Ketaria - Die Sehnsucht des Daemons
Zweitens habe ich sowieso schon ein schlechtes Gewissen, weil ich ihm etwas vorgemacht habe. Ich möchte ihm also wenigstens so gut helfen, wie es mir möglich ist.“ In Sandros grünen Augen erschien etwas, dass sie nicht deuten konnte, er murmelte: „Ein gutes Herz und Courage, du könntest vielleicht sogar einen Dämon lieben.“ „Wie bitte? Was willst du damit sagen?“ Er setzte ein sanftes Lächeln auf, und versteckte den rätselhaften Ausdruck dahinter, er sagte locker: „Nicht so wichtig, aber es ist auf jeden Fall ein sehr netter Gedanke, aber sag, kann er überhaupt lesen?“ „Wieso sollte er denn nicht ...“, sie brach ab, „oh ..., bei euch lernt nicht jeder das Lesen?“ „Ich fürchte nein, gerade die Barbaren legen darauf keinen großen Wert.“ Verdammt, das wurde immer schwieriger, sie hatte Ragnar wohl tatsächlich etwas Unmögliches versprochen. Sandro lenkte ihre Aufmerksamkeit wieder auf sich, indem er ernst sagte: "Aber wenn du es möchtest, kann ich ihm, wenn das alles vorbei ist, einen Lehrer suchen, der ihm Lesen und Musik beibringt.“ „Das würdest du tun? Ich meine, auch wenn ich nicht hier bleibe?“ „Ich schwöre es dir, wenn ich dieses Abenteuer überlebe, dann werde ich dafür sorgen, dass dein Barbar Unterricht bekommt.“ Dankbarkeit stieg in ihr hoch und ein warmes Gefühl für den Mann an ihrer Seite, über das sie lieber nicht näher nachdenken wollte, überschwänglich erwiderte sie: „Oh Sandro, das ist so wunderbar von dir, ich könnte dich küssen, wenn wir nicht gerade reiten würden.“ Ein schelmisches Grinsen huschte über seine Züge, dass ihre inneren Alarmglocken schrillen lies, aber ehe sie reagieren konnte, war sein Pferd plötzlich noch näher bei ihr, sein Arm schlang sich um ihre Taille und zog sie zu sich rüber, sodass sie sich im nächsten Moment auf seinem Schoss wiederfand. „Nun meine Schöne darf ich um den versprochenen Kuss bitten?“ „Du bist ein hinterhältiger Mistkerl, du weißt genau, dass das nicht wörtlich gemeint war“, beschwerte sie sich, aber ihre Stimme war viel zu heiser für ihren Geschmack. „Nun dann solltest du es nicht sagen, schon gar nicht zu einem Mann, der sich so nach dir verzehrt.“Er beugte sich vor und küsste sie, bat mit seinen Lippen um Einlass, bis sie den Mund für ihn öffnete, dann erst glitt seine Zunge in ihren Mund und begann mit ihrer zu spielen. Heiße Schauer rannen ihr über den Körper. Sie ertappte sich dabei seinen Kuss zu genießen und sich zu fragen, ob es nicht doch eine Möglichkeit wäre bei ihm zu bleiben. Aber ihr Verstand kannte die Antwort, sie hatte sich auch in Oliver getäuscht, wenn sie auch diesmal falsch lag, dann saß sie vermutlich hier fest, sie musste in ihr Leben zurück, und vor allem musste sie die Kontrolle über ihr Leben zurückbekommen, und das am besten, bevor er ihr noch das Herz brach.
8.Kapitel
Wie zu erwarten war Sandro, als Julia am sp äten Vormittag aufwachte nicht mehr da gewesen, aber dafür eine Amazone, die sie nachdenklich musterte. „Ist mir eine zweite Nase gewachsen, dass du mich so ansiehst?“, fragte Julia ironisch. Lara antwortete nachdenklich: „Wohl kaum, ich verstehe dich nur nicht. Ich habe gesehen, wie du und Sandro euch am Rückweg geküsst habt.“ Julia unterbrach sie: „Präzise gesagt, hat er mich reingelegt.“ „Kann schon sein, aber ein Blinder mit Krückstock, könnte sehen, dass er dir gefällt. Und ich denke er meint es ernst mit dir, warum gibst du ihm keine Chance?“ Julia seufzte gequält: „Hör zu, ich weiß du meinst es gut, aber es wäre verrückt. Der letzte Mann in meinem Leben hat mich nach Ketaria verfrachtet, und den kannte ich seit Jahren. Was weiß ich bitte großartig über Sandro oder einer von euch? Was ist das zum Beispiel für eine rätselhafte Verpflichtung die ihn davon abhält am Tag bei uns zu sein? Oder weiß irgendjemand, wo er geboren wurde? Oder etwas über seine Familie?“ „Dann frag ihn doch.“ „Und woher wüsste ich, ob er die Wahrheit sagt?“ „Julia, es gibt keine Garantie bei Beziehungen. Aber ich ...“, „Ich weiß du würdest alles riskieren, um einen Ehemann zu finden. Aber ich bin nicht wie du, ich habe ein Leben in meiner Welt, zugegeben es ist im Moment nicht gerade toll, aber ich war, ehe ich hier gelandete bin, gerade dabei es in Ordnung zu bringen. Ich kann mich nicht einfach in eine Beziehung stürzen, ohne an die Zukunft denken. Und jetzt will ich nicht mehr darüber
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