Keine Zeit und trotzdem fit
Körper braucht. Hierbei geht es um die Beachtung der Signale des Körpers, die mir mitteilen, was gerade benötigt wird. Ich muss nur genau hinhören und mich nicht vom Massenangebot verleiten lassen. Die Art und Weise meiner Nahrungsaufnahme wiederum bestimmt durch die Einspeichelung im Mund und die Magensaftzusammensetzung die Dauer und Wirksamkeit der späteren Verdauung.
Die Verdauungsdauer ist abhängig von der Verweildauer der Nahrung in meinem Darm. Diese wiederum ist abhängig von der Aktivität meiner Peristaltik (Darmarbeit). Sie wird beeinflusst durch meine aufgenommene Flüssigkeitsmenge, Ruhe und Entspannung unmittelbar nach dem Essen, den Anteil von Ballaststoffen in meiner Nahrung, den Aufwand meiner Bewegung nach dem Essen. Dies sind unabdingbare Voraussetzungen einer schlankmachenden Verdauung. Die Art und Weise meiner Bewegung wiederum entscheidet über die Geschwindigkeit der Verdauung bis hin zum Stuhlgang. Meine Bewegungsanstrengungen, die die Aktivität der Peristaltik erhöhen sollen, müssen so geartet sein, dass sie |72| die Darmmuskulatur lockern und nicht anspannen, wie dies zum Beispiel durch anstrengendes Joggen geschieht.
Da mein Körper ständig Energie benötigt, ist es zweckmäßig, oft kleine Portionen zu essen. Das dreimalige oder weniger häufige Essen pro Tag fördert die Reservebildung, führt also zu Fettpolstern. Häufiges Essen senkt den Heißhunger.
Stress ist der Feind Nummer eins für meine gesunde Ernährung, weil er meinen Organismus in Anspannung versetzt und die oben genannten Regelmechanismen behindert und den Hormon-/Fermenthaushalt für die Nahrungsverwertung negativ beeinflusst.
Jede Diät ist für mich eine Mangelernährung. Nach Beendigung der Diät holt sich mein Körper alles zurück, und zwar in größerer Menge, als ich ihm entzogen habe. Ein Teufelskreis, der letztlich erfolglos bleiben muss.«
Wir rufen das Ende der sektiererischen Diätideologien und Essensvorschriften aus, denn ihre wöchentlich wiederholten und blühenden Versprechungen halten kritischen Prüfungen nicht stand. Was die eine Diät verbietet, stellt die andere in den Mittelpunkt ihres Erfolgssystems. Wem soll man da noch glauben? »Alles essen, was Spaß macht, aber mit System und genügend Bewegung!«, diese Aussage von Ernährungswissenschaftler Professor Dr. Michael Hamm ist doch viel sympathischer – und wirkungsvoller.
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|73| Teil 3 Gesund und gelassen im Alltag
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|75| Ein Leben in Bewegung
Wie können wir unser Leben so verändern, dass wir unseren Stoffwechsel gesundheitsoptimal verbessern, um fit und leistungsfähig zu bleiben? Wie finden wir zu einer neuen Tagesroutine mit vielen einfachen, alltagstauglichen und wirkungsvollen Bewegungen, ohne uns dabei besonders anstrengen und überwinden zu müssen?
Ein bewegtes Leben kann bereits mit dem Aufwachen beginnen und sich durch den ganzen Tag fortsetzen, im Auto, im Büro, in der Küche, in Konferenzen, im Flugzeug, im Supermarkt, im Wartezimmer, vor dem Fernsehapparat und erst abends beim Zubettgehen aufhören. Wenn es tagsüber gelingt, sich einerseits spielerisch und ohne Anstrengung einfach durchgehend zu bewegen, andererseits gezielt die Ausdauer mit einem Muskeltraining zu verbinden, dann kann man mit sehr großer Wahrscheinlichkeit gesund alt werden. Wildor Hollmann erklärte auf dem Lehrgang zur Ausbildung von Sportmedizinern im Juni 2004, neuere Forschungen hätten belegt, dass Menschen, die sich zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr in diesem Sinne bewegungsaktiv verhalten, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit weder an Alzheimer noch an Parkinson erkranken werden. Das sind doch mutmachende Erkenntnisse!
Jedes Dehnen, jedes Fingerschnippen erhöht den Stoffwechsel in den Muskeln und damit den körpereigenen Zellen-Reparaturbetrieb. Im Stehen telefonieren, Schulter rückwärtsrollen, Kopfbewegungen, Zähneputzen in der Abfahrtshocke – jedes |76| »Minutentraining« bringt Gewinn, Lebensenergie, Gesundheit. Wöchentlich dreimal 15 Minuten langsam joggeln, so langsam, dass man sich subjektiv unterfordert fühlt, kostet weder Geld, Zeit noch Anstrengung, lässt sich aber nicht delegieren.
Wer beim Denken im Großraumbüro auf und ab geht, sollte bewundert, nicht belächelt werden. Betrachten Sie die Spazier-Denkrunde um das Bürogebäude als Teil der Arbeit. Stellen Sie ein hochelastisches Trampolin oder andere Sportgeräte auf, sodass Mitarbeiter dort in fünf
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