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Kerstin Dirks & Sandra Henke - Vampirloge Condannato - 01

Kerstin Dirks & Sandra Henke - Vampirloge Condannato - 01

Titel: Kerstin Dirks & Sandra Henke - Vampirloge Condannato - 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Begierde des Blutes
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Blutes
    herunter und stieg in die Dunkelheit hinab. Oh, wie sehr hoffte ich, dass die Wächter am steinernen Tor standen und Ignatius und Dango überwältigten, sobald sie die Eindringlinge bemerkten. Aber zu meiner Enttäuschung war niemand dort.
    „Weiter, weiter!“, drängte Ignatius. Ich drückte die Pforten auseinander und gelangte in die dahinter liegende Eingangshalle, die genauso leer war. Wir sammelten uns in der Mitte unter der großen Kuppel.
    „Es scheint niemand mehr hier zu wohnen“, wisperte Dango, sichtlich von der ungewöhnlichen Architektur beeindruckt.
    Ignatius schüttelte den Kopf und deutete zu den verräterisch brennenden Kerzen. „Irrtum, mein Freund. Sie sind hier.“ Instinktiv nahm er seine Armbrust von der Schulter, als erwartete er einen Angriff aus dem Hinterhalt. In diesem Moment fiel eine Schar wild kreischender Vampire über uns her und umzingelte uns. Sie kamen aus allen Richtungen, aus jeder dunklen Ecke, jedem noch so kleinen Unterschlupf und stürzten sich auf uns, wie die Motten auf das Licht.
    „Verdammter Mist! Das ist eine Falle! Zum Angriff, Dango!“
    Ignatius reichte seinem Gefährten die Fackel und spannte seine Armbrust. Verzweifelt versuchte Dango die Vampire, die gierig ihre Klauen nach ihm ausstreckten, zurückzutreiben. Tatsächlich wichen die Kreaturen der Nacht vor dem Feuer zurück.
    „Dumme Menschlein, sehr dumme Menschlein!“, hallten ihre Flüsterstimmen durch den ganzen Raum.
    „Ihr habt doch gesagt, die schlafen alle“, schrie Dango in Panik. Um ein Haar hätte Ernest McLane ihn erwischt. Das Gesicht des kauzigen Bibliothekars hatte sich zu einer Fratze des Grauens verformt.
    „Ich habe mich eben geirrt!“, antwortete Samuel und wirbelte zu einer Vampirin mit flammenden Haaren herum, die aus dem Meer aus schwarzen Kutten stieg und sich mit einem unmenschlichen Schrei auf ihn stürzte. Geistesgegenwärtig hob Ignatius seine Armbrust. Kalestra sah in ihrem Wahn die Gefahr nicht und streckte gierig die klauenbespickten Hände nach dem Vampirjäger aus. Ihr Umhang flatterte hinter ihr her, als wären es zwei große, dunkle Schwingen.
    „Nein!“, schrie ich so laut ich nur konnte. Aber Kalestra verstand meine Warnung nicht.
    Ignatius legte die Armbrust an und zielte. Der Pflock schoss mit tödlicher Genauigkeit durch die Luft und rammte sich in Kalestras Herz. Die Vampirin schrie vor Schmerz. Ihre Augen traten vor Entsetzen aus den Höhlen, während ihre Haut wie heißes Wachs zu schmelzen begann. Binnen von Sekunden verfaulte ihr Körper zur Unkenntlichkeit. Das ausgedörrte Skelett fiel zu Boden und zerbrach in lose Einzelteile.
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Sandra Henke & Kerstin Dirks Begierde des Blutes
    Für einen kurzen Augenblick hielten die Vampire inne. Selbst Ignatius wagte nicht zu atmen, als sich Dorian zu ihr herunterbeugte und ihre sterblichen Überreste beinahe zärtlich berührte. Kalestras Körper zerfiel unter seinen Fingern zu feinem, glitzerndem Staub. Fassungslos starrten die Blutsauger zu der Wolke aus Asche, die nur knapp über dem Boden schwebte. „Tötet sie! Tötet sie alle!“, durchbrach Dorians befehlsgewohnte Stimme die Stille. Dann gab er den Vampiren ein Zeichen und auf sein Kommando begannen sie uns zu umkreisen. Ich wusste, dass wir hier nicht mehr lebend herauskommen würden. Verzweifelt blickte ich mich nach Jeremy um. Er war der Einzige, der uns jetzt noch retten konnte. Doch ich entdeckte ihn nirgends!
    Logan schlug Dango in einem unachtsamen Moment die Fackel aus der Hand und warf sich zähnefletschend auf ihn. Der junge Mann kämpfte um sein Leben, strampelte verzweifelt mit den Beinen, aber Logans Zähne hatten sich längst in seinen Hals gebohrt. Auch McLane fiel über den Wehrlosen her. Gemeinsam saugten sie ihn aus.
    „Flieht!“, schrie mich Ignatius plötzlich an, packte meinen Arm und stieß mich zum Steintor. „Sie wollen mich, nicht Euch!“ In diesem Moment griffen unzählige Hände nach ihm, rissen ihn an den Haaren, zerrten ihn einfach fort von mir. Die Klauen schlugen auch nach mir. Sie waren überall, vor mir, hinter mir. Schon sauste eine Krallenhand haarscharf an meinem Gesicht vorbei. Erschrocken wich ich zurück. Ich hatte Glück, die Vampire konzentrierten sich auf Ignatius, den ich inzwischen völlig aus den Augen verloren hatte. Nur wenige Blutsauger scherten sich um mich und diese trieb ich so lange mit meiner Fackel zurück, bis ich den Geheimgang erreichte. Geistesgegenwärtig ergriff ich die Flucht und

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