Keiner flirtet so wie du
das Geld zuständig. Für den alten Storm bist du zuständig.“
„Ich Glückspilz“, murmelte sie, ihre Aufmerksamkeit gefesselt von einem Vorhang in der Mitte des Busses, der aufgerissen wurde. Im Fenster erschien Storm, ein unverschämtes Grinsen im Gesicht, der sich demonstrativ seines Kimonos entledigte und einen Song sang, dessen Worte sie durch die Scheibe nicht hören konnte.
Als Luca den schockierten Ausdruck auf ihrem Gesicht sah, drehte er sich um und reckte den Hals, doch er sah nur noch das leere Fenster, hinter dem der aufsässige Rocker verschwunden war.
Er runzelte die Stirn. „Ich schwöre, wenn dieser alte Esel dir dumm kommt …“
„… dann vertraust du auf meine Erfahrung mit Rockstars, die sich wie ungezogene Kinder aufführen.“
Unbeeindruckt presste er die Lippen aufeinander, und ein bisschen rührte sie seine Ritterlichkeit.
Sie brauchte niemanden, der sie beschützte, aber sie fand es süß, dass Luca bereit war, ihre Ehre zu verteidigen. „Komm, lass uns die Zahlen für das Konzert durchgehen, während seine Lordschaft sich schön macht.“
„Bei der Visage wird er mindestens eine Woche brauchen.“
Sie lachte, während sie neben ihm herging. „Es können nicht alle so sein wie du.“
Kaum hatte sie es ausgesprochen, hätte sie die Worte am liebsten zurückgenommen.
„Wie ich?“
Sie geriet ins Schwimmen. „So teuer angezogen. So fit“, platzte sie heraus.
Kein Wunder, dass er so selbstzufrieden lächelte.
Sie verdrehte die Augen. „Du weißt schon, was ich meine.“
„Danke.“ Er strich ihr ganz leicht über den Arm, und schon die Berührung seiner Fingerspitzen sandte einen Blitz durch ihren Körper, der sie sofort wieder zur Besinnung brachte.
Sie hatten zu tun.
Sie hatten vierzehn Tage, um dies zur erfolgreichsten Tournee in der Geschichte von Landry Records zu machen.
Sie musste einen aufsässigen Rockstar und seinen Sohn zufriedenstellen und Fans in Scharen anlocken.
Und doch konnte sie in diesem Moment nur daran denken, wie gern sie der unglaublich starken Anziehungskraft zwischen ihr und Luca nachgeben würde.
Zähneknirschend beschleunigte sie ihren Schritt, entschlossen, sich auf die Arbeit zu konzentrieren.
Arbeit war ihr Leben. Ihre Arbeit war die Welt, die sie selbst sich aufgebaut hatte, eine sichere, geregelte Welt, die das vollkommene Gegenteil von ihrer Vergangenheit war.
Niemals würde sie zulassen, dass irgendein Mann, egal wie attraktiv und charmant, diese Welt aus dem Gleichgewicht brachte.
Sie ignorierte die leise Stimme in ihrem Kopf, die flüsterte: Und was ist, wenn er das längst getan hat?
„Gehört das auch zu deinen Aufgaben?“
Charli, die mit einer Siebpfanne neben einem Wasserlauf hockte, blickte zu Luca auf. „Alles, was verlangt wird.“
Luca lächelte, als sie schwankte und fast ins Wasser fiel. „Echte Hingabe, das gefällt mir.“
„Schade, dass ich nicht dich beeindrucken muss, sondern die beiden da.“ Sie deutete mit dem Daumen auf Storm, der einige Meter entfernt neben seinem Sohn hockte, beide völlig darin vertieft, auf der Suche nach vereinzelten Goldnuggets Sand und Wasser durch die Pfanne zu sieben.
„Unser Rockstar hat darauf bestanden, dass ich ihn auf diesem Ausflug begleite, sonst würde er vergessen, seinen Wecker für morgen früh zu stellen.“
„Der Typ ist ein Mistkerl“, sagte er, während er zu Storm und Tiger hinübersah, gleichzeitig gerührt von der offensichtlichen Vertrautheit der beiden. Bei all seinen Fehlern – und Storm hatte viele, wenn man den Klatschmagazinen glaubte – liebte er seinen Sohn, und Luca konnte nicht umhin, ihn dafür zu bewundern. Was hätte er selbst darum gegeben, einen solchen Vater zu haben. Die alte Bitterkeit flammte wieder auf und brannte heiß. Gedankenverloren rieb er sich die Brust, wo einst der Schmerz gesessen hatte.
Charli stützte sich auf ihre Schaufel, um aufzustehen, und verzog schmerzhaft das Gesicht, während sie den Rücken streckte. „Goldschürfen ist Gift für meine Maniküre.“
Doch sie konnte ihm nichts vormachen. Kaum waren sie in Souvereign Hill, einer nachgebauten Goldgräbersiedlung, angekommen, war sie aufgedreht neben Tiger hergelaufen. Ihre kindliche Begeisterung war ansteckend.
Er war noch nie hier gewesen. Seine Mutter hatte nie Zeit gehabt für Ausflüge. Sie war ein Workaholic, eine Teilzeitmutter, für die er nur Mittel zum Zweck war. Leider war ihr Plan, sich den großen Roy Landry zu schnappen, nicht
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