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Ketaria - Die Sehnsucht des Daemons

Ketaria - Die Sehnsucht des Daemons

Titel: Ketaria - Die Sehnsucht des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renate Blieberger
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pochte, ignorierte sie wohlweislich. Sie rief sich selbst zur Ordnung, so sehr Sandro sie anzog und sie ihn mochte, noch mehr Komplikationen konnte sie sich nicht leisten. Sie lenkte sich ab, indem sie die Erinnerungen des gestrigen Abends in ihrem Kopf sortierte. Zuerst hatte der Bürgermeister ihnen im Namen der Bevölkerung von Moorhausen seinen Dank ausgesprochen und ihnen den Hinweis für die nächste Hauptquest gegeben, den übrigens noch niemand angesehen hatte, wie ihr schuldbewusst einfiel. Dann hatte er das Fest eröffnet, Ragnar war auf die Bühne getreten und hatte seine erste Ballade vorgetragen. Stirnrunzelnd erinnerte Julia sich, dass sie nicht besonders melodisch geklungen hatte, es war zweifelhaft, ob ein weniger dankbares Publikum sie zu schätzen gewusst hätte, aber die Moorhausener hatten wie verrückt gejubelt, womit Ragnar die ganze Nacht auf Wolken geschwebt war. Raphael hatte sich offenbar auch königlich amüsiert, denn jedes Mal wenn sie ihm begegnet war, hatte er eine andere Frau am Arm gehabt, die ihn angehimmelt hatte, oder sogar mehr als nur eine. Vermutlich war er irgendwann mit einer oder zwei verschwunden, um privat weiter zu feiern. Sie selbst war von einem Becher Wein zum nächsten und von einem Tanz zum nächsten weitergewandert. Sie hatte es genossen, aber sie musste zugeben, mit Sandro an ihrer Seite wäre es noch schöner gewesen. Sie seufzte, so brauchbar er als Kämpfer war, sie hatte ein neues Problem am Hals, sie musste aufpassen sich selbst unter Kontrolle zu halten, und sie ahnte, dass er es ihr nicht leicht machen würde. Nur Lara, die im Übrigen widerlich munter wirkte, und ganz offenbar keinen Kater hatte, war trübsinnig herumgesessen. Julia fragte besorgt: "Hat das Fest dir nicht gefallen?“ „Doch, doch, es war ganz reizend“, wehrte die Amazone ab. „Aber du hast nicht so gewirkt, du bist ständig alleine herumgesessen.“ Lara seufzte: „Ich hatte genug Aufforderungen, ich wollte nur nicht.“ Natürlich hatte sie genug Aufforderungen gehabt, welcher Mann hätte der vollbusigen Blondine schon widerstehen können. „Aber warum nicht?“, bohrte Julia weiter. Lara murmelte leise: „Weil keiner von denen an mir interessiert war.“ „Was redest du denn da für einen Unsinn, die waren alle verrückt nach dir. Kein Wunder bei deinem Aussehen, …, oh, ich verstehe.“ „Genau Julia, keiner von denen hätte mir auch nur einen Blick geschenkt, wenn ich nicht so aussehen würde, ich habe das satt.“ Schuldbewusstsein stieg in Julia hoch sie sagte verlegen: „Lara ich muss dir etwas gestehen.“ „Was denn?“, fragte die Amazone verwirrt. Himmel war das peinlich, Julia begann vorsichtig: „Du musst wissen, als ich noch in meiner Welt war, da dachte ich Ketaria sei nur ein Computerspiel, das mein Lebensgefährte programmiert, keine echte Welt. Und da warst du, eine Frau, die so total perfekt aussah, und Oliver war richtig verrückt nach dir, ich meine so verrückt wie die Männer gestern. Ich war so eifersüchtig, ich habe dich richtig gehasst.“ Lara zuckte zusammen, Julia beeilte sich weiterzusprechen: „Ich dachte ja du bist nicht echt. Aber als ich dich dann kennengelernt habe, da konnte ich sehen, was für eine wunderbare Person du bist, und das, obwohl ich dich doch vorher gehasst habe. Wenn ich das sehen konnte, dann muss es irgendwo hier doch zumindest einen Mann geben, der das auch sehen kann. Und den wirst du noch finden, ganz bestimmt.“ Lara zwinkerte, und Julia konnte die Feuchtigkeit in ihren Augen sehen, sie trat zu der Amazone und zog sie fest in ihre Arme. Sie nahm sich vor neben dem Weg nach Hause auch nach einem Mann für Lara und nach einem Literatur Buch für Ragnar Ausschau zu halten, wenigstens um den Magier musste sie sich offenbar nicht kümmern, dieser Hallodri fühlte sich sichtlich wohl wie ein Fisch im Wasser.

7.Kapitel

    Während des ohnehin faul verbrachten Tages hatten sie wenigstens den nächsten Hinweis in Augenschein genommen. Diesmal würde ihr Weg sie zu einem alten, verfallenen Tempel führen, in dem ein Gespenst sein Unwesen treiben solle. Raphael war schon den ganzen Nachmittag damit beschäftigt sich schwülstig von seinen Eroberungen zu verabschieden, während Lara und Ragnar darauf bestanden hatten persönlich alle Vorräte und die Ausrüstung für die Reise zu kontrollieren. So kam es, dass Julia allein am Rand des Brunnens, der mitten auf dem Dorfplatz stand, saß und auf Sandro wartete. Der kam eben, wie

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