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Keltenzauber

Keltenzauber

Titel: Keltenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela O. Tietsch
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leben?
    „Vorausgesetzt, ihr gestattet mir ebenfalls hier zu leben, würde ich draußen in der Scheune schlafen“, fügte Duncan hinzu.
    Flanna schüttelte heftig den Kopf.
    Duncan schluckte. Aber warum sollte sie ihm auch trauen?
     
     
    Ich staunte. Was hatte die Füchsin gegen Duncan? Sie kannte weder ihn noch unsere Feindschaft.
    „Blödsinn!“ sagte sie mit einem Mal. „Du wirst selbstverständlich hier im Haus leben, wie die anderen auch.“ Sie sah Eithne an. „Eithne kann ihr eigenes Zimmer bekommen, und du kannst bei den anderen schlafen.“
    Heftig warf Gavin ein. „Wir bleiben zusammen! Eithne wird nicht in einem getrennten Zimmer schlafen.“
    Die Füchsin sah ihn merkwürdig an, ehe ihre Augen verstehend aufleuchteten. Sie nickte. „Mir soll’s egal sein, das könnt ihr unter euch ausmachen.“ Sie lachte unsicher. „Hauptsache, ihr schlagt euch nicht die Köpfe ein. Notfalls kann er ein eigenes Zimmer bekommen.“
    Ich erkannte die Angst in Duncans Augen. „Ich verbürge mich für uns, solange Duncan ebenfalls einen Eid ablegt. Wir können oben zusammen schlafen.“
    Duncan nickte schnell. „Bei meiner Ehre, so wahr ich Duncan MacBochra bin, ich schwöre Frieden zu halten.“
    Die Füchsin nickte erneut. „Ich gebe dir Kleidung zum Anziehen, dann kannst du deine Sachen zum Trocknen aufhängen.“ Sie erhob sich und verließ den Raum.
    Es gefiel mir nicht. Warum kümmerte sie sich so ergeben um Duncan? Ich spürte ein unangenehmes Ziehen im Magen.
    Duncan wartete bis Flanna nicht mehr zu hören war, dann wandte er sich an mich.
    „Ich will meine Sachen nicht abgeben!“
    „Du siehst erbärmlich aus, nimm ihr Angebot an.“ Ich mußte unerwartet lächeln. „Außerdem schaue ich nicht so gern die ganze Zeit die MacBochra-Farben an.“
    Eithne lachte los.
     
     
    Duncan schluckte. Wie sollten sie es schaffen Frieden zu halten? Egal, er sollte sich andauernd die Sticheleien der anderen gefallen lassen, nur weil er allein war und sie zu viert?
     
     
    Ich erkannte in Duncans Gesicht Zeichen der Kränkung. Egal, sollte er sich besser daran gewöhnen, wir waren in der Überzahl.
    Calum beobachtete Duncan still. Sollte er nur den leisesten Ansatz einer feindlichen Handlung unternehmen, er würde ihn zerfleischen.
    Die Füchsin trat wieder ein. Sie trug ein weiteres Hemd und ein Kleidungsstück aus blauem Stoff. Beides reichte sie an Duncan weiter.
    „Hier, ein Hemd und eine Jeans, könnte passen, jedenfalls vorübergehend.“
    Beinlinge! Warum hatte sie mir keine Beinlinge angeboten? Ich fühlte mich benachteiligt.
    „Vielleicht könnt ihr, Duncan?“ Sie schaute Duncan fragend an.
    Der nickte bestätigend.
    „Also, Duncan, mit allem bekannt machen?“
    Duncan nahm ihr die Kleidung ab und sah mich fragend an. War ich bereit dazu? Ich nickte. „Das kann Calum machen!“ Ich sah Calum bestimmend an. Er sollte nicht wagen abzulehnen.
     
     
    Calum sah seinen Bruder ärgerlich an. Wieso er? Doch Dougals Augen ließen ihm keine Wahl. Er nickte widerwillig.
    Duncan hob ratlos die Beinlinge hoch. Flanna bemerkte seinen fragenden Gesichtsausdruck. Sie zeigte auf die Hose. „Da wo die Öffnung mit dem Reißverschluß ist, das kommt nach vorne.“ Sie zog den Reißverschluß einmal hoch und wieder herunter.
    Duncan nickte, obwohl ihm das alles offensichtlich zu schnell ging.
    Calum erhob sich. „Komm“, sagte er barsch. „Ich zeige dir das Bad und den Boden, da kannst du dich umziehen.“ Auf keinen Fall wollte er, daß Duncan sich vor Eithne umzog. Schlimm genug, daß ein MacBochra mit ihnen unter einer Dach wohnte. Und daß er wie ein Säugling war, um den sie sich kümmern mußten. Aye, dieser Vergleich gefiel ihm. Er ging vorweg nach oben.
     
     
    Flanna sah den beiden hinterher. Ihr Leben war in den letzten Stunden reichlich durcheinander geschüttelt worden und nun tauchte dieser Duncan auf. Duncan MacBochra! Ein weiterer Besucher aus der Vergangenheit und möglicherweise ein Vorfahr von ihr? Ein seltsames Gefühl. Sie konnte die Feindschaft zwischen den fünf Menschen körperlich spüren, wie einen zu heißen Sonnenstrahl. Hoffentlich behielten sie sich in der Gewalt. Ratlos setzte sie sich zu den anderen. Es herrschte bedrückendes Schweigen.

Sie sind tot
     
     
     
    MacDougal hatte einen freien Boden für ihr Zusammentreffen gewählt und er war froh, daß außer einigen MacBochras, den MacDougals, Ossian und einigen Druiden auch Lairds anderer Clans dabei waren. MacBochra wirkte wie

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