Kerstin Dirks & Sandra Henke - Vampirloge Condannato - 01
und wollte beobachten, wie sie unter seinem Kommando zu Wachs wurde?
Er öffnete ihre Schenkel mit seinen Beinen. Sein Mittelfinger drang ohne Umschweife in sie ein, dann stieß der Zeigefinger hinzu und der Ringfinger folgte bald, während sein Daumen die Nässe über ihre Klitoris verteilte. Tamara hielt sich an seinen breiten Schultern fest. Überwältigt von ihrer eigenen Erregung schmolz sie unter seiner Berührung. Ihre Scham drängte sich gegen seine Hand, wollüstig und ohnmächtig vor Lust. Es gab nur ihn und sie. Alles andere war unwichtig. Die Welt trat in den Hintergrund. Sie wollte ihm gehören, wollte durch seine Fingerfertigkeit fliegen und seine Aufmerksamkeit besitzen. Und endlich erhob sie sich in die Lüfte. Sie hielt sich an ihm fest, nach Atem ringend und verzog das Gesicht, als würde sie leiden, dabei hatte ihr Leid ein Ende, als sich ihr ganzer Körper verkrampfte. Wie in ein Vakuum gehüllt fühlte sie sich für Sekunden, die sie wie Minuten empfand. Sie hörte nichts. Sie sah nichts. Es gab im ganzen Universum nur Dorian und sie. Dann brach Tammy zuckend wie ein Aal zusammen. Entkräftet, aber glücklich nahm sie wahr, dass Dorian sie in die Arme schloss. Einen Moment lang verharrten sie eng umschlungen, hielten inne, um das Nachglühen zu genießen und abzukühlen. Dann nahm Dorian ihr Gesicht in die Hände und küsste sie liebevoll. Er ließ sie los und verschwand so plötzlich in der Finsternis, wie er aufgetaucht war.
„Dorian, bist du noch da?“, rief Tamara leise. „Bitte, sag etwas. Geh nicht.“
Keine Antwort. Tränen schossen in ihre Augen. Sie schluckte sie hinunter und entschloss sich, die Taschenlampe zu suchen. Dorian war fort, hatte sie allein gelassen. Wieso nur? Er war eben doch ein Schurke und von denen sollte sich ein gutes Mädchen fern halten. Aber sie war eine 30- jährige Frau, die viel nachzuholen hatte und Dorian hatte nicht nur ihren
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Sandra Henke & Kerstin Dirks Begierde des Blutes
Schoß erobert, sondern auch ihr Herz. Schade nur, dass er nicht genauso empfand.
Sie ging auf die Knie und kroch über das Parkett, bis sie die Lampe gefunden hatte. Schnell knipste Tammy sie an. Das Glas war zerbrochen, aber das Licht funktionierte glücklicherweise noch. Tamara leuchtete erwartungsvoll durch das Zimmer, aber Dorian war nicht mehr dort. Tief enttäuscht suchte sie ihren Slip. Sophies Memoiren lagen noch auf dem Tisch, doch ihr Höschen konnte sie nicht finden. Ob Dorian es mitgenommen hatte, als Jagdtrophäe oder Andenken?
„Besser einmal von Dorian Everheard geliebt zu werden, als nie in den Genuss gekommen zu sein“, versuchte sie sich aufzumuntern.
Tamara spürte die cremige Nässe zwischen ihren Schenkeln. Sie schritt zu einer verhüllten Truhe, Dorian verfluchend, und wischte sich mit dem Laken den Schoß trocken. Hektisch schnappte sie sich das Buch mit dem Ledereinband, denn sie wollte mit einem Mal nur fort von diesem Ort. Sie fühlte sich beobachtet, als würde Dorian sie aus irgendeinem geheimen Winkel aus anstarren.
Als Tammy die Ole Limpin Lane entlang lief, fühlte sie sich sichtlich unwohl. Die Brise, die durch ihre schnelle Gangart entstand, wehte unter ihren Faltenrock. In einer Hand hielt sie die Taschenlampe, mit der anderen versuchte sie den Rock zu halten, wo er war. Das Lederbuch hatte sie unter den Arm geklemmt. Obwohl die Nacht angenehm warm war, fühlte sich der Luftzug zwischen ihren Schenkeln kühl an und erinnerte sie ständig an Dorians Zungenkünste.
In der U-Bahn waren ungewöhnlich viele Menschen. Ob es bereits drei Uhr morgens war und sie zur Arbeit fuhren? Tammy schämte sich zu Tode und gleichzeitig erregte sie ihre Blöße. Sie spürte, wie sie erneut feucht wurde. Ob wohl jemand ihr süßes Geheimnis erkannt hatte?
Sie entspannte sich erst, als sie ihre Wohnung im Norfolk Square betrat und Grey in die Arme schloss.
„Was für eine Nacht!“, sagte sie und seufzte. „Vielleicht sollte ich anfangen, Tagebuch zu schreiben, ähnlich wie Sophie.“
Am Ende ihrer Kräfte und völlig übermüdet legte sie sich nach einer kurzen Dusche schlafen und kam auch am nächsten Tag nicht dazu, die aufkeimende Liebe zwischen Sophie und Jeremy zu verfolgen. Die Party in der Villa ihrer Eltern stand an, ein Pflichttermin, den Tammy nur zu gerne umgangen hätte.
Aber als „braves Mädchen aus gutem Haus“ machte sie sich am nächsten Abend fertig, um als Vorzeigetochter herzuhalten. Natürlich würde sie zu spät kommen, wie
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