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Keltenzauber

Keltenzauber

Titel: Keltenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela O. Tietsch
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wandte sich dem ältesten der MacDougals zu. Dougal schien ihm besonnen und vernünftig. „Mein Vater wußte nicht was er tat.“ Er schaute auf den Boden. „Glaube ich jedenfalls. Er wirkte verstört, als ihr plötzlich verschwunden wart.“ Er sah wieder Dougal an. „Gemmán hatte das geplant. Er brauchte Menschen, mit denen er versuchen konnte, was er selber nicht wagte.“
    „Und wie bist du hierher gekommen?“
    „Ich stand nahe dem Stein und sah auf die Stelle herunter, wo ihr zuvor gelegen habt, da erfaßte mich eine Kraftwelle und zog mich in einen Strudel aus Licht und Dunkel.“ Duncan schaute erneut zu Boden.
    Er wollte nicht wagen, daß Dougal in seinen Augen las und darin entdeckte, daß er nur wegen Eithne hier war. Niemand brauchte das zu wissen. Besser sie glaubten er wäre unabsichtlich hier. Er wagte einen Seitenblick. Glaubte Dougal ihm? Er nickte, kaum sichtbar.
    „Du bist uns die ganze Zeit gefolgt?“ Es war mehr eine Feststellung, denn eine Frage.
    Duncan nickte ergeben. Im Geheimen folgen war er ein Meister. Er behielt für sich, daß er gesehen hatte, wie Dougal den heiligen Stein geschluckt hatte. Es war sicherer, sonst würden sie ihn womöglich doch umbringen. Seine Kehle war trocken, er schluckte hart und räusperte sich.
    Die Frau erhob sich, ging zu den seltsamen Verschlagen und kam mit einem Becher voll Wasser zurück. Sie hatte eine schnelle Auffassungsgabe.
    „Hier.“ Sie reichte ihm den Becher.
    Gierig trank er ihn leer.
    „Was hast du vor?“ Dougal sah ihn fragend, lauernd, aber nicht unfreundlich an.
    Duncan zuckte die Schultern. Er wußte es nicht. Hatte er doch insgeheim gehofft, er würde sich ihnen anschließen dürfen. „Ich hoffe Gemmán holt uns bald zurück!“
    „Warum sollte er das tun?“ Dougals Stimme hatte einen schneidenden Ton angenommen.
    „Er muß doch wissen wollen, wie es uns ergangen ist?“ warf Duncan zweifelnd ein.
    „Vielleicht, weil er mit den MacBochras unter einer Decke steckt. Außerdem will MacBochra doch sicher seinen Sohn zurück haben?!“ Eithne sah Duncan böse an.
    Duncan bezweifelte das, doch auch das behielt er für sich. Er konnte Eithne nicht verdenken, daß sie ihn so böse ansah. Seit ihrer Geburt wurden alle MacDougals und jeder MacBochra gegeneinander aufgehetzt. War es richtig, daß Menschen einander haßten, selbst wenn sie sich nicht oder nur vom Sehen kannten? War es richtig, Haß und Wut, welche die Vorfahren einmal begonnen hatten, allezeit weiter zu tragen, von Kind zu Kind? Für Schuld zu büßen, die vor vielen, vielen Jahren entstanden war? Es war an der Zeit dem ein Ende zu setzen. Möglicherweise war diese mißliche Lage der Anfang für ein gutes Ende? Er schaute zu Boden und rang sich zu etwas durch. „Ich kann alleine nicht überleben.“ Er sah auf und musterte die anderen der Reihe nach. „Nur weil ich euch folgte, habe ich es bis hierher geschafft, allein wäre ich hoffnungslos verloren gewesen.“ Er sah Dougal fest in die Augen. „Ich werde keinerlei Handlungen unternehmen die feindlich sind, und ich bitte euch, es genauso zu halten!?“
     
     
    Ich nickte. Offensichtlich hatte Duncan den gleichen Gedankengang gehabt wie ich zuvor. Und wer konnte sagen, ob wir je würden zurückkehren können oder wozu dieses Zusammentreffen gut war. Die Zwistigkeiten der MacBochras und der MacDougals waren mir von jeher zuwider. Im Grunde wußte niemand mehr, weshalb die Feindschaft bestand. Ich sah die anderen an.
    Gavin nickte bestätigend. Nur Eithne schien Duncan am liebsten auf der Stelle erwürgen zu wollen. Nun sie würde sich fügen müssen. Und die Füchsin? Würde sie einen weiteren Gast in ihrem Haus dulden? Ich schaute sie fragend an.
    Duncan wandte sich an sie, er erhob und verneigte sich. „Ich möchte mich zuerst für mein Betragen entschuldigen. Ihr könnt jedoch sicher sein, daß ich euch in Wahrheit kein Haar hätte krümmen können und wollen.“ Er sah einen Atemzug lang Eithne an, ehe er sich wieder an Flanna wandte. „Ich werde weder euch, noch einer anderen Frau etwas zuleide tun.“ Flüchtig begegnete er Dougals Blick. Duncan kannte die Wahrheit über die Schändung seiner Schwester. Niemand wußte, daß er Zeuge gewesen war.
     
     
    Eithne schnaubte abfällig. Er war ein MacBochra. Was für ein dummes Gerede. Selbstverständlich hätte er ihr leid angetan, wenn er die Gelegenheit gehabt hätte. Es war Zeit, daß er das Haus verließ. Oder hatte er tatsächlich vor mit ihnen hier zu

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