Keine wie sie (keine wie ...) (German Edition)
folgenden Tag im
PITY
abgehalten wurde, mit äußerst gemischten Gefühlen entgegen.
Ihre Freude, es endlich hinter sich zu haben, vermischte sich mit der Angst vor dem Abschied. Nun, in Wahrheit verabschiedeten die beiden sich bereits seit Wochen. Längst fehlten Daniels Möbel, deren Abholung markierte einen der weniger erfreulichen Momente in Tinas Leben. Brav schluckte sie auch ihn, neben dem Wahnsinn und dem Aahh-Dings.
* * *
Diesmal
hatte sich der Inhaber der Studentenbar mächtig ins Zeug gelegt und einen DJ engagiert. Die Beleuchtung fiel etwas gedämpfter als üblich, dafür farbenfroher aus und die uralten Sofas standen ausnahmsweise an den Wänden. Es wimmelte von Menschen. Wie so häufig war es nur Daniel zu verdanken, dass sie überhaupt einen Platz fanden.
Im Grunde jedoch interessierte Tina sich für keines dieser Details. Stumm saß sie in einer Ecke. Sie hörte nicht, was Carmen ihr erzählte, sondern beobachtete das lustige Treiben, ohne es wirklich zu sehen. Dabei ließ sie jeden abblitzen, der noch so dumm war, sie zum Tanzen oder einem Drink überreden zu wollen. Nebenher versuchte Tina energisch, Daniel und Jane zu ignorieren.
Ja, die Beleuchtung gestaltete sich tatsächlich perfekt. Diese Farben luden zur Dauermeditation ein und ihr Gin schmeckte fantastisch.
Alles war ...
herrlich!
22.
Am
Ende hatte Jane ihn also doch noch erwischt, wenn auch nur für die letzten Wochen.
Noch immer mochte Daniel sie, wenigstens war sie nicht dumm, wie so viele andere, doch er verspürte keine
Zufriedenheit
. Wie vorhergesehen, hatte der Reiz sich längst gelegt. Möglicherweise gab man sich den abwegigsten Träumen hin, wenn man nur verzweifelt genug auf etwas wartete. Traf es dann endlich ein,
konnte
das Ergebnis demnach nur ernüchtern. Allerdings barg es in sich durchaus seine Vorteile, nicht allabendlich nach einer nächtlichen Begleitung suchen zu müssen.
Das Diplom fiel erwartungsgemäß aus, seine Freude hielt sich jedoch in Grenzen. Vielleicht, weil es ihm wie immer in den Schoß fiel. Daniel konnte sich nicht daran erinnern, jemals gelernt zu haben. O
hne
, dass sein Dad ihn so freundlich darauf hinweisen musste, wusste er, dass er es ohne große Anstrengungen zum Jahrgangsbesten gebracht hätte.
Die Betonung lag auf
hätte
!
Weshalb sollte er an Zensuren feilen, für die sich ohnehin niemals wieder jemand interessieren würde?
Etwas gelöster fühlte er sich, als er sein Zimmer räumte. Es wurde Zeit, dieser Abschied zog sich bereits viel zu lange hin. Ganz Ithaka konnte ihm gestohlen bleiben, denn hier gestaltete sich das Leben für sein Verständnis mittlerweile ein wenig zu kompliziert. Daniel wollte so schnell wie möglich verschwinden. Jede Stunde und jede Handlung, die ihn seinem Ziel etwas näher brachten, glichen einem Meilenstein.
Allerdings hätte er sich die Abschlussfeier nicht nehmen lassen. Sie markierte das Ende eines bedeutsamen Lebensabschnitts, an den er immer gern zurückdenken würde.
Zufrieden registrierte Daniel, dass Carmen sich mit Tina unterhielt, demnach würde sie keine Schwierigkeiten haben, Anschluss zu finden. Ein akzeptabler Nachmieter stand bereit, sein Vater würde auf Tina achtgeben, jederzeit konnte sie zu seinen Eltern gehen und er würde mit ihr telefonieren. In dieser Hinsicht schien alles bestens geregelt.
Blieb nur noch eines …
* * *
„Baby?“
Mit versonnenem Blick sah Jane ihn an. Wie immer lag sein Arm um ihre Schultern und ihr Kopf hatte bis eben an seiner Brust geruht.
„Du solltest wohl erfahren, dass ich
nicht
nach Phoenix gehe. Meine Pläne haben sich kurzfristig geändert, ich werde stattdessen ein Jahr in Afrika verbringen. Urlaub ist nicht eingeplant. Dass Besuche auf diese Entfernung schwerlich möglich sind, brauche ich dir nicht zu erklären, oder?“ Erst jetzt löste er seinen Arm und rückte von ihr ab. „Ich denke, der Fairness halber – und zwar für beide Seiten – ist es das Beste, wenn wir die Angelegenheit zwischen uns heute beenden. Sie hat keine Zukunft. Sorry.“
Schlagartig saß sie aufrecht. „Was?“
„Ich hielt es für das Beste, es dir erst jetzt zu sagen“, erwiderte er gelassen.
„Hieltest du das?“ Es kam tonlos.
„Ja.“
Ihre Augen schlossen sich und sie nickte, das kannte Daniel bereits von Tina, daher störte er nicht, sonst kam sie nur durcheinander.
Ewigkeiten später flogen ihre Lider auf. „Seit wann weißt du es?“
„Sicher? Seit einigen Wochen.“
„Bevor wir deine Eltern
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