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Keinesfalls Liebe (German Edition)

Keinesfalls Liebe (German Edition)

Titel: Keinesfalls Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zoi Karampatzaki
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sodass ich seinen Duft einatmen konnte. Das überforderte mich, aber ich war gleichzeitig außerstande, mich von ihm fortzubewegen. Und das wiederum ärgerte mich, doch ich schaute ihm tapfer – und zitternd – in die Augen.
„Du willst dir sicher ein Tuch um die Hüften schlingen oder so, stimmt’s?“
„Ja“, sagte ich bissig.
    „Schade“, lachte er.
    „Tja.“
„Jo?“
„Hm?“ Ich musste mich anstrengen, um das Gefühl unter Kontrolle zu bringen, das mein Name in dem Singsang seiner tiefen, dunklen Stimme in mir auslöste.
    „Ich freue mich auf Samstag.“
    „Ich auch.“
    Seine Mundwinkel zuckten. „Hm“, erwiderte jetzt er.
    „Noch was?“
    „Eigentlich ja.“ Er fuhr sich grinsend durchs Haar und kam noch näher, um mich zu bezirzen – leider erneut mit vollem Erfolg. „Meine Jungs und ich sind Freitagabend im Park, Fußball spielen“, sagte er mit seiner rauen Stimme und seinem eindringlichen Blick. „Lust, mitzukommen?“
    Ich war so von seiner Nähe beschwipst, dass ich mich gar nicht wunderte: Amerikaner können tatsächlich auch mal Fußball spielen. Wobei ich nicht wirklich annahm, das Hauptaugenmerk könnte an diesem Abend beim Fußball liegen.
    Und wie hätte ich Nein sagen sollen? Erstens wollte ich nicht mehr lügen, und zweitens … nein, eine Niederlage war das an sich ja nicht. Dass ich mit ihm kam, hieß nicht automatisch Sex. Der bloße Gedanke, ihm so nah zu kommen, entflammte mich – so wahnsinnig das auch sein mochte. Nein, ich würde nicht mehr darüber nachdenken.
    „Freitagabend – was heißt das?“, fragte ich, und höchstwahrscheinlich klang ich immer noch auffällig übertrieben herablassend. „Ich hab um acht ein Treffen an der Uni, mit anderen Studenten aus Europa. Treffen wir uns irgendwann vorher am Parkeingang?“
    „Vorher?“, wiederholte Daniel lachend. „Wir treffen uns erst um Mitternacht.“ Als er meine Skepsis bemerkte, lachte er wieder. „Ach komm schon, Jo! Das wird toll. Ein bisschen Alkohol, ein paar Snacks …“
    Ich hob eine Augenbraue und beendete seinen Satz: „… ein bisschen Sex …“
    „Genau“, bestätigte Daniel. „Kommst du?“
    Ich musste mir auf die Innenseite der Wangen beißen, um nicht aufzulachen.
„Ich bin um Mitternacht da“, sagte ich schließlich.
    „Ach was.“ Lächelnd hob Daniel die Hand und strich mir eine rote Haarsträhne hinters Ohr, die vom Wind aus meinem Zopf gerissen worden war. Ich glühte. „Wir warten vor dem Wohnheim auf dich.“
    Mit diesen Worten ging er zurück zu seinen Jungs. Einer von ihnen sah Ryan so deutlich ähnlich, dass sie Brüder sein mussten. Als er mich entdeckte, lächelte er mir tröstend zu. Ich lächelte dankbar zurück, dann drehte ich mich um und ging zu Sean und Celine, die mich entgeistert anschauten.
    „Wirklich jetzt?“, quietschte Celine begeistert.
    „Klar, warum nicht?“ Ich zuckte mit den Schultern. „Ich muss ja nicht mitmachen, wenn’s zu wild wird.“

Die Woche verging quälend langsam, natürlich nur, weil ich mich auf Freitagnacht freute, wie ein Kind einem Keks entgegen fiebert. Klar, an Party-Nächte war ich gewöhnt – aber es war bestimmt nicht so ohne Weiteres erlaubt, sich um Mitternacht in einem Park zu betrinken und womöglich noch in aller Öffentlichkeit Sex zu haben. Letzteres würde ich auf keinen Fall.
Und obwohl ich mir dessen sicher war, fürchtete ich, dem weiterhin hartnäckig flirtenden Daniel zu bald zu verfallen.
    Im Minutentakt verschwand meine Freude, als ich mir klarmachte, dass er nur Sex von mir wollte. Er mochte mich nicht, er kannte mich nicht richtig und wollte mich nur im Bett kennenlernen. Für meinen Charakter interessierte er sich nicht.
Diese Tatsache, um die ich nicht herumkam, machte mich entsetzlich traurig. Das wiederum machte mich wütend. Ich war nicht hierhergekommen, damit ich einem Mann – einem Mann! – hinterher trauerte, der nur mit mir in die Kiste wollte.
Ich konnte in der Nacht auf Freitag nicht schlafen, weil ich immerzu an die bevorstehende Fußballpartie denken musste und natürlich an den Kerl, der mich dazu eingeladen hatte. Ich torkelte irgendwann müde aus meinem Zimmer, um mir Schokolade aus dem Küchenschrank zu holen, und erstarrte.
    „Carlos?“, fragte ich leise. Nur das Mondlicht, das durch das Fenster fiel, erhellte ihn. Er saß in blauen Boxershorts auf dem Sofa und hielt eine große Flasche in der Hand.
    „Hmmm?“, brummte er teilnahmslos.
    „Was trinkst du da?“ Ich machte keinen

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