Keltenzauber
deine Schwester wird Fearchar nicht anklagen?“
„Sie hat viel zu viel Angst!“ Er suchte Bestätigung in den Augen seines Vaters, der ihn aber kühl ansah. „Offensichtlich weiß Fearchar von einem Mann, von dem wir anderen nichts wissen!“
Fearchar stand mit überheblichen Gesichtszügen am Rand und sah seinen Bruder still an. Er schien sich seiner Sache sicher zu sein.
Duncan wußte, wenn es ihm und Dougal nicht gelang die Wahrheit zu retten, dann wären er und erst recht Eithne und seine Tochter nie wieder vor diesem Mann sicher. Er würde gezwungen sein, seinen eigenen Bruder zu töten! Eine schreckliche Vorstellung, selbst da er ihn aus tiefstem Herzen verabscheute.
Coinneach sah seinen Rat an, der aus sechs Clanführern, einer Führerin, zwei Priesterinnen und drei Druiden bestand. Es war keine leichte Aufgabe, die vor ihnen lag. Er sah Dougal noch einmal an.
„Und du beschwörst unverändert die dir vorgeworfenen Taten nicht begangen zu haben?“
Ich nickte. „Aye, bei allem was mir lieb und teuer ist.“ Eine heiße Welle schoß mir durch den Körper als ich an die Füchsin und Douglas dachte.
Coinneach wandte sich an Fearchar. „Was hast du zu den Anschuldigungen zu sagen?“
Fearchar trat in den Kreis. Er blickte Duncan und Dougal haßerfüllt an. „Diese Männer stecken unter einer Decke. Sie haben sich abgesprochen!“ Er lachte trocken. „Dougal hat ihm seine Schwester versprochen, wenn er unsere nehmen durfte! So wars! Und jetzt versuchen sie sich heraus zu reden!“ Er sah seinen Vater an. „All das Gerede von Frieden! Sie haben es getan, um den Krieg wieder einzuleiten!“
Coinneach bemerkte wohl den Haß in Fearchars Stimme. Er war sicher, daß Duncan die Wahrheit sprach. Blieb zu überlegen, ob es besser war auf die Genesung Mailis zu warten oder eine eigene Entscheidung zu fallen, da sie womöglich so und so nicht die Wahrheit sprechen würde. Er erhob sich. „Wir werden uns zur Beratung zurückziehen. Es ist weder dir Dougal MacDougal, noch dir, Fearchar MacBochra, gestattet den Platz in dieser Zeit zu verlassen!“
Fearchar verneigte sich mit Verachtung auf den Zügen, die er nicht verstecken konnte. Dougal verneigte sich ebenfalls, in seinen Augen konnte Coinneach nur Angst und Trauer entdecken. Coinneach hatte sein Urteil bereits gefällt, blieb abzuwarten ob die anderen seine Meinung teilten?
Das Urteil
Unruhig lief ich von einem Baum zum anderen. Bei der Eiche traf ich auf Gavin und Calum. Sie berieten bereits eine lange Weile und ich machte mir Sorgen. In meinen Ohren klang Duncans Geschichte echt und ungeheuerlich. Ich konnte mir nicht vorstellen, daß sie es nicht so sahen. Warum berieten sie dann so lange? Ich schaute hinüber zum Beratungsplatz. Keiner von ihnen hatte wohl erwartet, daß bei diesem Treffen eine so unschöne Sache zur Sprache kam.
Etwas tat sich dort. Endlich. Sie erhoben sich und kehrten zurück. Die Menschen sammelten sich wieder, ich ging ebenfalls zurück. Wie lächerlich auf der einen Seite, und auf der anderen? Wie hatte ich in diese Lage kommen können? Ich stellte mich vor dem König auf.
Fearchar erschien unmittelbar neben mir. Er hatte offensichtlich keine Scheu. Mir wurde beinahe schlecht bei seinem Geruch. Wie konnte er so lügen und seiner Schwester das antun?
Coinneach erhob sich von seinem Platz. „Wir sind zu keiner Einigung gekommen, was den Wahrheitsgehalt der Geschichte angeht. Einige sind der Meinung du sagst die Unwahrheit, Dougal MacDougal, andere sagen, Fearchar MacBochra lügt!“ Er ließ seinen Blick über die Menge schweifen. „Und so haben wir uns darauf geeinigt, eine höhere Kraft entscheiden zu lassen.“
Empörte Rufe wurden laut.
„Da du, Dougal MacDougal, von Fearchar als erster angeklagt wurdest, darfst du die Waffen wählen!“
„Das ist doch lächerlich!“ Fearchar war das Grinsen vergangen. „Wie könnt ihr es wagen mich derart anzuzweifeln?“
Das Gesicht von MacAilpin wurde dunkler. Wie konnte Fearchar es wagen so mit ihm zu reden? Er zweifelte nicht nur das Urteil des Königs, sondern aller Ratsherren und Ratsfrauen und der Druiden und Priester an. „Willst du dich dem Urteil entziehen? Hast du Angst?“ fragte er herausfordernd.
Fearchars Gesicht wurde bleich. Er starrte Coinneach stur an, wußte nicht was er sagen sollte. Heftig schüttelte er den Kopf. „Natürlich nicht! Ich habe mir keine Schuld zuzuschreiben, deshalb werde ich gewinnen!“
„Aye, so soll der Kampf
Weitere Kostenlose Bücher