Keiner wie er (German Edition)
getan!“
„Das glaube ich dir sogar“, nickte sie. „Aber einer muss ja nachgeben, sonst ändert sich nichts.“
„Habe ich schon, bringt nichts!“
„Versuch es wieder!“
Stirnrunzelnd nahm Daniel einen tiefen Schluck von seinem Wein. „Weißt du“, sagte er schließlich. „Ich bin mir ehrlich nicht sicher, ob ich das überhaupt noch will. Wir kommen nun einmal nicht miteinander klar. Damit will ich nicht sagen, dass ich sie nicht liebe, es wäre eine glatte Lüge. Das weißt du ...“ Eilig warf er ihr einen Blick zu. Fran nickte.
„Und sie liebt mich auch.“ Trocken lachte er auf. „Scheinbar hat sie das mittlerweile sogar eingesehen, ich bin verblüfft!“ Der nächste Schluck Wein folgte. Inzwischen schwirrte ihm der Kopf. „Aber das ist nicht alles! Wenn das andere nicht funktionieren will, was bringt es dann?“ Abermals riskierte er einen Blick zu seiner Schwester, doch die verzog keine Miene. „In dieser einen Woche, Fran ... Es verhielt sich wie früher, da stand nichts zwischen uns, auch wenn sie ständig so tat, als wäre das der Fall. Ein Ja und wir wären heute ...“ Er hob die Schultern. „Keine Ahnung, auf jeden Fall wäre sie hier. Das mit dem Kind war eine miese Situation, sicher! Aber sie hat mich dafür verantwortlich gemacht! Mich! Kannst du dir ungefähr vorstellen, wie gern ...“
Anstatt den Satz zu Ende zu führen, setzte er die Flasche an. Fran schwieg.
„Und wieder ist es zerstört. Alles! Das hat nichts mit der Vergangenheit zu tun. Sie kann einfach nicht nachgeben. Ich schätze, damit würde sie sich etwas vergeben. Und sie ist bereit, alles zu opfern, nur um Recht zu behalten. Das ist krank! “
„Sie kam zu dir“, erinnerte Fran ihn leise.
„Ja!“ Heftig nickte Daniel. „Und sie erwischte !“ Diesmal lachte er bedeutend lauter. „... du musst dir den Scheiß mal überlegen! Sie erwischte mich dabei, wie ich ein bisschen Spaß hatte. Ich bin ihr nichts schuldig! Und anstatt darüber hinwegzusehen, wenigstens mit mir zu sprechen, haut sie ab!“ Das nächste Kopfschütteln fiel noch etwas entschiedener aus.
„Nein! Ich bin es leid! Ich will nicht mehr! Dann muss es eben ohne sie gehen. Das ist allemal besser, als diese ewige Achterbahnfahrt!“
16.
Je mehr Wochen vergingen, desto größer wurde Daniels Überzeugung, dass die Geschichte diesmal wirklich ein Ende hatte.
Schön, sie war zu ihm gekommen. Was für ein Glück, denn endlich bekam er Gelegenheit, den Beweis dafür zu liefern, was sie doch eigentlich bereits seit Ewigkeiten wusste:
Er verkörperte das mieseste Schwein des Planeten.
Womit doch alles Relevante gesagt war! Da konnte er sich doch beruhigt zurücklehnen und endlich mit seinem Leben fortfahren. Wenn man es mal genau betrachtete, war sie ohnehin nur die kürzeste Zeit davon ein echter Bestandteil.
In der überwiegenden Zeit handelte es sich bei Christina Hunt um ein Phantom.
Im Grunde konnte man die Geschichte sogar als lehrreich betrachten. Er wollte ihr einen besseren Start ins Leben ermöglichen, als ihr nach allen Voraussetzungen gegeben war. Höchstwahrscheinlich würde sie heute andernfalls mit Hornbrille und total verfettet herumrennen – möglicherweise mit dreitausend Kindern und noch ein bisschen fetter. Vor diesem grausamen Schicksal bewahrte er sie doch glänzend!
Und was hatte er nicht aus ihr gemacht! Eine atemberaubende Schönheit. Mit einem leichten Schatten (okay, das ‚leicht’ konnte man getrost streichen), die jeden, ehrlich jeden!, Mann haben konnte und wacker daran arbeitete, auch wirklich alle zu bekommen! Daniel konnte stolz auf sich sein.
Mission erfüllt – weiter geht’s.
Yeah ...
Müde raufte er sich das Haar.
Nach einer anstrengenden Sechzehn-Stunden-Schicht war er sofort ins Bett gefallen und hatte geschlafen, wie ein Toter. Einen Effekt konnte er derzeit nicht ausmachen. So ging es ihm neuerdings immer. Egal, wie lange sein Schlaf währte, er hätte noch mal die doppelte Dauer dranhängen können. Vielleicht sollte er sich mal auf Malaria untersuchen lassen. Zwar ließ er sich vor jedem neuen Dschungelabenteuer impfen, aber diesmal schien der Wirkstoff veraltet gewesen zu sein.
Ermattet schleppte er sich ins Wohnzimmer und starrte düster auf den riesigen, schwarzen Flachbildschirm, der eher Zierde, als Gebrauchsgegenstand darstellte. Viel zu selten bekam er Gelegenheit, ihn einzuschalten. Neuerdings hatte Daniel immer unglaublich viel zu tun. Freizeit verkam wie bereits so häufig
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