Ketaria - Die Sehnsucht des Daemons
abgeschnittenes Stück ihres Umhangs geklemmt, darauf hatte sie mit dem Kalk eines der Steine Worte gemalt.
Hier ruht Melody.
Sie wird immer geliebt werden.
Ihr Blick hatte sich unsicher auf Elias gerichtet, sie sagte leise: „Tut mir leid, ich kenne eure Rituale nicht, aber ich dachte das wäre passend.“ Der Geist lächelte sie gerührt an, „es ist perfekt. Ich stehe auf ewig in eurer Schuld, wenn ich jemals etwas für euch tun kann, dann zögert nicht nach Moorhausen zu kommen, und mich darum zu bitten.“ Damit löste er sich auf.
Julia entspannte sich, so sehr ihr Elias leidgetan hatte, sie war froh, dass alles gut ausgegangen war. Sie wandte sich an Sandro: „Hast du etwas gefunden?“ Der hielt eine Metallplatte hoch. Er begann zu lesen:
„Da du bewiesen hast, dass du würdig bist, werde ich dir Wissen zum Geschenk machen. Um den Herrn der Schrecken besiegen zu können, brauchst du das heilige Amulett. Da er es geraubt hat, musst du es suchen. Es besteht aus rotem Metall, und verschlungen Linien. Um es zu finden, musst du seine Lakaien töten. Der Nächste auf deinem Weg ist die Bestie aus Eis, besiege sie und du erhältst den nächsten Hinweis. Folge diesem Pfad weiter, bis du vor dem roten Wächter stehst, er kann dir den Weg zum Amulett weisen.
Julia stöhnte auf: „Was haben die nur alle mit diesen Amuletten? Glaubst du, es handelt sich um dasselbe wie auf dem anderen Hinweis? Und wer soll bitte der rote Wächter sein, oder die Bestie aus Eis?“
Nun das hätte Sandro liebend gerne selbst gewusst. Er hatte all die Jahre angenommen Naxaos würde die Helden nur benutzen wollen, um seine Dämonen und Untoten, die er nach dem Amulett suchen lies, aufzuhalten. Aber offenbar war die Questreihe der Weg zum Amulett. Er hätte sich selbst treten können, dass er daran nicht gedacht hatte. Und so sehr er sich die vergangenen Jahrzehnte nach dem Tod gesehnt hatte, nun wollte er leben. Er musste also das Amulett finden und dafür sorgen, dass die Helden es nicht in die Hand bekamen. Was sich als schwierig erweisen könnte, da er sie für Julias Schutz am Tag an ihrer Seite brauchte.
9.Kapitel
Sie waren mit dem Hinweis zügig nach Steintal, die Stadt, in der die Helden nach Hinweisen hatten suchen wollen, geritten. Julia hatte den ganzen Ritt über befürchtet, dass die Drei, wegen der langen Dauer, ihres, ursprünglich bloß als Erkundung geplanten Ausfluges, besorgt sein würden. Ein Verdacht, der ihr als sie in der Taverne, die als Treffpunkt vereinbart worden war, aber sofort wieder abhandenkam. Denn falls Ragnar sich überhaupt Sorgen gemacht hatte, hatte er sie in Alkohol ersäuft, in einer Menge Alkohol. Der Barbar saß sturzbetrunken an einem Tisch, nahe der kleinen Bühne, und lallte immer wieder: „Naxaos hasst mich, er hat mich verflucht.“ Julia hätte sich ja gerne vorgemacht, dass er ihretwegen so am Boden zerstört war, aber die Art, wie er während seiner Klage die Bühne anstarrte, lies doch eine ganz andere Vermutung aufkommen. Wut ballte sich in ihrem Bauch zusammen, er war verflucht? Das war wohl doch eher sie, mit diesen hoffnungslosen Fällen. Wenn sie nicht wenigstens Sandro gehabt hätte, dann würde sie wohl immer noch in Ehrental hocken und auf ein Wunder warten. Am liebsten hätte sie diesen besoffenen Versager kräftig geschüttelt, aber sie bezweifelte, ob er das in seinem desolaten Zustand überhaupt bemerkt hätte. Wie um alles in der Welt sollte sie es mit den Dreien jemals bis zum Herrn der Schrecken schaffen, sie seufzte gequält auf. Sandro war indessen an den Tisch getreten und hatte sich vor Ragnar aufgebaut. Der erkannte ihn offenbar, denn er unterbrach seine Klagelitanei und jammerte: „Oh Jäger, ich bin ein furchtbarer Barde.“ Sandro knurrte zurück: „Und ein furchtbarer Barbar noch dazu. Komm ich helfe dir auf dein Zimmer.“ Ragnar maulte trotzig zurück: „Ich will aber nicht auf mein Zimmer.“ Julia konnte sehen, wie Sandro die Augen verdrehte, er wandte sich kurz zu ihr und sagte bedauernd: „Tut mir leid dich mit diesem Elend allein lassen zu müssen, aber ich muss bald weg. Ich werde dieses besoffene Etwas aber auf jeden Fall noch auf sein Zimmer bugsieren, such du doch inzwischen unsere anderen zwei tapferen Helden.“ Am Ende war sein Tonfall beißend ironisch geworden, und Julia konnte es ihm nicht verdenken. Sie nickte ihm dankbar zu und verlies die Taverne, um sich den anderen beiden Katastrophen, die sie vermutlich erwarteten, zu
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