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Keks & Drugs & Rock 'n' Roll

Keks & Drugs & Rock 'n' Roll

Titel: Keks & Drugs & Rock 'n' Roll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: László Virág
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dass du immer noch keinen Job hast.“
    „Und was ist, wenn sie für dich etwas finden?“
    „Hm, entweder nimmste es an, oder schmierste wieder. Hächä...“
    Inzwischen hatte er die Haufen verpackt und unter dem Bett verschwinden lassen. Wir gehen in den Garten hinaus, um endlich seine berühmten Feigen zu begutac hten.
    Hmm, phantastisch! Die beiden Bäume sind voller kinderfaustgroßer, lila Früchte. Sogar noch die heruntergefallenen liegen unberührt im Gras.
    „Ich pflücke sie nie. Ich weiß nicht mal, wie sie schmecken“ zuckt Redd seine Schultern.
    Ich fresse mich dagegen sofort voll davon. Sammle die Guten von der Erde auf und pflücke so viel ich kann, in eine Plastetüte. Es gesellt sich der fünfjährige Sohn zu uns. Er kam von seiner Mutter, Redds Exfrau, um die nächste Woche bei Papi zu verbringen. Er kostet ein Stück und ruft voller Begeisterung: „Es schmeckt! Es schmeckt gut!“
    Die Tüte ist im Nu alle. Ich kann erneut klettern. Daraufhin, kostet Redd auch ein Stück:
    „Nicht schlecht“ stellt er fest, und er verdrückt sofort ein halbes Dutzend davon. Ich versorge sie mit zwei großen Tüten und beeile mich, um mich selber mit Hosen und Schuhen zu versorgen.
     
    Einige Straßen von hier gibt es einen Heilsarmee-Laden, wo ich einen handgemachten, knöchellangen, Einzeldesign Mokassin, und eine, eine Nummer zu kleine, Levis für nur vierdollarneununddreißig ersteigere. Als ich nach Hause komme, ist schon der Mietpartner da.
    Ein vollschlanker Riese von zwei Meter G röße mit spitzem, hellem Bart. Jack. Er stellt sich gleich so vor, dass sein Großvater aus Transsilvanien kommt. Er hat dunkelblonde Haare, blaue Augen und behauptet ein Gypsy zu sein. Er muss lachen, als er meine neue Errungenschaft, den Mokassin, erblickt. Er hat einundeinhalb mal so große Füße wie ich.
    „Ejj, ejj Bruder, da passen grad mal drei Zehen von mir rein.“ Er misst den Mokassin zu seiner Fußsohle und schüttelt den Kopf. „Du bist wohl ein großer Ballanzierkünstler. Wenn ich so kleine Füße hätte, wüßt’ ich nicht zu gehen. Ich würde ständig umkippen. Hachar..“
    Wir lachen. Meine riesen Stiefeln von Quint in sind ihm zu klein. Was für riesen Füße! Ich hab’ so was noch nie gesehen.
    Ich staune aber auch, als er mir auf dem Hof seinen Wohnwagen, einen umgebauten, alten Schulbus zeigt. Das ist sein Revier. Der Eingang ist vorn durch die Fahrertür. Er kippt den Sitz nach vorn, so können wir gleich in die ‘Küche’ treten. Dann kommt das Schlafzimmer mit einem großen Doppelbett. Ein schmaler Gang, durch den man bis nach hinten ins Wohnzimmer gelangen kann, ist durchgehend freigelassen. Davor sind aber noch eine enge Toilette und eine Duschkabine. An der Stelle der hinteren Stoßstange ist ein e zweimal zwei Meter große, mit einem Dach versehene, offene Eisenkonstruktion als Balkon angeschweißt. An den Eisengittern ranken Kletterpflanzen. Nur die luftige Tür lassen sie frei.
    „Nun, das ist mein kleines Königreich.“ Jack zieht unter dem Kopfkissen eine abgesägte Flinte hervor. „Haste schon so was gesehen, hachar? Das ist ein Fünfundvierziger, und das hier ist ein Fünfundvierziger Magnum!“ Er greift unter die Matratze und packt einen schweren Revolver auf den Nachtschrank.
    „Hast du wohl Angst, dass du dich so bewaffnest? Damit kannst du eine ganze Armee durchschießen.“
    „So ist es, wenn sie sich hintereinander stellen, drei Dutzend Menschen. Ich habe kein Schiss, aber es ist gut so was zu haben. Das ist die Freiheit, dass alle eine Waffe haben dürfen. Ich habe einen Freund, der hat sogar Lizenz für Maschinengewehr. Ich war einmal mit ihm in Death Valley, und wir haben zwei Tage lang auf Bierdosen geschossen. Dort gibt es gute Übungsplätze.“
    Er nimmt einen großen Pappkarton voller Bilder und Prospekten, und wir gehen damit ins Haus. Redd setzt sich auch zu uns und wir betrachten die Bilder.
    „Das sind meine Freunde, wir haben das in Death Valley fotogr afiert.“
    Auf einem Bild ist ein langhaariger Typ, der eine Maschinenpistole in der Hand hält, Oberkörper frei, so dass er dabei seine Muskeln spielen lässt.
    „Das ist die Freiheit! Tra-trata-tatam, schallte es durch das ganze Tal. Dort kannste schießen nach Lust und Laune.“
    Auf anderen Bildern ist er selber zu sehen. Damals hatte er noch lange Haare, ein Maschinengewehr in der Hand und Patronengurt quergekreuzt über seine Brust.
    Wir kramen auch Landschaftsbilder über Arizona, Mexiko und, und,

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