Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Keiner wie er (German Edition)

Keiner wie er (German Edition)

Titel: Keiner wie er (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kera Jung
Vom Netzwerk:
Mund an. Irgendwann schüttelte der Fremde sanft seine Gattin – wenn es sich um ein Ehepaar handelte - und die kehrte in die Realität zurück. Das Ganze kam Daniel vage bekannt vor.
    „Daniel Grant?“
    „Wer will das wissen?“
    Prompt verstärkte sich die Röte. „Oh, bitte entschuldigen Sie.“ Eilig wand sie sich aus dem Griff ihres Mannes und trat einen Schritt vor. „Mein Name ist Vera King, das ist mein Mann Collin.“
    „Guten Tag ...“, nickte Daniel.
    Ihr Nicken kam heftig. „Bitte entschuldigen Sie den Überfall zu so später Stunde, aber unsere vorherigen Versuche schlugen leider fehl. Wenn ich richtig informiert bin, kennen Sie meine Tochter ...“
    „Das kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen. Vielleicht ...“
    Plötzlich riss sie die Lider auf. „Oh! Bitte entschuldigen Sie, ich bin etwas durcheinander.“ Und ein weiteres Mal nahmen ihre Wangen an Röte zu. Als die dunklen Augen (mit erstaunlich dichten Wimpern) noch riesiger wurden, stand Daniel plötzlich verdammt aufrecht in der Tür und zwang sich zu einem Lächeln. „Sie sind Tinas Mom?“
    Das brachte die Dame vollends aus der Fassung, daher hielt Daniel sich lieber an den Mann. Erfahrungsgemäß war demnächst keine Reaktion zu erwarten. „Treten Sie ein!“
    Stirnrunzelnd folgte er den beiden ins Wohnzimmer und wusste nicht genau, ob er lachen oder heulen sollte. Zufall?
    Nie im Leben!
    Nachdem sie saßen, und Daniel jedem ein Getränk dargeboten hatte, Mrs. King nahm eine Cola (haha!) setzte auch er sich.
    „Was führt Sie zu mir?“ Immer sachte beginnen, obwohl in ihm ungefähr fünftausend Fragen dringend darauf warteten, an die Frau gebracht zu werden.
    Zunächst einmal genehmigte sich Mrs. King einen großen Schluck. Und als sie ihn dann musterte, wirkte sie bedeutend resoluter. „Sie haben keine Vorstellung, was es mich gekostet hat, Ihren Namen ausfindig zu machen.“
    „So?“
    Heftig nickte sie. „Tina spricht nicht so häufig über ... ihr Leben.“
    Das überraschte Daniel nicht im Geringsten.
    „Und Sie haben bestimmt keine Vorstellung, was es uns gekostet hat, Sie auch noch zu finden!“
    „Das kann ich mir sogar genau vorstellen“, murmelte Daniel. „Wie ...?“
    Ihre Hand schnellte in die Luft. „Oh, wir haben gesucht! Collin ...“ Sie blickte zu ihrem Mann, der schweigend neben ihr saß, „... kann ganz gut mit Computern. Dort fand er Sie und auch Ihren Vater. Wir wussten nicht, wo Sie wohnen oder arbeiten, deshalb mussten wir erst Ihren Eltern einen Besuch abstatten. Reizende Menschen, übrigens. Netterweise gaben sie uns Ihre Adresse. Ich hoffe, Sie sind nicht böse?“
    „Keineswegs.“
    Ein vorsichtiges Strahlen antwortete ihm. Doch bevor sie weiter plappern konnte, das gehörte offensichtlich zu ihrer Natur, stieß ‚Collin’ sie an. „Vera!“
    Die musterte ihn fragen, dann wurden ihre Augen wieder groß. „Oh, natürlich. Danke, Darling.“
    Unvermittelt setzte sie sich auf, ihre Miene wirkte plötzlich verdammt ernst und Daniel verbiss sich zum ersten Mal ein Lachen. „ Mister Grant ...“
    „Der bin ich ...“
    Sie nickte. „Ja ...“
    „Vera!“
    Erneut wurde der tatsächlich hübsche Kopf heftig geschüttelt und sie fuhr fort. Diesmal mit deutlichen Schwierigkeiten. „Mr. Grant, bevor wir überhaupt weitersprechen, muss ich eines wissen. Und ich wäre Ihnen für eine aufrichtige Antwort sehr dankbar.“
    „Fragen Sie!“ Daniel lehnte sich zurück. Die Frau war echt der Brüller!
    Nach einem tiefen Luftholen, hob sie an, überlegte es sich jedoch im letzten Moment anders und nahm einen Schluck von ihrer Cola, womit sie das Glas leerte. Erst dann konnte sie beginnen. „Lieben Sie meine Tochter?“
    „Ja.“
    Das warf sie total aus der Bahn, was Daniel nun überhaupt nicht verstehen konnte. Eine konkrete Frage zog im Normalfall eine konkrete Antwort nach sich, oder?
    Irgendwann stieß ‚Collin’ sie in die Seite und Veras Mund klappte hörbar zu. Ein etwas belegtes Räuspern ertönte und endlich fand sie ihre Stimme wieder. „Ja ... oh ... also ... das ist gut, denke ich.“ Erst als ihr Glas bereits an den Lippen lag, fiel ihr ein, dass es inzwischen geleert war. Das wertete Daniel als Aufforderung, für Nachschub zu sorgen.
    Auf dem Weg in die Küche überlegte er sich, dass dies mit Abstand den seltsamsten und spannendsten Besuch darstellte, den er zeit seines Lebens empfangen durfte.
    Als er saß, benötigte es eines halben Glases Koffein-Zuckerlösung, bevor Mrs. King

Weitere Kostenlose Bücher