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Kesrith – die sterbende Sonne

Kesrith – die sterbende Sonne

Titel: Kesrith – die sterbende Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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im Besitz der Mri, und man glaubt hier, daß sie schon vor dem ersten Kontakt hier waren. Welche Information möchte der Bai im besonderen haben? Ich könnte abrufen, was hilfreich ist.«
    Das war pure Frechheit, daß solch ein Jungling sein persönliches Wissen für ausreichend hielt, um das Bedürfnis eines Älteren befriedigen zu können.
    »O jugendliche Unwissenheit«, sagte Hulagh vergrämt. Er erinnerte sich daran, daß er auf Kesrith der einzige Ältere war und das Angebot des Junglings, obwohl unverschämt und überheblich, wahrscheinlich gut gemeint war, um ihm kostbare Zeit und Mü- hen zu ersparen. Dies war schließlich nicht Nurag; für jedermanns Zeit und Geduld, besonders Hulaghs, gab es eine Grenze. »Hada, was glaubst du, könnte zum jetzigen Zeitpunkt ein Mri-Schiff nach Kesrith führen?«
    »Dies ist«, sagte Hada, »die augenblickliche Mri Heimatwelt. Vielleicht wollen sie sie verteidigen. Sie sind nicht gewohnt, sich zurückzuziehen.«
    Das war keine beruhigende Vermutung, und es war genau die, die Hulagh selbst angestellt hatte. Jedoch hatten die Mri das Abkommen, das die Regul mit den Menschen geschlossen hatte, akzeptiert; auf jeder Stufe der Verhandlungen waren die Mri darüber informiert worden, daß sie nicht weiter Krieg gegen die Menschen führen konnten.
    »Hada, wie viele Mri gibt es augenblicklich auf Kesrith?«
    »Bai, es sind dreizehn, fast nur die Ältesten des Edun und völlig unfähig zum Kämpfen.«
    Das überraschte ihn. Er hatte sich nicht für das kleine Edun interessiert, da es sich ihm nicht bemerkbar gemacht hatte. Er hatte die Zahl seiner Mitglieder genau gekannt, aber nicht ihre Kampfesunfähigkeit.
    »Schicke trotzdem die Berichte, alles, was du über die Anführer persönlich hast und über die hiesige Geschichte ihrer Art.« Verdammnis , dachte Hulagh schlecht gelaunt, die Mri sind schon so lange hier, daß ich das nicht völlig durchsichten kann. Ich habe keine Zeit. Der Umfang der Berichte wird gewaltig sein. »Hada!«
    »Gnade?«
    »Nimm mit ihrem Kel'anth Verbindung auf! Sag ihm, daß ich ihn sofort in diesem Büro sprechen will!«
    Es gab eine lange Pause. »Sei gnädig, Bai«, traute Hada sich dann zu sagen. »Dem Kesrithi Edun steht eine She'pan vor, eine gewisse Intel. Auf einem Planeten muß sich ein Kel'anth einer She'pan beugen. Er ist nicht der Anführer der Mri auf Kesrith.«
    Hulaghs Fluch schnitt dem Jungling das Wort ab. Eine Weile unterbrach Schweigen das Gespräch, willkommenes Schweigen. Hulagh verarbeitete die neue Information, überrascht durch sein Vertrauen auf das Wissen eines Jungling, sich dessen bewußt, daß niemand genau die Befehlsabfolge in der Gemeinschaft der Mri kannte. Hada behauptete, darin Bescheid zu wissen. Vielleicht hatte es sein Wissen von Älteren des Holn Doch erhalten, die die Mri generationenlang befehligt hatten. Seuche und Verdammnis , dachte Hulagh, ich habe keine Zeit, ich habe keine Zeit. Verdammnis über alle Mri! Aber niemand konnte eine She'pan herbeizitieren, soviel war ihm bekannt. Niemand außerhalb der Kel-Kaste würde auf eine Aufforderung, ihre Gemeinschaft zu verlassen und Außenstehende zu treffen, antworten. Es war notwendig, die Durchsicht der Berichte zu umgehen, oder anderenfalls das nä- herkommende Schiff zu ignorieren, mit all den häßlichen Möglichkeiten, die daraus erwachsen konnten.
    Oder es war erforderlich, daß er seinen Schreibtisch und seine Arbeit verließ und seine wichtigen Aufgaben in solch einer Krise der inkompetenten Betreuung durch Jungling-Assistenten überließ, während er gemächlich Höflichkeiten mit einer religiösen Mri Anführerin austauschte, deren Gedächtnis unzuverlässig war und deren Umgangsformen wahrscheinlich zu wünschen übrigließen, die die klaren Beziehungen zwischen Regul-Doch und Mri-Kel'anth störte. Er und der Kel-Anführer hätten die Dinge mit einem einfachen Austausch regeln können; aber wenn eine der zeremoniellen Anführerinnen der Mri beleidigt war, deren Macht nebulös war und deren Autorität und Zwänge irgendwie mit der Mri Religion zusammenhingen, wie auch immer die aussah –, mußte sich ein Regul-Antragsteller ermüdenden und inhaltlosen Diskussionen unterziehen, die nur vielleicht das erbrachten, was er wollte.
    »Hada«, sagte Hulagh resignierend, »besorge mir meinen Wagen und einen höchst zuverlässigen Fahrer, ein Jungling, das vor Mri nicht zurückweicht!«
    Beim Umgang mit den eindringenden Menschen hatte er viele Demütigungen

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