Keiner wie er (German Edition)
denn momentan die Reinigung der Fenster übernahm und wer den neusten Zulieferer für die medizinischen Geräte gab. Auf jeden Fall stimmte das Preis-Leistungs-Verhältnis. Auf Maggie war Verlass. Und mehr wollte er doch eigentlich gar nicht.
Diesmal handelte es sich um ein Exposé, an dem Maggie eine Notiz befestigt hatte:
Boss,
die Umsätze gehen zurück.
Wir müssen etwas unternehmen.
Mein Vorschlag …
Stirnrunzelnd schlug Daniel die Mappe auf und stöhnte …
Plan C
Christina Laura Hunt
Eine Weile starrte er auf den verdammten Namen, den er verdammt noch mal überhaupt nicht sehen wollte, verdammt! Dann erscholl sein Gebrüll in dem sonst so stillen Raum.
„Maggie!“ Als nichts geschah, wiederholte er das Ganze – diesmal wirklich laut.
„ Maggie!“
Abermals erfolgte keine Reaktion aus dem Vorzimmer und zunächst glaubte er an einen spontanen Ausstand. Bis ihm einfiel, dass Maggies Arbeitszeit um vier endete. Hervorragend eingefädelt! Wütend klappte er die Mappe zu und kritzelte eine unmissverständliche Nachricht unter ihre Notiz.
Vergiss es!
Auf dem Weg zum OP ließ er die Akte mit lautem Knall auf ihren wie immer penibel geordneten Schreibtisch fallen.
Scheinbar drehte jetzt auch die Letzte durch …
* * *
Ein Grund, weshalb Daniel seine Ausflüge in die Dritte Welt nicht nur unter ethischen Gesichtspunkten, sondern auch unter beruflichen als durchaus erforderlich betrachtete, galt der Unkalkulierbarkeit der dortigen Arbeit.
Im Gegensatz dazu konnte ihn hier, in der sauberen, klimatisierten, modernen Klinik, so schnell nichts mehr überraschen. Es handelte sich um eintöniges Einerlei. Daniel schätzte, der Anästhesist ging bedeutend höhere Risiken ein, als der Chefchirurg. War eine OP um die eintausend Mal durchgeführt worden, fiel nichts vor, mit dem man nicht bereits dreitausend Mal umgehen musste.
Seine Ausflüge in die Gebiete der Aussätzigen stellte nichts anderes als ein Training dar, um sich auch weiterhin einen Arzt nennen zu können und nicht einen verkappten, miesen Schönheitschirurgen. Teildebakel der gesamten Angelegenheit war, dass man sich nicht in seiner Arbeit vergraben konnte.
Während Daniel, Mrs. Stones Nase von riesig auf hübsch, klein und niedlich herunter sägte, ging ihm Maggies wüste Einmischung nicht aus dem Kopf. Das geschah durchaus gewollt, er bediente hier nur das Protokoll. Und allein deshalb hätte er ihren dämlichen Plan wirklich gern vereitelt. Derartige Manipulationen hasste er wie die Pest!
Doch Maggie hatte sich seinem anklagenden Einfluss fürs Erste entzogen, indem sie feige nach Hause floh. Daniel blieb zurück, dauerhaft dieses verdammte Exposé gedanklich vor Augen, auf dem dieser verdammte Name prangte …
Christina Laura Hunt
Keine Firmenmappe.
Nur einige von seiner verräterischen Assistentin zusammengesuchte Unterlagen.
Was bedeutete, Maggie war wenigstens noch nicht so weit gegangen, ihre Fühler in Richtung Christina Laura Hunt auszustrecken. Lebensmüde traf demnach nicht auf sie zu. Allein der Gedanke, Tina zu holen, erschien total widersinnig. Als wenn die kommen würde, wenn Daniel rief! Wahrscheinlich fürchtete sie diesmal einen Anschlag auf ihr Leben, oder so etwas.
Tatsächlich wusste auch er, dass die Geschäfte momentan nicht sonderlich gut liefen. Resultat der allgemeinen Wirtschaftskrise. Gab es weniger Millionäre, schrumpfte auch die Zahl seiner Patienten.
Obwohl, heute standen sieben OPs auf dem Plan. Also man konnte gewiss nicht von einer Flaute sprechen. Allerdings gab es in der Vergangenheit auch Zeiten, in denen zwei Chirurgen innerhalb einer Schicht ausgelastet wurden, nicht nur einer. Daneben kamen immer weniger jener illustren Leute, die sich in der Abgeschiedenheit einer Privatklinik von jenen Leiden heilen ließen, die ein zu sorgenfreies Leben so mit sich brachte.
Die Konkurrenz gestaltete sich hart, Privatkliniken gab es wie Sand am Meer. Daniel, der sich um PR, Werbung und den ganzen Schrott nie sonderlich viele Gedanken machte, war Maggies zunehmendes Lamento nicht verborgen geblieben. Außerdem sah er es ja selbst. Vielleicht sollten sie wirklich ein wenig in die Offensive gehen. Das taten andere in solchen Situationen ja auch.
Schlecht schien Tina nicht zu sein. Ja, da wäre es doch eine geniale Idee, sie zu engagieren, oder? Wütend spitzte er hinter seinem Mundschutz die Lippen. Sicher, weil Tina ja auch die Einzige in dieser Branche darstellte.
„Sarah,
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