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Kesrith – die sterbende Sonne

Kesrith – die sterbende Sonne

Titel: Kesrith – die sterbende Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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während der Schlitten knirschend anhielt, blickte Bai Hulagh diese unregelmäßige Oberfläche voller Schrecken an. Es war ein langer Weg, auf dem weichen Untergrund ein schwieriger Weg. Und dort bewachte ein Dus den Eingang, eine massige braune Gestalt nur aus Runzeln und Falten von Fleisch, die sich an den Schultern zu einem Buckel erhob und zu beiden Enden hin abfiel. Es schien zu schlafen, war im Ruhezustand mit seinem Rücken ein Viertel so hoch wie die Tür – höher wurde es noch, sobald es sich regte, und Hulagh wünschte sich inbrünstig, daß das nicht geschehen würde. Dusei gab es überall, wo auch Mri hinkamen, aber auf Schiffen blieben sie ganz in der Kabine des Kel'en, und es wurde ihnen nicht erlaubt, in den Räumlichkeiten umherzustreifen. Hulagh hatte noch nie eines aus solcher Nähe gesehen und ließ sein Jungling sich um diese unangenehme Sache kümmern. Er wußte nur, was er gehört hatte: während die Mri rechtlich als Klasse-Zwei Sapientes auf der Skala galten, auf der die Regul Klasse Eins waren, hatte man die Dusei versuchsweise in Klasse Zehn eingestuft, obwohl viele, die sich mit diesen entmutigenden Geschöpfen befaßt hatten, meinten, daß die Dusei beträchtlich höher oder tiefer eingestuft werden sollten. Sie waren Kesriths dominierende eingeborene Lebensform; auch das wußte er, obwohl es sie überall dort wild gab, wo sich jemals Mri längere Zeit aufgehalten hatten, als auf jeder Welt, die jemals den Mri zugestanden worden war – glücklicherweise keine in den inneren Bereichen des Regul-Raumes –, aber hier lag ihr Ursprung. Sie waren eine Plage in der Wildnis jeder Welt, auf der sie eingeführt worden waren, und sie waren gefährlich. Sicherlich gab es fruchtbare wilde Dusei in den Bergen und Ebenen – langsame, geduldige Allesfresser, ein Geschenk von der Art, wie die Regul sie freudig den Menschen überließen. Mit ihrem Dienst erwarben Mri sich das Futter für ihre Dusei, die dementsprechend ihre Wohnungen heimsuchten und sie in den Weltraum begleiteten. Aber Dusei taten nichts, trugen zu nichts etwas bei und kämpften erst, wenn sie in die Enge getrieben worden waren, und sie wurden niemals verzehrt. Ihr einzig sichtbarer Gewinn war, daß es den Mri gefiel, sie in ihrer Nähe zu halten, und sie offenbar durch den Unterhalt solch nutzloser und teurer Geschöpfe bei ihrer eigenen Art einen gewissen sozialen Status erhielten. Hulagh sammelte selbst Juwelen, Steine und geologische Kuriositäten. Er versuchte, die Mentalität der Mri zu verstehen, die solch lebendigen und gefährlichen Exemplaren Wert beimaßen.
    Dies hier sah krank aus. Sein Fell war fleckig und seine Haltung noch schleppender, als es selbst für ein Dus normal war. Es hatte nicht einmal den Kopf gehoben, als das Gefährt den Pfad heraufkam.
    Der Anblick der häßlichen Kreatur trug mehr dazu bei, Hulaghs Sinn für Ästhetik zu verletzen, als der Zerfall des Edun. Er sah es an und wollte gar nicht hinsehen, als er seine eigene beträchtliche Körpermasse aus der Verbindung mit dem Schlitten löste und darauf wartete, daß sein Fahrer, ein Chul Nag-gi, ihm den Weg hinauf half. Auch Chul schien das Dus mit Abscheu zu betrachten, und als sie zusammen zu der Stufe gingen, hielt sich Chul pflichtbewußt auf der Seite, die dem Geschöpf am nächsten lag, und ließ es nicht aus den Augen. Als sie den Eingang erreichten, hob das Dus den Kopf und musterte sie. Seine Augen tränten und sahen ungesund aus.
    Verdammt! dachte Hulagh unbehaglich, Das Ding liegt todkrank vor ihrer Tür, und sie wollen es nicht ver nichten? – Wenn nicht als Gnadenakt, dann wenigstens der Hygiene wegen.
    Das Dus betrachtete sie eingehend, schnaubte feucht, und gab einen eigenartigen Laut von sich, ein tiefes Rumoren und Kollern, das nicht freudig klang, aber auch nicht ganz drohend. »Fort!« rief Chul. Seine Stimme klang scharf vor Panik. Hulagh schleppte sich vorüber, so schnell er konnte, während Chul das Tier mit einem kräftigen Tritt beiseite scheuchte. Genau unter der dunklen Tür hatte er Hulagh wieder eingeholt und bot ihm seinen Arm an, worauf sie sich zusammen auf den langen Weg machten.
    Ein Mri erblickte sie und verschwand, ein schwarzer Schatten unter Schatten, und niemand bot sich an, sie zu führen. Hulagh brauchte keine Führung. Noch bevor er das Nom verlassen hatte, hatte er sich mit dem Bauplan der Edunei vertraut gemacht, der immer derselbe war. Er wußte, wie das Erdgeschoß konstruiert war und wo der vierte Konus

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