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Keltenfluch

Keltenfluch

Titel: Keltenfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gehörte zu der Sorte, die Frauen mit den Blicken auszogen und sich dabei für unwiderstehlich hielten.
    Locker baute er sich vor Cella auf. Einer, der immer braungebrannt war und der auch ins Fitness-Studio ging, um sich und seinen Körper in Form zu halten. Von Beruf war er Tiefbau-Ingenieur und verantwortlich für die Statik bei den Ausgrabungen.
    »Hi, schöne Frau, so allein…?«
    »Ja, und das will ich auch bleiben.«
    »Es könnte sich ändern.«
    »Aber nicht mit dir, Benny.«
    Er gab nicht auf und lachte. »Du kennst meine Qualitäten noch nicht, Cella.«
    »Irrtum, ich weiß, dass du einen guten Job machst, und deshalb sind wir wohl alle hier.«
    »Diese Qualitäten meine ich doch nicht.«
    Sie holte Luft. »Und deine anderen interessieren mich nicht. Auch als Milliardär hättest du bei mir keine Chancen. Das ist so, und das bleibt auch so.«
    »Aber Tony ist nicht da. Immer noch nicht. Er scheint dich gar nicht zu vermissen.«
    »Er wird morgen wieder bei mir sein. Und jetzt zisch ab, sonst wird mir übel.«
    Er winkte lässig. »Vielleicht mal bis später.«
    Sie schickte ihm einen nicht ladyliken Fluch nach, hörte noch sein Lachen als Antwort, da hatte er sich schon getrollt. Wahrscheinlich würde er in den nächsten Ort fahren und dort versuchen, eine Frau aufzureißen. Das war bei den Einheimischen nicht eben leicht, denn da passten schon andere auf.
    Wenn Benny seine Chancen dahinfließen sah, ließ er es auch fließen. Bier und Whisky. Er würde erst am Nachmittag des nächsten Tages zurückkehren. Dagegen half auch keine Abmahnung.
    Cella Lintock zog die Tür wieder zu. Sie wollte noch etwas warten, bevor sie den Wagen verließ. Es war nicht unbedingt erfreulich, Benny noch einmal zu begegnen. Auf eine körperliche Auseinandersetzung mit ihm war sie nicht eben scharf.
    Fünf Minuten wartete Cella ab und merkte, wie lang eine derartige Spanne werden konnte. Es lag auch an ihrer Nervosität. Es drängte sie zur Kultstätte hin, obwohl Tony sie immer davor gewarnt hatte. Aber er hätte ihr auch den Grund sagen können, und das hatte er nicht getan. Deshalb war ihre Neugierde noch mehr angestachelt worden. Zudem gehörte sie nicht zu den Menschen, die sich vor der Dunkelheit fürchteten. Da mussten schon andere Dinge passieren.
    Mit Pullover und Jeans war es ihr noch zu kalt. Deshalb zog sie die Jacke über, die sogar innen ausgepolstert war. Zusätzlich nahm sie eine lichtstarke Taschenlampe mit, um eine Orientierungshilfe zu haben, denn dort, wo sie hinwollte, war es ziemlich düster.
    Dann verließ sie den Wagen und schloss ab. Im Schatten der Außenwand blieb sie stehen. Aus einer anderen Unterkunft drang leise Musik. Irgendwo lief auch eine Glotze, weil bläulicher Schein aus dem Fenster fiel, und unter dem Zeltdach wurde noch immer gearbeitet. Das große Zelt sah aus wie der untere Teil einer Pagode, bei deren Bau man sich auf ein Dach beschränkt hatte.
    Manchmal, wenn sich der eine oder andere Kollege im Zelt bewegte und dabei durch das Licht ging, produzierte er einen so großen Schatten, dass dieser unter den Seitenwänden her nach außen drang und dort hin- und herzuckte.
    Sie steckte die Taschenlampe in die rechte Außentasche und ging um das Wohnmobil herum. Es war zwar nicht der kürzeste Weg, aber der sicherste. Direkt weg von den Behausungen, hinein in die Dunkelheit, da brauchte sie keine Angst zu haben, dass ihr jemand begegnete.
    Cella Lintock war nicht die einzige Frau im Camp. Noch zwei andere gehörten zur Gruppe. Kolleginnen ihres Freundes. Sie allerdings waren für einen Typen wie Benny Flint zu alt. Er hatte sie mal als Mumien bezeichnet, die man zuerst ausgegraben und dann wieder zum Leben erweckt hatte. Klar, dass nicht alle darüber hatten lachen können.
    Es gab keine Straßen, keine Wege und nicht einmal Pfade, die zum Abhang führten. Der Weg war steinig, teils mit unterschiedlich hohen Gräsern bewachsen, und Waldstücke waren auch nicht vorhanden. Hätten nicht die manchmal menschenhohe Steine herumgelegen, wäre überhaupt keine Deckung mehr vorhanden gewesen. So konnte sich Cella recht häufig im Schutz dieser Steine halten.
    Schnell konnte sie nicht gehen. Zwar kannte sie die Strecke bei Tageslicht, aber nachts war doch alles anders, auch wenn die Dinge im Prinzip gleich geblieben waren.
    Die Lampe ließ sie noch ausgeschaltet. Cella schaute nach vorn, wo sie einen dunklen Berg sah. In der Nacht sah er noch düsterer aus. Es war dieser Abhang, der sich über die

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