist jetzt neben allem anderen auch noch Alzheimer hinzugekommen? Ich will dir keine Angst einjagen, aber irgendwann bleibt nur noch die Notschlachtung!“
Eilig vernichtete sie den halben Inhalt ihres Glases. Okay, das Mädchen machte Ernst, wenn das mal gut ging. „Hmmm, und du erbst mein Appartement, richtig?“, nickte sie schließlich.
Sein Strahlen stammte nicht von schlechten Eltern. „Das würdest du tun? Ich bin außer mir vor Rührung!“ Als die fordernd ausgestreckte Hand nicht verschwand, reichte er ihr eine Zigarette. Was interessierte Daniel ihre Gesundheit?
„Feuer!“
Auch das. Grinsend beobachtete er, wie sie sich das Teil umständlich anzündete – eine Novizin in Sachen Nikotinsucht. Der todbringende Rauch wurde nicht inhaliert, sondern augenblicklich wieder ausgestoßen. Tadelnd schüttelte er den Kopf. „Du musst ihn tief einatmen. So.“ Mit einem äußerst gelungenen Lungenzug demonstrierte er die Technik.
Stirnrunzelnd nippte sie an ihrem Glas, bevor sie seinem Beispiel folgte. Eilig blickte Daniel sich um. Keine Gefahr, der Rest der Familie saß in sicherer Entfernung. Zufrieden hob er die Flasche. „Cheers!“
Die Heimsuchung leerte ihr Glas und er beeilte sich, nachzuschenken, obgleich es echte Verschwendung bedeutete. Aber wenn, dann richtig,
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