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Kells Rache: Roman (German Edition)

Kells Rache: Roman (German Edition)

Titel: Kells Rache: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Remic
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erklärte Saark leise. Seine Augen strahlten. »Und vielleicht ein bisschen Schaden anzurichten! Diese … Maschinen verheißen nichts Gutes.«
    »Ich weiß, was das ist«, erwiderte Kell.
    »Das weißt du? Aber wie ist das … wie ist das möglich?«
    Kell lächelte grimmig. »Ich habe sie bei der Arbeit gesehen. In einer anderen Zeit. Und an einem anderen Ort. Sagen wir einfach, Saark, dass es für uns alle übel enden würde, wenn du deiner Neugier nachgeben und sie dir näher ansehen würdest.«
    »Wir müssen wissen, gegen wen wir kämpfen!«
    »Was denn, Jungchen, sind wir plötzlich in den Krieg gezogen?« Kell lächelte, aber in seinem Ton schwang keinerlei Spott mit. Wenn überhaupt, wusste er Saarks Mut zu schätzen; vor allem nachdem sie bereits so viel zusammen durchgemacht hatten.
    »Sie haben Krieg und Chaos nach Falanor gebracht. Ich würde ihnen diese Gunst mit meiner Schwertklinge gerne vergelten.«
    »Das ist eine Aufgabe für einen anderen Tag.«
    »Du würdest eher Nienna retten statt Falanor?«
    »Ich würde sie sogar der Welt vorziehen«, knurrte Kell. Als er Saarks ungläubige Miene bemerkte, zuckte er mit den Schultern. »Ich möchte es so ausdrücken … Graal und seine Soldaten suchen nach uns, nach uns allen. Und diese Blutraffinerien sind ihr Lebensblut. Sie werden schwerer bewacht als irgendwelche funkelnden Steine, als irgendein Angehöriger königlichen Geblüts. Dorthin zu gehen, Saark, wäre reine Narrheit. Und was willst du dort tun? Informationen sammeln? Für wen? Welche Armee würde dein militärisches Wissen nutzen können? Nein, Saark, wir müssen nach Norden. Wenn ich erst Nienna habe, sie sicher in meinen Armen halte, dann kümmern wir uns um Graal und diese weißhäutigen Mistkerle.«
    Saark dachte darüber nach. »Wenn man das missverstehen wollte, könnte es so aussehen, als würdest du deine eigenen Bedürfnisse voranstellen.«
    »Vielleicht mache ich das auch, Junge, vielleicht mache ich das. Aber ohne mich wirst du diese Mistkerle niemals besiegen können. Mit mir steht und fällt die ganze Angelegenheit. Und ich bin vergiftet worden, und während wir hier stehen und darüber debattieren, was wir tun sollen, fließt dieses Gift durch meine Adern. Oder hast du das vergessen? Ohne mich wirst du scheitern.«
    »Deine Arroganz erstaunt mich wirklich.«
    »Es ist die Wahrheit.«
    Saark seufzte und drehte sich zu den gigantischen, fernen Maschinen herum. »Du behauptest, du hast gesehen, wie diese Raffinerien arbeiten. Ich nehme an, das bedeutet für das Volk von Falanor nichts Gutes?«
    »Die Schlacht war schrecklich, richtig? Und Leanorics Tod und der Untergang seiner Soldaten verheerend?«
    »Allerdings.«
    »Diese Schlacht war nur eine Kostprobe von dem, was noch kommt. Du kannst mir glauben, Saark, wenn ich dir sage, dass wir List und unseren Verstand nutzen müssen. Jetzt einfach in dieses feindliche Lager zu stürmen ist das Letzte, was wir tun sollten.«
    »Du wirst es also nicht tun?«
    »Ich werde es nicht tun. Aber ich bewundere deinen Mut, Jungchen. Und jetzt komm, reisen wir weiter nach Norden. Diese Schlacht hier schlagen wir an einem anderen Tag.«
    Skanda sagte nichts, nickte aber bekräftigend. Saark ließ den Kopf hängen. Sie zogen sich wieder in den dichten Wald zurück und folgten ihm parallel zur Großen Nordstraße.
    Sie gingen den ganzen Tag, und Kell murrte über Schmerzen in seinen Knien. Die Landschaft war wunderschön. In verwunschenen Senken lag unberührter Schnee, die kahlen Zweige der Bäume deuteten mit ihren weißen Fingern in den trostlosen blaugrauen Himmel. Die dichten Nadelge hölze schmiegten sich wie ein Liebhaber an die Konturen de s Landes. Gefrorene Ströme lagen da wie diamantene Schlangen. Die Luft war frisch und kalt.
    Kell ging oft voraus und suchte die Gegend nach Anzeichen feindlicher Aktivitäten ab. Er kroch auf dem Bauch auf jeden Hügelkamm, damit er sich Spähern nicht als Silhouette zeigte. Seine scharfen Augen betrachteten das Land, die Konturen von Wäldern und Flüssen, von Hügeln und moosigen Nischen, von Geröllfeldern und stummen Bauern häusern.
    Irgendwann kurz vor Mittag verbrachte Kell fast eine halbe Stunde damit, ein Bauernhaus zu beobachten; kein Rauch kräuselte sich aus dem Kamin, und nirgendwo war ein Lebenszeichen zu sehen. Sie näherten sich misstrauisch dem Haus, getrieben von Hunger und Kälte. Es war ganz offenkundig in aller Hast aufgegeben worden. Als sie über den gepflasterten Hof gingen,

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