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Keltenfluch

Keltenfluch

Titel: Keltenfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Mutter nicht getötet und auch nicht so schrecklich verstümmelt.«
    »Es hängt möglicherweise mit Ihnen zusammen, Tony?«
    »Das allerdings.«
    Bill und ich saßen jetzt auch. Wir brauchten nichts zu sagen, Hellman bekam auch so mit, dass die Reihe an ihm war, zu berichten. Er weigerte sich auch nicht und begann über seinen Beruf und seine besondere Leidenschaft für die Kelten zu erzählen. »Sie sind ein Volk, über das man noch nicht viel weiß, obwohl darüber oft geredet und geschrieben wurde und noch wird.«
    »Dann ist das alles nicht richtig für Sie?« erkundigte ich mich.
    »Das will ich nicht einmal sagen.«
    »Was ist denn mit der keltischen Mystik?« fragte ich. »Keinem Volk eilt ein ähnlich düsterer Ruf voraus.«
    Für einen Moment dachte Hellman nach. »Ja, ich nehme an, ich weiß schon, was Sie meinen. Sie denken sicherlich an die zahlreichen New-Age-Apostel und an ihren Glauben an die Druidenmagie. Wyda, die Kraft der Druiden. Die keltischen Baumhoroskope. Merlins Lehren, das alles ist mir bekannt, und es gibt auch heute Menschen, die sich Druiden oder Druidinnen nennen und sich in Logen zusammengefunden haben. Aber was wirklich passiert ist, weiß niemand, John.«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Ganz einfach. Wenn Sie sich intensiv mit den Kelten und somit auch mit den Druiden beschäftigen, werden Sie erleben, dass die Druiden damals keine Zeile ihrer Religion aufgeschrieben haben. Da wurde nichts zu Papier gebracht. Sie waren der Meinung, dass der Buchstabe die Welt entheiligen würde. Es gab lediglich einige sehr persönliche Hinterlassenschaften. Da ging es dann mehr um Staatsgeschäfte, und dieses wenige wurde noch in griechischer Schrift hinterlassen. Wer dem Druidenorden beitreten wollte, der musste jahrelang Verse, Formeln, magische Riten, aber auch Geschichte und Staatskunde büffeln. Erst danach wurde der Schüler in den Kreis aufgenommen. Vorausgesetzt, er bestand die Prüfung.«
    Tony räusperte sich und fuhr fort. »Es stimmt, dass die Kelten im gesamten Europa ihre Spuren hinterlassen haben, auf die wir bei unseren Ausgrabungen immer noch stoßen, aber es ist schwer, die genauen Zusammenhänge zu erforschen. Man findet die Kultstätten überall. Ob in Frankreich, hier auf der Insel, in Deutschland, in Spanien, Italien und sogar auf dem Balkan. Die südlichen Gebiete haben sie erobert und ihnen eine Weile ihren Stempel aufgedrückt. Sie waren auch sehr weit fortgeschritten. Nicht so tumb wie die Germanen oder Wikinger. Sie hatten ein Staatswesen, das schon den Vergleich mit den Inkas aushielt, aber die frönten eben auch ihrer Magie und den grausamen Riten.«
    »Was Sie hier im Haus erlebt haben«, sagte ich.
    Hellman bestätigte es mit einem Nicken. »Warum sollte ich Sie anlügen, John? Meine Mutter wurde nach einem alten Ritual getötet, denn so wie sie brachte man früher die Hexen um. Man brach ihnen den Unterkiefer, damit sie keine Nachrichten in die Welt der Lebenden hineinschicken konnten.«
    »Aber Ihre Mutter war keine Hexe im keltischen Sinne?«
    »Nein, das nicht.«
    »Warum dann dieser schreckliche Mord?«
    Tony Hellman senkte den Kopf. »Das liegt einzig und allein an mir, John.«
    »Sie wissen das genau?«
    Er nickte. »Ja, denn ich habe mich sehr intensiv mit dem Volk der Kelten beschäftigt. Das nicht nur als Archäologe. Ich wollte tiefer in ihre Kultur eindringen. Ich wusste oder ich weiß, dass es Dinge gibt, die überlebt haben. Nicht alles ist Spinnerei. Es gibt Druidenflüche, die noch heute wirksam sind.«
    »Wie bei Ihrer Mutter?«
    »Genau. Wie bei ihr.«
    Er sprach jetzt leise weiter. »Sie haben nicht mich umgebracht, sondern sie. Bei mir hätten sie noch einen Grund gehabt, doch sie hat keinem Menschen etwas getan. Sie war auch nicht Mitglied einer Druidenloge, wie es zum Beispiel Sir Winston Churchill gewesen ist. Sie war nur eine Frau und Mutter, die ihrem Sohn früher alles gegeben hat, damit er sich seinen Berufswunsch erfüllen konnte. Dieses Ende hat sie nicht verdient, das hat niemand verdient, aber ich weiß jetzt, dass ich Feinde habe, die nicht wollen, dass ich mit dem weitermache, was für mich wichtig ist.«
    »Und was ist das?« fragte ich.
    Er überlegte kurz. »Ich arbeite in Irland. Meine Kollegen sind dort auf ein großes Gräberfeld gestoßen. Auf einen Keltenfriedhof, aber auch auf eine Siedlung. Man ist dabei, die Bauten ans Tageslicht zu bringen. Nicht weit von diesem Fundort entfernt habe ich angefangen zu forschen. Ich wusste aus

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