Keraban Der Starrkopf
diesmal mit einiger Berechtigung laut rief:
»Wieder einmal ein Irrthum dieses dummen Telegraphen!… Er begeht solche doch immer!
– Nein, nicht Witwer… nicht Witwer!« jubelte Van Mitten, und überglücklich, aus Furcht vor der zweiten zu seiner ersten Frau zurückkehren zu können.
Als der Seigneur Yanar und die edle Sarabul erfuhren, was eben geschehen war, gab es zwar eine furchtbare Explosion, aber sie mußten sich schließlich doch fügen Van Mitten war verheiratet, und noch an demselben Tage fand er seine erste und einzige Gattin wieder, die ihm zur Aussöhnung auch eine prächtige Valentia-Tulpenzwiebel mitbrachte.
»Wir werden einen Besseren finden, liebe Schwester, sagte Yanar, um die untröstliche Witwe zu beruhigen, einen Besseren als…
– Diesen holländischen Eisblock!… antwortete die edle Sarabul, und das wird nicht einmal schwierig werden!«
So reisten denn Beide nach Kurdistan ab, wahrscheinlich aber trug eine freigebige Schadloshaltung für die ihnen aufgenöthigte weitere Reise, dargeboten von dem reichen Freunde Van Mitten’s, wesentlich dazu bei, ihnen die Rückreise nach der fernen Heimat zu erleichtern.
Der Seigneur Keraban konnte aber doch nicht immer ein zwischen Constantinopel und Scutari ausgespanntes Seil zur Verfügung haben, um über den Bosporus zu gelangen. Verzichtete er also darauf, ihn jemals wie überschreiten?
Nein! Eine Zeitlang hielt er noch Stand und sagte kein Wort. Eines schönen Tages aber bot er der Regierung einfach an, ihr diese Cajiksteuer abzulösen. Sein Gebot wurde angenommen Das kostete ihm sicherlich ein schweres »Stück Geld, er wurde dadurch aber nur noch populärer, und kein Fremder unterläßt seitdem einen Besuch bei Keraban dem Starrkopfe, als einer der erstaunlichsten Merkwürdigkeiten der Hauptstadt des ottomanischen Kaiserreiches
Ende.
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