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Kennwort: Schwarzer Ritter

Kennwort: Schwarzer Ritter

Titel: Kennwort: Schwarzer Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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Sonnenstrahlen genossen, und von Touristen, die die Kirschblüte bewunderten.
    Wie üblich um diese Tageszeit war weit und breit kein Taxi in Sicht. Sie war froh, dass sie klug genug gewesen war, bequeme Schuhe anzuziehen, und machte sich kurz entschlossen zu Fuß auf den Weg zur Seventh Street.
    Als Kate die National Mall, den mit Gras bewachsenen Kiesweg zwischen dem Capitol und dem Lincoln Memorial, überquerte, schaute sie auf ihre Uhr. Es war fast Mittag, und das bedeutete, dass es auf den Virgin Islands ein Uhr war. Wenn sie jetzt auf der Yacht anrief, würde sie Alison noch erwischen, bevor sie sich mit ihrem Vater und dessen neuer Frau zum Lunch niederließ.
    Sie wählte die vierzehnstellige Nummer auf ihrem Handy, die sie sich während der vergangenen zehn Tage eingeprägt hatte. Beim dritten Signal nahm Alison den Hörer ab.
    Aus einer Entfernung von 1800 Meilen hörte sie die Stimme ihrer Tochter laut und deutlich. „Hallo?“
    „Wie geht’s meinem kleinen Mädchen?“
    „Oh, Mom, ich wünschte, ich könnte länger hier bleiben. Es macht so viel Spaß.“
    Kate spürte einen leichten Stich der Enttäuschung. Sie hatte gedacht, dass Alison sich nach Hause sehnen würde, nachdem sie zehn Tage fort war von allem, was ihr vertraut war. Aber die Aussicht, zurückzukehren, schien ihr nicht besonders verlockend. Beschämt über ihre Selbstsucht, machte Kate sich Vorwürfe. Warum sollte sich eine Dreizehnjährige auf der Reise ihres Lebens nicht amüsieren?
    „Ich freue mich, dass es dir so gut gefällt, Schatz“, sagte sie und versuchte, fröhlich zu klingen. „Was hast du denn heute Morgen gemacht?“
    „Der Kapitän hat uns nach Mosquito Island gebracht. Da sind wir geschwommen und haben Muscheln gesucht. Und nach dem Mittagessen wollen wir mit Motorrollern über die Insel fahren. Dad und Megan haben die Roller reserviert.“
    Kate hörte selbst die Besorgnis in ihrer Stimme. „Aber setz einen Sturzhelm auf.“
    Alison lachte. „Aber Mom. Auf den Virgin Islands trägt man keine Sturzhelme.“
    Kate wollte gerade fragen, ob sie mit Eric sprechen könnte, ließ es aber dann doch lieber bleiben. Das Letzte, was sie wollte, waren Spannungen zwischen ihr und ihrer Tochter. Davon hatte es schließlich genug gegeben während der Zeit, als sie sich von Eric hatte scheiden lassen, wofür Alison sie allein verantwortlich gemacht hatte.
    „Wie kommst du denn mit Megans Nichte zurecht?“ fragte Kate stattdessen. Die Sechzehnjährige, deren Eltern in London lebten und arbeiteten, war erst vor drei Tagen zu ihnen aufs Schiff gekommen. Kate hatte befürchtet, der Teenager könnte ein wenig zu alt für Alison sein, die mit ihren dreizehn Jahren leicht zu beeindrucken war. Megan hatte ihr jedoch versichert, dass sie sich keine Sorgen zu machen brauchte. Candace sei ein sehr verantwortungsbewusstes Mädchen und absolut vertrauenswürdig.
    „Candace ist echt cool, Mom. Hab ich dir schon gesagt, dass sie drei Sprachen beherrscht? Und sie kann wirklich alles – Sporttauchen, Wasserski fahren, Parasailing …“
    „Du wirst nicht Parasailing machen, Alison.“ Dieses Mal sprach Kate mit einer Stimme, die keinen Widerspruch zuließ. „Und du wirst auch nicht tauchen.“
    „Ich weiß. Dad hat mir schon gesagt, dass ich noch zu jung dafür bin. Aber Wasserski ist doch okay, oder? Wir wollen das morgen machen, an unserem letzten Tag. Ich ziehe auch eine Schwimmweste an“, fügte sie hastig hinzu.
    Kate verkniff sich eine weitere Spaß verderbende Antwort. Obwohl Eric als Ehemann versagt hatte, war er ein guter Vater und Megan eine zuverlässige junge Frau. Sie würden schon aufpassen, dass Alison nichts passierte.
    „Na gut“, sagte sie und bemühte sich, sorglos zu klingen. „Aber sei vorsichtig.“
    Wenn sie auch nur eine Schramme im Gesicht hat, Eric, bist du ein toter Mann.
    „Klar, bin ich.“ Kate hörte, wie die Stimme ihrer Tochter wieder aufgeregter wurde. „Ich habe dir ein Geschenk gekauft. Auch für Mitch, aber sag ihm nichts, hörst du? Es soll eine Überraschung sein.“
    Kate lächelte. Es hatte eine Weile gedauert, bis Alison und Mitch in den vergangenen vier Monaten einen Draht zueinander gefunden hatten. Aber dann waren sie die besten Freunde geworden. „Meine Lippen sind versiegelt.“
    „Ich muss jetzt los, Mom. Das Mittagessen ist fertig. Mein Lieblingsgericht – Hummer. Der Kapitän hat sie heute Morgen gefangen. Wusstest du, dass die Hummer in der Karibik keine Scheren

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