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Keltenzauber

Keltenzauber

Titel: Keltenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela O. Tietsch
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    „Ehrlich gesagt weiß ich nicht was wir tun sollen oder wohin wir uns wenden wollen?!“ sagte Gavin müde. Er wollte nicht weiter nachdenken.
    „Vielleicht finden wir in dieser Richtung ein freies Feld oder einen Wald, in dem wir unterkommen können?“ Calums Stimme klang müde und hoffnungslos, selbst in seinen eigenen Ohren. Ihn quälte die Angst womöglich niemals auf ein Feld zu gelangen! Andererseits spürte er in sich eine Wut wachsen, die ihm Kraft verlieh. Sie schleppten sich und Dougal weiter, während dessen Körper schwerer wurde und er von Schritt zu Schritt weniger mithalf.
    „Der Weg wird dunkler. Ich sehe lange nicht mehr so viele Menschen wie zuvor.“ Calum hoffte das Beste.
    „Dann könnten wir auf dem richtigen Weg sein?!“ Gavin hatte schon seit einer Weile festgestellt, daß die Beleuchtung spärlicher wurde und ihnen weniger Menschen begegneten. Die Gebäude waren klotzig und groß. Was ihm zunehmend Kummer bereitete, war das heftige Schneetreiben, das stetig zunahm und der Zustand Dougals, der sich mehr und mehr gehen ließ und abschwächte. Er stützte sich schwer auf sie.
    „Laßt mich los“, sagte Dougal unvermittelt. „Ich kann nicht weiter. Ihr seid ohne mich mehr als doppelt so schnell. Wenn ihr schließlich einen Unterschlupf gefunden habt, holt ihr mich nach.“
    Gavin schnalzte abwertend mit der Zunge. „Ein guter Einfall. Und wenn wir wiederkommen bist du bereits erfroren oder steckst in einer der schwarzen Truhen!“ Er schüttelte den Kopf. „So könnten wir uns den Weg sogar sparen!“ Gavin war sauer. „Du kommst sofort mit oder wir gehen nicht weiter!“ Er duldete keinen Widerspruch und hoffte sein Bruder begriff das.
    Dougal nickte schwach. „Aye, wie du meinst.“
     
     
    Gavin hatte aufgehört die Zeit zu schätzen die inzwischen vergangen war, doch schließlich schien sich ihre Hoffnung zu erfüllen, denn sie erreichten eine freie Fläche, welche allerdings von vielen schwarzgrauen Linien durchzogen wurde, auf denen die seltsamen Wagen entlangfuhren. Dennoch, sie waren zufrieden diesem Abgrund aus Lichtern, Menschen und unheimlichen, fremden Dingen entkommen zu sein. Sie brauchten lediglich einen Unterschlupf für die kalte Nacht zu finden, um Dougal besser verpflegen zu können und am nächsten Morgen würden sie sich auf den Heimweg machen. Der dicht fallende Schnee behinderte die freie Sicht zwar, doch glaubte Gavin weiter rechts einen dunklen Schatten auszumachen, der zu einer Baumgruppe gehören könnte. Er lenkte Calum und Dougal dorthin und vergewisserte sich, daß Eithne ihnen folgte. Dummes Ding! Sie brachte sich dauernd in Schwierigkeiten! Wenigstens war sie bei ihnen und nicht gefangen bei den MacBochras. Er wandte sich wieder dem grauschwarzen Pfad zu, auf dem sie entlangliefen. Anscheinend wurde das ganze Land von diesen Wegen durchzogen. Er stimmte einen heilsamen Gesang an. Konnte nicht schaden wenn sie abgelenkt wurden und ihre Körper durch die Stimme stärkten.
    Nach einer weiteren anstrengenden Wanderung erreichten wir schließlich die Baumgruppe und entdeckten von dort aus unweit eine Ansammlung großer viereckiger Gebäude, von denen ebenfalls ein starkes Licht herüberdrang. Eine zweite Siedlung mit Menschenmassen? War da nicht etwas? Eine Bewegung? Ein Tier? Oder ein MacBochra?
    „Wollen wir dorthin?“ fragte Calum wenig begeistert. Er steckte seine freie Hand ablehnend in seinen Gürtel.
    „Wozu?“ Gavin schüttelte den Kopf. „Wird doch nur wieder das selbe sein wie zuvor.“
    Ich stöhnte. „Vielleicht sollten wir es uns doch einmal ansehen, wir können jederzeit zurückkehren.“
    Gavin tauschte unsichere Blicke mit Calum und Eithne, ehe er mich wieder ansah. „Schaffst du es bis dahin?“
    Ich nickte verbissen. Irgendwie hatte ich das Gefühl der heilige Stein in mir würde mir Kraft verleihen, wenn ich bereit war zu kämpfen. „Und bis ans Ende der Welt, wenn es nötig ist.“
     
     
    Mutig näherten wir uns dem großen Gebäude, um das herum die seltsamen Gefährte abgestellt warteten. Alle paar Augenblicke, nachdem Leute voll beladen mit knisternden Beuteln einstiegen, leuchtete eins der Menschenträger auf und entfernte sich auf dem grauen Pfad, und wieder andere kamen auf den Platz um anzuhalten und Menschen herauszulassen, die dann geschäftig in das große, hell erleuchtete Gebäude eilten.
    Beherzt folgten wir einigen Leuten. Eine stickige, stinkige Luft empfing uns, nahm uns

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