Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Keine Zeit für Vampire

Keine Zeit für Vampire

Titel: Keine Zeit für Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
Vom Netzwerk:
liebsten aufs Dach des Wohnwagens klettern und es in die Welt hinausschreien.«
    »Aber du möchtest nicht mit mir in mein Zuhause zurückkehren.«
    »Das hat damit nichts zu tun. Mir hat die Burg gefallen. Aber du warst nicht so lange in meiner Zeit wie ich in deiner. Nikola, hier gibt es noch so viel zu sehen. So viele tolle Apparaturen und wissenschaftlichen Krempel und fortschrittliches Zeug, von dem du nicht mal zu träumen wagst, aber wenn wir jetzt in deine Zeit zurückkehren, wirst du sie niemals zu Gesicht bekommen. Wir werden niemals eine Mikrowelle haben oder einen Laptop oder einen Föhn – und ich kann dir sagen, ich vermisse meinen Haartrockner beinahe noch mehr als moderne Unterwäsche und Klopapier. Na gut, nicht mehr als Klopapier. Wenn man das nicht mehr hat, fehlt es einem wirklich.«
    »Und was ist mit der Andrasburg?«
    »Naja … Wir könnten sie wieder aufbauen und dann dort leben.«
    »Was ist mit meinen Angestellten? Was soll aus ihnen werden, wenn ich nicht mehr für sie sorgen kann?«
    »Nikola, sie sind schon seit dreihundert Jahren tot.«
    »Aber als wir meine Zeit verließen, lebten sie noch. Nicht, dass sie mir viel bedeuten würden. Ich nehme nur meine Pflichten als Arbeitgeber ziemlich ernst.«
    Ich schüttelte den Kopf. Es war so rührend, wie er sich um andere Sorgen machte. »Ach, komm schon. Wir wissen doch beide, was für ein großes Herz für Außenseiter du hast, oder wie erklärst du dir sonst die kunterbunte Ansammlung von schrulligen Dienstboten? Offen gesagt glaube ich, dass sie, bevor sie dich kennenlernten, ganz gut zurechtgekommen sind, und genauso dürfte es auch gewesen sein, nachdem du durch das Portal gegangen bist.«
    Er sah mich an. Für einige Minuten tat er nichts anderes. Dabei verschloss er seine Gedanken vor mir, damit ich nicht hören konnte, was er dachte. Doch ich spürte trotzdem seine Emotionen. Ich fühlte seine Qualen und seine Zweifel und sein Verantwortungsgefühl. Ich spürte seinen edlen Charakter, und ich wusste, was er sagen würde, bevor er die Lippen öffnete.
    »Dann bleiben wir hier in deiner Zeit. Wir werden uns hier einrichten und von vorne anfangen.«
    »Nikola …«
    »Nein.« Er legte einen Finger auf meine Lippen. Ich biss hinein. »Ich hätte nie gedacht, dass ich dazu fähig wäre, doch nun hat es auch mich übermannt. Io, du bist jetzt mein Leben. Du bist mein Herz und meine Existenz, und ich kann mir nicht vorstellen, jemals ohne dich zu sein. Du sagst, du liebst mich so sehr, dass du am liebsten deine Gefühle laut herausschreien würdest – und ich liebe dich so sehr, dass ich bereit bin, alles zu tun, um dich glücklich zu machen. Wir werden hierbleiben, in deiner Zeit, und du wirst mich Nacht für Nacht für das Opfer entschädigen, das ich erbringe, weil ich dich so unendlich liebe.«
    Ich küsste ihn lachend. Tränen spritzten von meinen Wimpern, und ich ließ ihn die Tiefe meiner Gefühle für ihn spüren. Und ich liebe dich so sehr, dass ich dir deinen letzten, vollkommen empörenden Satz durchgehen lassen werde. Na komm, du toller Hecht, gehen wir zurück ins Hotel, damit du von mir trinken kannst. Danach machen wir eine kleine Einkaufstour.
    »Du willst einkaufen gehen?«, fragte er und ließ mich von seinem Schoß steigen. »Noch mehr Geschenke?«
    »Noch mehr Geschenke. Aber dieses Mal werden wir etwas für mich besorgen. Außerdem muss ich meine Cousine anrufen. Aber hauptsächlich habe ich Lust, shoppen zu gehen.«
    Wir verließen den Wohnwagen, ohne ein Wort zu sagen, doch er sah mich dabei die ganze Zeit eindringlich an.
    »Ich weiß nicht warum, aber aus irgendeinem Grund bin ich bedrückt«, sagte Fran leise, als wir einige Stunden später vor dem wirbelnden Portal standen.
    »Er hat seine Wahl getroffen«, tröstete Ben sie und drückte sie dann.
    »Schon, aber irgendwie ist es doch traurig, dass er sein Zuhause aufgibt, um hierzubleiben. Ich meine, ich kann das vollkommen nachvollziehen, denn in der Gegenwart ist es viel schöner als vor dreihundert Jahren, und außerdem hat er auch noch Io und dich und Imogen, aber trotzdem ist es irgendwie schade.«
    Ich stellte meine große Tragetasche ab, in der sich einige Sachen befanden, die wir noch schnell eingekauft hatten, bevor die Läden schlossen. Wir waren direkt nach meiner Einkaufstour zu der Lichtung gekommen und hatten uns auf dem Weg zum Portal nur kurz aufgehalten, um Nikolas Kinder und seinen Bruder aufzusammeln.
    Ich starrte in den wirbelnden Rauch, der

Weitere Kostenlose Bücher