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Kerstin Dirks & Sandra Henke - Vampirloge Condannato - 01

Kerstin Dirks & Sandra Henke - Vampirloge Condannato - 01

Titel: Kerstin Dirks & Sandra Henke - Vampirloge Condannato - 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Begierde des Blutes
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auch einfallen ließ, am Ende war es meine Schwester, auf die mein Vergehen zurückfiel. Wir ritten über die endlosen Felder und Wiesen gen Südwesten, an einem Pinienwald vorbei, bis wir schließlich das flache „Logenhaus“ in der Ferne erkannten. ‚Jetzt wird sich alles entscheiden’, dachte ich und sandte ein Stoßgebet nach dem anderen zum Himmel, dass Jeremy und seine Gefährten auf der Hut waren.
    Auf einem Hügel brachten wir unsere Pferde zum Stehen und sahen auf den unscheinbaren Bauernhof hinab, der sich inmitten der Wildnis um Richmond befand.
    „Das ist es?“
    Ich nickte dem Vampirjäger zu.
    „Also gut!“ Mit einem Kampfschrei stieß er seine Stiefel in die Flanken des Tieres und ritt im Galopp den Hügel hinab auf das Haus zu. Dango und ich folgten ihm. Schon bald hatten wir ihn eingeholt. Ignatius sprang von seinem Ross und marschierte zielstrebig auf das Bauernhaus zu.
    „Ich hoffe, Ihr treibt keine Scherze mit uns“, zischte er wie eine Viper, als wir die Pferde vor dem flachen Gebäude zum Stehen brachten. Sicherlich konnte er sich nicht vorstellen, dass hier Vampire hausten. Wie sollte er auch? Selbst ich hatte anfänglich meine Zweifel gehabt.
    „Der Hauptsitz der ‚Loge’ liegt im Erdreich. Der Eingang in ihre Welt wird von zwei Menschen bewacht.“
    „Wollen wir hoffen, dass Ihr die Wahrheit sprecht. Andernfalls wird es Elisa schlecht ergehen.“
    Oh, ich wünschte, er hätte es nicht immer wieder gesagt. Er wusste genau, wie sehr ich um ihr Wohlergehen besorgt war und spielte mit meinen Ängsten, damit ich auf keine „dummen“ Gedanken kam. Ich wollte mich erklären, als Dango sich plötzlich an mir vorbei schob.
    „Mister Ignatius, wartet! Mir ist etwas Wichtiges eingefallen! Bevor wir das Haus betreten…“
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Sandra Henke & Kerstin Dirks Begierde des Blutes
    „Was ist denn jetzt schon wieder, Dango?“
    „Ist es nicht unklug, sich in das Reich der Vampire zu begeben? Sie werden wohl in der Überzahl sein!“
    Ignatius versetzte Dango einen Schlag auf den Hinterkopf. „Idiot, du! Was habe ich dir beigebracht? Ob sie nun in einer Gruft, unter der Erde oder im Keller eines Hauses ruhen, am Tag verfallen sie in Starre! Das steht in allen erdenklichen Quellen. Sie können uns nichts anhaben. Aber wenn du diesem historischen Moment nicht beiwohnen willst – bitte, dann bleib eben hier draußen.“
    „Nein, nein! So war das nicht gemeint, Mister Ignatius! Ich dachte nur...“ „Dachte, dachte... es wäre besser, du würdest deinen kleinen, runden Kopf zu etwas anderem gebrauchen. Das Denken liegt dir nämlich nicht. Überlass es besser mir, ich weiß, wovon ich rede. Und jetzt kommt. Vor Sonnenuntergang möchte ich hier weg sein.“
    Demütig senkte Dango den Kopf und folgte uns nach drinnen. Wie erwartet stellten sich uns der Bauer und seine Frau in den Weg. „Was wollt Ihr? Ihr seid nicht berechtigt, hier einzudringen!“, sagte der Mann, doch Ignatius rammte ihm ohne Vorwarnung den Ellenbogen ins Gesicht. Alles ging so schnell, dass mir nicht einmal Zeit blieb, einen Schrei auszustoßen. Bewusstlos sackte der Bauer zusammen, während seine Frau die Flucht ergriff. Dango wollte ihr nach, doch Ignatius hielt ihn zurück.
    „Lass sie, was kann sie schon ausrichten?“
    Ich beugte mich zu dem Bauern herunter, der stark aus der Nase blutete. Sogar seine Lippe war aufgeplatzt.
    „Verdammt, Ignatius! War das denn nötig?“, fuhr ich ihn an.
    „Ich habe keine Lust, meine wertvolle Zeit mit Verrätern an der Menschheit zu vergeuden. Er wird es schon überleben. Und jetzt zeigt mir, wie wir in die Hallen der ‚Loge’ gelangen. Ich bin gespannt.“
    Ignatius schien mir noch immer nicht zu glauben, dass ich ihn an den richtigen Ort geführt hatte. Seufzend stand ich auf, lief zu der Stelle im Flur, wo der Hebel aus dem Mauerwerk ragte und drückte ihn mit aller Kraft hinein, so wie es der Bauer am Abend zuvor getan hatte. Sogleich schob sich die Wand mit einem Ächzen zur Seite und gab den Blick auf den Geheimgang frei.
    Staunend lugte Ignatius in die Finsternis. „Beeindruckend. Wirklich beeindruckend.“
    Dango reichte seinem Herrn und mir je eine Fackel, die er aus der Halterung an der gegenüberliegenden Wand genommen und mit dem Feuer einer Kerze angezündet hatte.
    „Ihr geht vor“, bestimmte Samuel und stieß mich in Richtung Treppe. Mir blieb keine andere Wahl. Ich schluckte den dicken Kloß in meinem Hals
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