Keltenzauber
erst.“
„Was?“ fragte Calum neugierig.
Ich sah Gavin fragend an.
„Na der Stein. Keiner der Druiden hätte uns reisen lassen können, ohne den Stein.“ Er nickte sich bestätigend. „Bei jeder Reise war der Stein dabei.“
Ich schüttelte den Kopf unsicher. „Du meinst bei unserer ersten Reise, obwohl ich ihn geschluckt hatte?“
„Aye! Ohne ihn hätte Gemmán das niemals zustande gebracht.“
Wenn Gavin Recht hatte, dann war ich entweder wirklich unabhängig von den Druiden oder es würde mir niemals gelingen, weil ich nicht die magischen Worte kannte und nur diese, in Verbindung mit dem heiligen Stein, das Unternehmen gelingen ließen.
„Es ist ein riesiges Wagnis!“ Gavin sah Dougal an. „Denk noch einmal darüber nach. Sieh dir Neal genauer an, möglicherweise gefällt sie dir besser als du denkst?!“
„Neal ist nicht mein Schicksal.“ Doch ich spürte große Unsicherheit in mir. Meine Angst wieder in der falschen Zeit zu landen und Flanna dadurch noch weniger nahe zu sein, ließ mich zaudern. Ich konnte warten. Ich könnte mich bemühen Ossian umzustimmen und ihn bitten mir noch einmal zu helfen! Nicht weiterdenken. Ich erhob mich unerwartet. „Laßt uns tanzen gehen!“
Gavin und Calum starrten mich an, als hätte ich Hörner auf dem Schädel.
„Was soll das jetzt?“ fragte Gavin mißtrauisch.
Ich wandte mich ab und ließ sie verdutzt stehen.
Schänder!
Sie hatten Recht, der Tanz und die fröhlichen Menschen stimmten mein Herz zufriedener. Neal versuchte in meine Nähe zu kommen, was ich nach einigem Zögern zuließ. Doch für mich stand fest, daß Gavin ihr Mann werden würde, nicht ich.
Weit nach Mitternacht trat mir auf einmal Fearchar entgegen. Er war benebelt vom Wasser des Lebens und zog ein grimmig entschlossenes Gesicht.
„Du Schänder!“ schrie er mich an.
Die ersten drehten sich zu uns um.
Er brüllte weiter. „Ich verlange gerechte Strafe für den Schänder meiner Schwester!“ Er drohte mir mit der Faust. „Jetzt, da wir einen gerechten König haben, werde ich dich vor den Rat bringen!“
Ich tat einen Schritt auf ihn zu und sagte leise, daß nur die in unmittelbarer Nähe Stehenden es hören konnten. „Das sagt der Richtige!“
Fearchar warf mir einen haßerfüllten Blick zu. „Was willst du damit sagen?“
Ich überlegte, ob ich die Wahrheit sagen sollte oder nicht und entschied mich dafür. „Du bist der Schänder deiner eigenen Schwester und du wirst dich vor einem Gericht verantworten müssen!“
Ein lautes Gemurmel erhob sich und der Kreis der Zuhörer vergrößerte sich. Der alte MacBochra trat aus der Menge.
„Die Anschuldigung, die du aussprichst ist gewagt, kannst du deine Worte beweisen?“ fragte er mit zitternder Stimme.
„Es gibt zwei Zeugen!“ sagte ich in der Hoffnung, daß Duncan den Mut aufbrachte zu reden und erst recht Maili selbst.
Fearchar schrie, konnte sich kaum auf den Beinen halten. „Dreckiger, verlogener Schänder! Das wirst du büßen!“
MacBochra gab seinen Männern in der Menge ein Zeichen. Sie griffen sich Fearchar und zogen ihn aus dem Kreis.
MacBochra wandte sich erneut an mich. „Ich werde morgen vor dem Rat eine Verhandlung einberufen und ich hoffe zum Besten, für den Frieden, daß du deine Worte beweisen kannst, sonst werde ich die MacDougals vernichten!“ Er wandte sich ab und verließ den Kreis.
Ich starrte auf den Boden. Wäre ich doch nicht zum Tanzen gekommen! Wahrscheinlich war es gut so? Sollten sie ihre Untersuchung führen. Ich sah mich im Kreis um, wer war da von den Menschen, die ich liebte? Ich bemerkte Neal, die bei den Umstehenden stand. Sie wußte offensichtlich nicht was sie davon halten sollte und wandte sich ab.
Um unseren Namen reinzuwaschen würden wir wahrscheinlich um einen Kampf nicht hemm kommen, sei denn der König und die Ratgeber der Stämme glaubten Duncan, und wenn sie den Mut aufbrachte, Maili? Mir war die Lust am Tanzen vergangen, ich verließ den Platz und kehrte auf meinen Hügel beim See zurück.
Am Morgen wurde ich durch das laute Schreien, welches vom Lager herüberdrang, geweckt. Ich packte meine Waffen und lief zurück.
MacBochras Frau kniete verzweifelt auf dem Boden und weinte, schrie. Als ich in die Nähe trat, warf sie einen Stein nach mir. Ich schrak zurück. Was war geschehen?
MacBochra ging auf mich zu, drohte mir mit der Faust. „Wenn du damit zu tun hast, werde ich dir eigenhändig deinen Schwanz abschneiden und ihn dir in dein Maul
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