Keks & Drugs & Rock 'n' Roll
nächsten Tag abends zurück. Tagsüber kannst du dir Los Angeles angucken. Na, was sagst du dazu? Du bekommst für eine Retourfahrt hundertzwanzig Dollar.“
„Ojj, das ist prima!“
„Also, willst du’s? Es ist keine große Arbeit, du kannst dich sogar dabei in dem Zug ausschlafen. Aber, weißt du, ich brauche Hilfe.“
„Gut, ich kann drei, vier Tage arbeiten. Aber nur, wenn du mich jeden Tag auszahlst. Weißt du, ich will sicher sein.“
„Damit gibt es auch kein Problem... Aber es gibt da noch etwas. Du musst dich versichern. Sonst darfst du nicht arbeiten. Das kostet vierzig Mäuse, täglich und geht von deinem Verdienst weg.“
„Ja, ja Okay. Also ich behalte achtzig Dollar bar?“
„Ühüm, und du kannst im Zug soviel essen, wie du willst.“
„Gut, wir sind uns dann einig. Wann kann ich anfangen?“
„Gleich heute Abend. Aber die Arbeit hat eine Vorbedingung: Die Versicherung musst du im Voraus bezahlen. Verstehst du ja? Im Nachhinein brauchst du dich nicht mehr zu versichern. Vierzig Dollar am ersten Tag, die musst du dem Chef geben. Er macht dann alles klar.“
„Moment, warte mal. Du meinst, ich soll bezahlen, damit ich arbeiten kann? Und was ist, wenn ich am Ende kein Geld bekomme?“
„Du bekommst dein Geld, sei sicher. Oder glaubst du mir etwa nicht?“
„Oh, doch. Aber wenn ich so viel Geld hätte, brauchte ich nicht zu arbeiten.“
„Also warte, wir suchen eine Lösung.“ Er schaut sehr nachdenklich vor sich hin. „Hör zu, es gibt noch eine Möglichkeit. Der Chef hilft meistens aus, aber nur dann, wenn du ihm am Ende das Geborgte wiedergibst. Er zahlt erstmal für dich die Versicherung. Du brauchst nur für zehn Prozent einzustehen. Gehen wir jetzt zu ihm und erledigen die Sache!“
„Ah, ah, mir ist vier Dollar auch zuviel für ein Geschäft, wovon ich noch keinen Gewinn sehe.“
Er macht ein überraschtes Gesicht.
„Waas!? Vier Dollar sind zu viel für dich dafür, dass du hundertzwanzig verdienen kannst?“
„Nur achtzig!“ halte ich dagegen.
„Aber, wenn’s kein Problem gibt, und was sollte es für Probleme geben, wenn du vernünftig arbeitest, bekommst du am Ende deine Versicherungssumme zurück. Und du brauchst dazu läppische vier Dollar.“
„Ah, ah “ ich bleibe stur, „das ist mir auch zuviel.“
„Also, pass auf, ich kann dir mit drei Dollar aushelfen. Mehr habe ich jetzt nicht dabei. Ich rufe aber, bevor wir hingehen, meinen Freund an.“ Er macht drei Schritte zu dem Telefon an der Ecke und wählt.
„Hallo, ich bin’s. Ich glaube, wir haben unseren Mann... Europäer... Ja, ganz gut... Am Anfang ein bisschen... Ach, versteht nicht... Absolut... Ja, ja... Grünes Vögelchen... O.K. wir sind gleich da...
Damit hängt er den Hörer ab.
„Siehst du, alles in Ordnung. Er sagte, wir sollen zu ihm kommen.
„Aber mir ist ein Dollar auch zuviel.“
Er gerät völlig außer Häuschen.
„Was, du glaubst mir, deinem Schwarzen Kumpel nicht? Du hast es gesehen, ich habe gerade einen Quarter für dich vertelefoniert, ich lege außerdem noch drei Dollar zu deinem Geld. Du brauchst mir nur einen einzigen Dollar zugeben und kannst hundertzwanzig am Tage verdienen. Ich verstehe dich nicht. Du brauchst es nicht mir zu geben, du kannst es meinem Freund überreichen.“
„Ah, ah. Danke, ich glaube dir sehr, aber ich mag keine Geschäfte, wo ich überhaupt einen Cent erstmal zahlen soll. Ich habe nichts gegen dich. Ich glaube, dass du für mich das aller Beste willst, aber ich gebe keinen Cent nur so aus der Hand.“
„Mann verstehst du es nicht? Das ist nicht NUR SO! Geld ausgeben. So wenig vertraust du mir?“
„Doch, doch. Aber dieses Ding hat für mich nicht soviel Wert. Schau, es war ganz nett, mich mit dir zu unterhalten und ich bedanke mich, dass du dich für mich so einsetzt, aber verzeih mir, ich geb dir kein Geld. Das hat aber mit dir nicht zu tun. Bitte, verstehe das. Es ist ein anderes Thema, und zwar: Die Tatsache ist, dass beim Geld mein Vertrauen aufhört.“
Es hatte sich damit erledigt.
Er öffnet seine leeren Hände und sagt echt enttäuscht:
„Es tut mir leid Kumpel, aber so kann ich dir nicht helfen.“
„Es macht nichts Kumpel. Danke, dass du es versucht hast. Ich bin echt gerührt davon. Aber ‘s tut mir leid.“
Ich schlage in seine Hand , wie in die eines guten Freundes und gehe weiter. Er findet die Sache auch unwiderrufbar, schüttelt den Kopf und geht in die andere Richtung los. Soviel lässt er noch als
Weitere Kostenlose Bücher