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Kesrith – die sterbende Sonne

Kesrith – die sterbende Sonne

Titel: Kesrith – die sterbende Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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andere im Hintergrund seines Geistes hegte, die er nicht aussprach, oder nicht. Es hob Duncans Gefühle nicht im mindesten, daß Stavros ihm nichts über das Zusammentreffen mit dem Mri gesagt hatte, daß er ihm nur ruhige Fragen über das gestellt hatte, was im Hauptraum geschehen war. Es gab keine Zurechtweisung, keine Spur von dem, was in Stavros' Geist vor sich gegangen war. Auch dann hatte Stavros nichts gesagt, als ihnen wenig später ein neuer Zeitplan mitgeteilt worden war, in dem die Zahl ihrer freien Stunden um die Hälfte gesenkt worden war, ein Regul-Jungling ständig an ihrer Tür Wache hielt und Duncan in einigem Abstand folgte, wenn er den Raum verließ.
    Die Vergeltung traf ihn natürlich am schwersten, indem sie ihn noch mehr einschränkte, während Stavros kaum davon betroffen war; aber in bezug auf ihre Sicherheit und die Zukunft der Zusammenarbeit zwischen Regul und Menschen war es als schlechtes Omen genug. Immer noch herrschten die formellen Verhaltensweisen, immer noch enthielten die Tagesbotschaften Grüße. Wie es für die Regul charakteristisch war, hatte man den Zwischenfall in der Halle nicht direkt erwähnt. Ohne alle Erklärungen waren sie lediglich davon in Kenntnis gesetzt worden, daß ihr Stundenplan geändert worden war.
    »Es tut mir leid, Sir«, sagte Duncan schließlich aus seiner Frustration heraus.
    Stavros sah plötzlich überrascht aus, runzelte dann die Stirn und zuckte die Achseln. »Wahrscheinlich handelt es sich lediglich um Regul-Verhaltensweisen und eine geringfügige Änderung der Pläne. Machen Sie sich keine Sorgen darüber.« Und dann mit einem zweiten Achselzucken: »Gehen Sie schlafen, Duncan! Im Moment ist nicht viel anderes zu tun.«
    »Ja, Sir«, erwiderte Duncan, stand auf und ging in den Vorraum, setzte sich auf seine Koje und schlug die Beine unter. Er stützte die Ellenbogen auf die Knie und massierte seine schmerzenden Schläfen.
    Seinetwegen waren sie Gefangene.
    Stavros war besorgt. Er wußte zweifellos, wovon sie betroffen waren, und er war besorgt. Wenn die Regul das Angebot angenommen hätten, hätte Stavros vielleicht den Menschenjungling, der die Schwierigkeiten hervorgerufen hatte, demonstrativ bestrafen können. Vielleicht hatte er das nicht getan, weil sie beide Menschen waren und Stavros eine unausgesprochene Zuneigung zu Duncan empfand. Oder vielleicht hatte er abgelehnt, es zu tun, weil ein Regul-Ältester unter denselben Umständen es auch nicht getan hätte.
    Es war jedoch deutlich genug, daß sie unter dem schweren Schatten des Mißfallens der Regul standen, und das seit vielen, vielen Tagen; und daß sie jetzt nicht da waren, wo zu landen man ihnen beim Start versichert hatte.
    Ein Geräusch drang an seine Ohren, ein Geräusch von jemandem, der im Korridor vorbeikam, in einem der Schlitten, die draußen in ihren Schienen entlanghuschten. Duncan blickte auf, als der dort draußen anzuhalten schien, und hoffte gegen alle Hoffnung, daß das Ding stehengeblieben war, um Nachrichten zu überbringen.
    Die Tür ging auf. Er sprang sofort in korrekter Haltung auf. Der Schlitten war tatsächlich vor der Tür stehengeblieben, und in ihm saß der älteste und massigste Regul, den er je gesehen hatte. Rolle auf Rolle von gerunzeltem Fleisch und eine krustige Haut verbargen jede Andeutung einer Struktur, die es in dem graubraunen Körper geben mochte, abgesehen von den Knochenplatten des Gesichtes, in denen die Augen zwischen kreisförmigen Runzeln verborgen lagen, schwarze, glitzernde Augen. Die flache Nase und der geschlitzte Mund vermittelten eine täuschende Illusion von Menschenähnlichkeit.
    Es war das Gesicht eines Menschen im Körper eines Tieres, und dieser Körper wurde von braunen schimmernden Gewändern mit silbernen Kanten umhüllt, feine Gaze, die eine grobe und von Runzeln durchzogene Haut umgab. Die Nasenlöcher waren geschlitzt, konnten flattern und sich schließen. Duncan wußte, daß diese Bewegung bei Junglingen ein Anzeichen von Gefühlen war, einer der wenigen Ausdrücke, zu denen ihre knochengeschützten Gesichter fähig waren – ein Rollen der Augen, ein Öffnen und Schließen der Lippen, ein Flattern der Nüstern. Aber hätte er nicht gewußt, daß dieses Wesen zu derselben Art gehörte wie die Junglinge, er hätte es nicht geglaubt.
    Erstaunlicherweise erhob sich der Älteste, richtete seinen Körper auf und stand dann auf krummen und fast unsichtbaren Beinen im Schlitten.
    »Stavros!« sagte es – er – in einem polternden

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