Keine wie sie (keine wie ...) (German Edition)
planen?
Erwachsen werden hieß das Gebot der Stunde.
Dennoch wartete Tina noch einige Minuten, bevor sie zu den anderen ging, und verwendete diese für angestrengte Atemübungen.
Dann straffte sie sich, hob den Kopf und überquerte ein letztes Mal den Rasen …
* * *
Irgendwann
wurde der Albtraum namens Barbecue tatsächlich beendet und sie konnten gehen.
Unbeschreiblich erleichtert übersah Daniel großzügig selbst Toms süffisantes Grinsen.
Wie immer wussten sie nichts und meinten dennoch, zu allem ihre unwichtige Meinung in den Ring werfen zu müssen.
Während der Fahrt saß Jane neben, Tina hinter ihm und deren Schweigen wirkte keineswegs kriegerisch. Eher schien alles ähnlich erleichtert zu sein, wie er. Trocken lachte Daniel auf. Da legte seine Familie sich total ins Zeug, derart verbissen hatte er sie selten erlebt. Und das bei einer Angelegenheit, die zwischen den betreffenden Personen doch längst geklärt war!
Ein akuter Fall von Zeitverschwendung.
Zu Hause angekommen ging Tina sofort ins Bett.
Daniel konnte sich nicht erinnern, ihr jemals dankbarer gewesen zu sein. Kaum allein, rückte Jane näher und rieb zärtlich ihre Nasenspitze an seinem Kinn. „Heute war es schön.“
Diesmal stand ihm der Sinn wirklich nur nach einem flüchtigen Kuss. Doch Jane erwiderte ihn mit einer Leidenschaft, die schwerlich nur auf den Wein zurückzuführen sein konnte. Behutsam schob er ihren Kopf zurück und musterte sie fragend. Ihr leichtes Erröten verblüffte ihn.
„Was würdest du sagen, wenn ich heute Nacht bleibe?“
Mit zur Seite geneigtem Kopf betrachtete Daniel das Mädchen, sein Herz klopfte bis zum Hals, doch äußerlich blieb er gelassen. „Willst du das denn?“
Sie nickte.
„Und du bist dir wirklich sicher? Nach so langer Zeit.“ Unvermittelt legte er den Kopf in den Nacken und lachte. „Oh, Mann!“
„Was hast du?“
Daniel antwortete nicht, sondern sonnte sich noch ein wenig in jenem Gefühl, das nur Siegern vergönnt ist. Der Kampf hatte lange gedauert und er endlich sein Ziel erreicht. Ein letztes Mal vergewisserte er sich. „Ehrlich?“
Ihr Nicken kam mit Überzeugung. „Ehrlich.“
„So soll es sein.“ Mit einem Finger hob er ihr Kinn, küsste ihre Lippen und zog sie an der Hand in sein Zimmer.
21.
Tina
saß in der Küche und genoss ihren Morgenkaffee.
Seit Monaten kochte sie ihn selbst. Teil der Entwicklung, die sie in ihrer Gesamtheit den
Daniel – Abgewöhnungsprozess
nannte.
Es ging ihr gut, zum ersten Mal gelang es ihr, mutig in die Zukunft schauen. Noch wenige Tage und dann würde sie in diesem Appartement allein sein. Ach ja, darüber sollte sie unbedingt mit Daniel sprechen.
Prompt legte sich ihre Stirn in ärgerliche Falten. Nein! Es lag allein an ihr, sich darum zu kümmern, ohne ihn für sich verantwortlich zu machen. Bewies dies doch, dass Tina sich selbst zu dem degradiert hatte, was sie derzeit darstellte.
Eine dämliche Gans!
Keine sehr schmeichelhafte Erkenntnis für einen frühen Montagmorgen.
Die Tür von Daniels Zimmer ging auf, kurz darauf erschien Janes sorgfältig frisierter Kopf im Rahmen. Und da ahnte Tina, dass sie sich derzeit nicht auf dem aktuellen Stand befand. Sehr viel weiter dachte sie nicht, sondern starrte die junge Frau mit peinlich offenem Mund an.
Die nahm es gelassen. „Guten Morgen!“ Sie deutete zur Kaffeemaschine. „Darf ich mir einen nehmen?“
Tina brachte es sogar auf ein mechanisches Nicken.
„Danke.“
Mit unfassbarer Selbstsicherheit setzte Jane sich an den kleinen Tresen und trank schweigend ihren Kaffee, während Tina verzweifelt versuchte, sich auf ihren eigenen zu konzentrieren. Nach einer Weile ging die Folter jedoch in die nächste Runde.
„Ich schätze, unser Start ist wohl nicht der beste gewesen, oder?“ Das Lächeln wirkte ausnehmend sanft und erstaunlich falsch.
„Wüsste nicht, dass wir bisher überhaupt einen Start hatten!“, knurrte Tina.
„Damit hast du wohl Recht. Sorry.“
Hastig senkte Tina den Blick, denn sie hätte diesem affektierten Weib nur zu gern erklärt, dass es sich seinen Start sonst wohin schieben konnte. Doch über Nacht war sie erwachsen geworden, daher so etwas nicht länger statthaft.
„Es fiel mir schwer zu akzeptieren, dass Daniel und du tatsächlich nur befreundet seid“, fuhr das Weib unbekümmert wie ein Singvogel in den frühen Morgenstunden fort.
Aha.
„Seit Ewigkeiten bin ich in ihn verliebt und deshalb ein wenig eifersüchtig, schätze ich.“
Dies
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